Die Behauptung, daß St. Omar, Friede sei mit ihm, 4000 Kirchen hätte niederreißen lassen, ist eine gemeine Verleumdung, die allen historischen Wahrheiten widerspricht. Nach der Übermittlung der christlichen Historiker sollen die Christen St. Omar, Friede sei mit ihm, gesagt haben, als er Jerusalem eroberte: “Wählt euch eine unserer Kirchen als Gotteshaus aus!” St. Omar, lehnte diesen Vorschlag ab. Das erste Gebet verrichtete er außerhalb der Kirche. Er ließ den “heiliges Heim” genannten Ort, der seit Jahren als Müllplatz gebraucht worden war, reinigen und darauf eine große und schöne Moschee bauen.

Wie sich die Muslime den Christen und den Juden gegenüber verhalten sollten, wurde von dem heiligen Propheten Muhammed persönlich mitgeteilt, Friede sei mit Ihm, indem Er den an alle Muslime gerichteten folgenden Brief schreiben ließ. Das Original dies Briefes steht im ersten Band des Buches “Medschmû‟a-i Münscheât-üs-salâtin” auf Seite dreißig von Ahmed Feridun Beğ[9]. Die Übersetzung des Briefes ist wie folgt:

(Diese Schrift ließ sich von Muhammed, dem Sohn Abdullahs, niederschreiben, um Sein Versprechen für alle Christen zu verkünden. Er ist der, den ALLAH, der Erhabene, als Gnade sandte und daß ER es als Freudenbotschaft berichtete und durch Ihn die Menschen vor SEINER Strafe warnte und Ihn zum Vertrauenwürdigsten für alle Menschen machte. Nun ließ Muhammed, Friede sei mit Ihm, diese Schrift schreiben, um zu bestätigen, daß Er allen Nichtmuslimen Sein Versprechen gab. Wer, sei es ein Sultan oder ein anderer, gegen dieses Versprechen handelt, widersteht ALLAH, dem Erhabenen, verachtet SEINE Religion, und so wird der Fluch ALLAH, des Allmächtigen gegen ihn gerecht sein. Wenn christliche Geistliche oder Wanderer auf einem Berg, in einem Tal oder in einer Wüste oder dergleichen Diät halten, um anzubeten, so habe ich mit meinen Gefährten und meiner Nation alle Forderungen an sie aufgehoben. Sie sind unter meinem Schutz. Sie sind entschuldigt von allen Steuern, welche die christlichen Untertanen nach den getroffenen Abkommen zahlen sollten. Sie sollen keinen Tribut zahlen, es sei denn, daß sie freiwillig aufbringen, wieviel sie wollen. Ihr sollt sie niemals zwingen. Ihr sollt ihre Geistlichen nicht vom Amt absetzen. Ihr sollt sie nicht aus ihren Heiligtümern entfernen. Ihr sollt die Reisenden von ihnen nicht hindern. Ihre Kirchen sollt ihr nicht niederreißen. Ihr sollt Gegenstände, die der Kirchen gehören, nicht wegnehmen und nicht in den Moscheen benutzen. Wer dies nicht einhält, wird dem Wort ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten nicht gefolgt und deswegen gesündigt haben. Von denen, die kein Handel treiben und nur anbeten, sollt ihr keine Steuer einziehen, wo sie auch immer gewesen seien. Deren Schulden schütze ich in See und zu Lande, im Osten und im Westen. Sie sind unter meinem Schutz. Ich habe ihnen meine Genehmigung gegeben. Ihr sollt von den Christen, die auf Bergen leben und anbeten, keinen Tribut aus ihren Ernten einziehen und keinen Steuer für die Staatskammer errechnen. Denn ihre Landwirtschaft wird nur zum Leben und nicht zum Gewinnen getrieben. Zum Kampf sollt ihr keinen Mann von ihnen verlangen, falls ihr es benötigt. Als Einkommensteuer sollt ihr nicht mehr als vierzig Gramm Silber im Jahr erheben, wieviel Vermögen sie auch immer haben. Ihr dürft sie nicht zwingen, etwas zu tun. Wenn ihr benötigt mit ihnen zu besprechen, so sollt ihr mitleidig und gütig gegen sie handeln! Ihr sollt sie immer mit Milde und Barmherzigkeit schützen! Wo sie auch immer seien, handelt nicht ungerecht gegen christliche Frauen, die mit einem muslimischen Ehemann verheiratet sind! Hindert sie nicht, in die Kirche zu gehen und nach ihrer Religion anzubeten. Wer diesem Gebot ALLAHs, des Erhabenen nicht gehorcht und widersteht, wird zu den Rebellen zählen, die gegen die Gebote ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten rebellieren. Ihr soll ihnen helfen, um ihre Kirchen zu restaurieren. Dieser Vertrag ist bis zum Tage des Weltuntergangs gültig und wird unveränderlich bleiben; niemand darf gegen diesen Vertrag handeln!)

