Der Autor des Buches „Durru‘l-Mukhtâr“, der tugendhafte Alâuddîn al-Haskefî, möge Allah mit ihm barmherzig sein, sagt in diesem Buch im Kapitel „Die Ehe des Ungläubigen“: „Wenn ein verheiratetes muslimisches Mädchen den Zustand von Bulugh (der Verantwortlichkeit im Sinne der Befolgung des islamischen Gesetzes, d. h. Mündigkeit, durch Eintritt in die Pubertät) erreicht, und sie ist dann in Unkenntnis der Grundlagen des Islam, wird ihre Ehe ungültig. [Das heißt, sie wird durch ihr mangelndes Wissen der Grundlagen des Islam zu einem Murtad (Abtrünniger).] In so einem Fall muss sie über die Eigenschaften Allahs, des Erhabenen, unterrichtet werden. Und sie muss diese erlernen, wiederholen können und sie in ihrer Gültigkeit bestätigen.“ Ibn Âbidîn erklärt dies folgendermaßen: „Das Mädchen ist, während es noch unmündig ist, Muslim, weil es in Sachen Religion seinen Eltern folgt. Wenn es dann mündig wird, kann es nicht weiter auf der Grundlage der Befolgung der Religion seiner Eltern Muslim sein. Wenn es mündig wird, ohne das Wissen um die Aqîda (Glaubensgrundlagen) des Islam zu besitzen, wird es zu einem Abtrünnigen. Solange es nicht die sechs Pfeiler des Îmân (Glaubens) erlernt und an diese glaubt und solange es nicht bestätigt, dass es notwendig ist, dem Islam zu folgen, hat sein Muslimsein keine Gültigkeit, selbst wenn es den Kalimatu‘t-Tawhîd, den Spruch der Einheit, also die Sätze, ‚La ilâha illa’llah, Muhammadun rasûlullah‘, d. h. ‚Es gibt keinen Gott außer Allah. Muhammed ist der Gesandte Allahs‘ ausspricht. Es ist notwendig, dass es die sechs Glaubenssätze, die als ‚Âmantu‘ bekannt sind, erlernt, an diese glaubt und sie bestätigt und die Gebote und Verbote Allahs, des Erhabenen, anerkennt.“

Aus diesen Worten des Ibn Âbidîn wird klar, wenn ein Ungläubiger den Spruch der Einheit ausspricht, während er dabei an seine grundsätzliche Bedeutung glaubt und diese bestätigt, wird er somit ein Muslim. Doch wie jeder andere Muslim auch muss diese Person, sobald sie dazu in der Lage ist, die in dem „Âmantu“ genannten Spruch zusammengefassten Glaubenssätze des Glaubens auswendig lernen, ihre Bedeutungen erlernen und sich das Wissen des Islam, sobald es sie betrifft, gut aneignen. (Âmantu: wörtlich: „Ich glaube.“ Gemeint ist die Formulierung „Âmantu bi’llâhi wa malâ’ikatihî, wa kutubihî, wa rusulihî, wal- yawmil-âkhiri, wa bil-qadari, khayrihî wa scharrihî mina’llâhi ta’âlâ, wal-bâ’su bâ’dal-mawti haqqun, aschhadu an lâ ilâha illa’llah wa aschhadu anna Muhammadan abduhû wa rasûluh“, d. h.: „Ich glaube an Allah, an Seine Engel, an Seine Bücher, an Seine Gesandten, an den Letzten Tag, an die Bestimmung mit Seinem Guten und Schlechten als von Allah geschickt, und an die Auferstehung nach dem Tod. Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt, außer Allah, und dass Muhammed Sein Diener und Sein Gesandter ist.“) Wenn ein muslimisches Kind diese sechs Pfeiler des Glaubens und das für ihn notwendige Wissen des Islam nicht erlernt und nicht bestätigt, dass es an diese Sachen glaubt, wird es, wenn es (in diesem Zustand) das Alter der Verantwortlichkeit erreicht, zu einem Abtrünnigen.

Wenn eine Person den Glauben annimmt, wird es für sie sogleich verpflichtend, dass sie sich das Wissen des Islam aneignet, d. h., dass sie die Gebote und Verbote, die Verrichtung der Wudû (der Gebetswaschung), der Ghusl (der Ganzkörperwaschung), der täglichen Gebete sowie der notwendig zu bedeckenden Körperteile, der Awra (Intimbereich), erfragt und erlernt. Die Unterrichtung bezüglich dieser Dinge bzw. der Verweis auf zuverlässige Bücher über den Islam wird sodann für die befragte Person zu einer Pflicht. Wenn ein solcher neuer Muslim niemanden finden kann und ihm auch keine Bücher zum Lernen zur Verfügung stehen, wird die Suche nach Personen oder Büchern, von denen er lernen kann, zu einer Fard (Pflicht). Wenn er diese Pflicht unterlässt, wird diese Person wieder zu einem Ungläubigen. Solange er aber auf der Suche ist, gilt er für das fehlende Wissen als entschuldigt. Wer die Verpflichtungen nicht rechtzeitig erfüllt oder wer Verbotenes tut, wird im Dschahannam (Hölle) dafür bestraft.

In unserer Webseite und den verlinkten Büchern präsentieren wir ausführliches Wissen über die sechs Pfeiler des Glaubens. Jeder Muslim sollte dieses gut studieren und sich bemühen, seine Inhalte seinen Kindern, ja sogar allen seinen Bekannten zu vermitteln.