Dieser Vertrag ist im zweiten Jahr der Hedschra am dritten Tag des Monats Muharrem von Ali “Friede sei mit ihm” in der Moschee des heiligen Propheten in Medina niedergeschrieben worden.

Unterschriften

Muhammed bin Abdullah,  Prophet, ALLAHs, des Erhabenen

Subeyr bin Avvam

Talha bin Abdullah

Ebû Bekr bin Ebî-Kuhâfe Sa‟d bin Muas

Omar bin Hattab Sa‟d bin Ubade

Osman bin Affan Seyd bin Sâbit

Ali bin Ebî Tâlib Hâris bin Sâbit

Ebû Hureyre Abdullah bin Omar

Abdullah bin Mes‟ûd Ammar bin Yâsi

Abbâs bin Abdülmuttalib “Friede sei mit ihnen.”

Fadl bin Abbâs

[Wie ersichtlich, gebietet der heilige Prophet Muhammed ‟Friede sei mit Ihm‟ Angehörige anderer Religionen, mitleidig und gutmütig zu behandeln und die Kirchen der Christen nicht zu zerstören.]

Wir möchten nun die Begnadigung, die St. Omar, während seines Kalifats dem Volk von Ilia sandte, darlegen. (Ilia ist der Name den die Christen dem Propheten Elyesa und auch der Stadt Jerusalem gaben.) Dies ist der Garantiebrief, den der Khalif der Moslems Omar bin Hattab dem Volk von Ilia geschickt hatte. Er umfasst ihr Leben, ihre Exsistens, ihre Kirchen, ihre Kinder, ihre Kranken und Gesunden, so wie auch die anderen Völker:

Die Moslems werden nicht gewaltsam in ihre Kirchen eindringen, diese weder beschädigen, noch zerstören. Nichts wird beschlagnamt werden, sei es auch nur ein Getreidekorn. Kein Moslem wird mit Gewalt ihre Religion oder ihre Gebetsformen ändern, oder sie gar mit Gewalt zum Islam zwingen. Kein Moslem wird ihnen auch nur den gerinsten Schaden zufügen. Möchten sie freiwillig das islamische Land verlassen, so ist ihr Leben, ihr Vermögen und ihre Ehre, bis zu ihrem Zielort in Gewahrsam. Doch wenn sie in diesem Land weiterhin leben möchten, so werden sie in Sicherheit leben, nur müssen sie Tribut zahlen, wie es auch vom Volk von Ilia gefordert wird. Jene vom Volk von Ilia, die mit dem Volk von Byzanz mit ihren Familien und Eigentümern übersiedeln und ihre Kirchen und andere

Gebetsstätten evakuieren wollen, deren Leben, Eigentümer, Kirchen und Gelder werden in Gewahrsam sein. Von denen die nicht einheimisch sind, wird bis zum Getreideanbau keine Steuer eingezogen, auch wenn sie bei uns bleiben oder aussiedeln. Die Gebote ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten und das Versprechen aller Kalifen des Islam und der moslemischen Gemeinschaft lautet, wie es in diesem Vertag eingetragen wurde.

Unterzeichnet von: Amr ibn al-As

Omar ül-Faruk Abd‟ar Rahman ibn Awf

Die Zeugen: Muawije bin Ebu Sufijan

Halid bin Welid “Friede sei mit ihnen.”

St. Omar zog in Jerusalem ein. Die Christen stimmten der erforderten Einkommenssteuer zu und unterwarfen sich der Obhut St. Omars ‟Friede sei mit ihm‟, indem sie ihm die Schlüssel der Stadt reichten. Damit befreiten sie sich von den schweren Steuern, den furchtbaren Qualen und den Grausamkeiten das ihr eigenes bizantisches Reich an ihnen ausübte. Sie bemerkten schnell, wie gerecht und barmherzig die Moslems waren, die sie als Feind kannten. Sie bemerkten auch, daß der Islam eine Religion ist, die vorweist hilfreich und mit Mitleid zu handeln und die Menschen auf den Weg zum weltlichen und jensteitigen Glück weist. Ohne Zwang und ohne geringster Bedrohung traten sie bald scharrenweise in den Islam ein. Innerhalb von zehn Jahren breitete sich der Islam weit aus, die Anzahl der Menschen die den Islam annahmen überstieg Millionen. Der Grund für diese schnelle Verbreitung war keineswegs Gewalt oder Bedrohung, sondern es war die Gerechtigkeit und der Respekt vor dem Menschenrecht, die der Islam vorschrieb, sowie der heilige Koran, den ALLAH, der Erhabene als Wunder sandte, was ausschlaggebend für die Überlegenheit des Islams den anderen Religionen gegenüber war.

Auf Seite 67 des dritten Bandes seines Geschichtsbuches berichtet Taberi:[10] [Während dem Kalifat St. Omars ‟Friede sei mit ihm‟ wurde Musenne bin Harise, ein Gefährter des heiligen Propheten, ‟Friede sei mit ihm‟ als Komandant des islamischen Heeres beauftragt auf Iran zu marschieren. Die Anzahl der schmächtig bewaffneten islamischen Soldaten war minder, da während den vorigen Schlachten viele von ihnen gefallen waren. In diesem Zustand erreichte sie den Ort Büvyde, wo die Schlacht stattfinden sollte. Das Heer ihrer Feinde war zu ihrem Gegensatz groß, überlegen bewaffnet und mit Elephanten verstärkt. Musenna bin Haris wante sich an die nahewohnenden Christen und bat sie um Hilfe. Sie alle waren zur Hilfe bereit und ein junger Mann namens Hamus meinte sogar, man solle ihm den Komandanten des iranischen Heeres zeigen. Als man dies tat, ritt er direkt auf ihn zu und schoss sein Pfeil ab, der dem Komandanten das Leib durchdrang, sodaß dieser leblos zu Boden fiel.]

Sowie es in diesem Text berichtet wird, hegten die Christen dieses Jahrhunderts keine Abneigung zu den Moslems, die nie mit Gewalt und Feinschaft gehandelt hatten. Im Gegensatz, sie hielten zu den Muslimen und halfen ihnen um ihr Leben, ohne dafür eine Auszahlung zu fordern. Es kam sogar oft vor, daß die Christen sich mit den Muslimen verbündeten und gegen die Tyranen ihrer eigenen Religionsbrüder kämpften. Während den zahlreichen Schlachten, die das byzantische Reich mit dem osmanischem Reich führten, enstanden oft derartige Zustände. Für jene, die sich mit der Geschichte beschäftigen, ist dies eine wohlbekannte Tatsache. Die Protestanten stellten als Beweis für die Überlegenheit des Christentums gegenüber dem Islam folgende These auf: (Als die Religion des Propheten Jesus erschien, empörten sich die Juden darüber und beganngen jeden zu quälen, der in diese Religion trat. Sie wurden dafür bestraft, indem ihnen Unglück und Unheil widerfuhr und letztenendes ihnen sogar ihre Nationalität entnommen wurde. Doch den Christen, die den Islam angriffen, wiederfuhr keine deratige Bestrafung.)

Diese These, die als Beweis vorgewiesen wird, liegt im Gegensatz zu der Wahrheit der Tatsachen. Denn Unheil verfolgte die Juden nicht nur nach der Enstehung des Christentums, sondern, so wie es die Geschichtsbücher und auch das Alte Testament berichten, wiederfuhr den Juden schon viel früher allerlei Unheil. Von der Zeit des Propheten Joseph, Friede sei mit ihm bis hin zur Lebzeit des Propheten Moses, Friede sei mit ihm, lebten sie in der Gefangenschaft der ägyptischen Zigeunern, die Götzenanbeter waren. St. Moses ‟Friede sei mit ihm‟ rettete sie aus dieser Gefangenschaft. Nach den Propheten St. David und St. Salomo, Friede sei mit ihnen, fielen sie wieder von einem Unheil in ein anderes. Der assyrische Herrscher der II. Nebukadnezar eroberte Jerusalem und massakrierte die Juden. Die Juden, die dieses Massaker überlebten, wurden mit einigen Propheten, der Kinder Israels nach Babel verschlept. Während diesen Unruhen wurden die gesamten Originalexemplare der Thora vernichtet. Die Juden erlitten viel Leid unter der Tyrannei der Assyirer, auch wurde während den Makkabi Aufständen sehr viel jüdisches Blut vergossen. (Makkabi ist ein jüdischer Komandant, der gegen den syrischen seleukiden König rebellierte, der die Absicht hatte, die Juden zu Götzendiener zu machen. Obwohl er das Heer des Antikhos besiegte und Jerusalem einnahm, verlor er die Stadt kurz darauf. Er errang aber die Religionsfreiheit für die Juden, wofür viele von ihnen ihr Leben lassen mußten.)

70 vor Christi eroberte der bekannte Römer Pampe Palestina. Die Juden leugneten viele Propheten ab und töteten auch viele von ihnen und dies ist der Grund für ihr Unglück, das ihnen auch schon vor dem Prophetentum von St. Jesus oftmals wiederfuhr. Wer für das Blutbad, das der römische Kaiser Titus, der 70 Jahre nachdem St. Jesus in den Himmel emporstieg, Jerusalem eroberte, alle Juden tötete und die Stadt in Brand streckte, einen Grund sucht, möchte sich doch bitte an die Geschichtsbücher wenden. Nach dem Propheten St. Jesus, geschah für die Juden kein Unheil, was ihre Gesamtheit anbetraf, doch wiederfuhr ihnen das Unglück Gruppenweise. Zur Zeit des heiligen Propheten Muhammed, Friede und Segen sei mit Ihm, besaßen Juden wie Ka‟b bin Eşref, Merhab und Samuel Herrschaften, so wie die Burg Hayber, die sich zwischen Medina und Damaskus befand. Doch nachdem sie sich auch gegen den letzten und größten Propheten ‟Friede sei mit Ihm‟ stellten, traf sie der Gotteszorn. Im 61. heiligen Vers der Sure Bekara steht sinngemäß: “Und sie wurden mit Schimpf und mit Elend geschlagen”. So wie es auch in diesem heiligen Vers erwähnt wird, wurden sie zerstreut und sie konnten kein legalen Staat mehr gründen.

Ist es Vorrausgesetzt, daß jene die auf ihrem alten Glauben bestehen, obwohl ALLAH der Erhabene eine neue Religion sandte, ins Unglück fallen? Wenn dies so wäre, so müßte den Feueranbetern, die während der kurzen Zeit, in der die Kinder Israles auf dem richtigen Weg, den ihnen St. Moses zeigte, lebten großes Unheil zugekommen sein. China, Indien, Turkestan und Amerika widerfuhr keinerlei Unheil. (Im Gegensatz zu den Behauptungen der Protestanten, erlitten diese Völker keine Zerstörung)

[9] Ahmed Feridun Beğ gest. 991 (1583 n.Chr.) Sein Grab ist in Eyüb, einem Stadtteil von Istanbul.

[10] Muhammed Taberi starb 310 n.Hed/923 n.Chr in Bagdad.