GLAUBENSLICHT DER HERZEN

In einem Buch, das von protestantischen Priestern in Istanbul gegen den Islam gedruckt wurde, steht folgendermaßen:

“Daß das Christentum tugendhaft und überlegen ist, versteht sich, an seinen Einflüssen, die der Weltherrschaft würdig sind und dadurch, daß es unter Menschen schnell verbreitet wurde. ALLAH, der Erhabene, hat das Christentum als eine wahre Religion, die vorzüglicher als andere Religionen ist, auf die Welt herabgesandt. Weil die Juden das Christentum verleugneten, gerieten sie in Schicksalschlägen und wurden zerstreut. Das ist eine offenbare Strafe Gottes.

Wenn man behauptet, daß der Islam das Christentum ungültig gemacht hat, muß man diese Fragen stellen: Ist die islamische Lebensweise verzüglicher als die Lebensweise des Christentums? Erweckt der Islam bei Menschen größere Zuneigung im Vergleich zu dem Christentum? Sind die Christen nach der Verkündigung des Islams in Schicksalschlägen geraten wie die Juden? Im Laufe von drei Jahrhunderten verbreitete sich das Christentum ohne Gewalt. Der Islam dagegen hat nach der Hedschra staatliche Gewalt gehabt. Daher ist es schwer, festzustellen, ob der Islam oder das Christentum eine größere Zuneigung bei Menschen erweckt. Aber der Prophet Jesus rief die Menschen drei Jahre lang zum Anerkennen der Religion auf. Viele folgte ihm in dieser Zeit. Er wählte zwölf Apostel von ihnen aus. In anderer Zeit wählte er noch siebzig Personen namens “Freudenboten für das Evangelium” aus. Nachher ließ er hundertzwanzig Personen in einen Ort kommen. Nach Überlieferungen der Apostel beauftragte der Prophet Jesus, bevor er getötet wurde, 500 Christen, um die Menschen zum Glauben aufzufordern. Das steht in Briefen von Paulus offensichtlich.

In diesem Buch wird fortgesetzt:

Nach der Meinung der arabischen Historiker namens Ibni Ishâk[3], Wâkidî, Taberî, Ibni Sa’d[4] und der anderen waren Hadidsche, Gattin des Propheten, Sejd bin Hâris, sein Sklave und Adoptivkind, Ali bin Ebî Tâlib, sein Vetter, Ebû Bekr-î Sıddîk, Sein treuster Gefährte, und einige von diesem belohnten Sklaven erste Muslime, die an den Propheten Muhammed glaubten. Die Anzahl der Muslime war fünfzig bis zum Tag, an dem Omar den Islam anerkannte. Nach einer Überlieferung bestanden bis dahin die ersten Muslime aus vierzig oder fünfundvierzig Männern und zehn oder elf Frauen. Im zehnten Jahr des Islam belief die Anzahl der Muslime, die aufgrund der Feindseligkeit und Grausamkeit der Götzendiener aus Mekka zum zweiten Mal nach Äthiopien auswanderten, hunderteins, 83 davon waren Männer und 18 Frauen. Wâkidî[5] berichtet in seinem Buch, daß die Anzahl der Muhadschirun[6] beim Kampf Bedr, der 19 Monate nach der Hedschra stattfand, dreiundachtzig war. Demnach belief sich auf die Anzahl der Menschen, die an den Propheten Muhammed glaubten, innerhalb von dreizehn Jahren bis Hedschra nur hundert. Daß die Anzahl der Muslime während der Auswanderung, Hedschra, dreiundsiebzig Männer und zwei Frauen war, steht auch in den Geschichtsbüchern. Mit diesem Vergleich kann man feststellen, ob das Christentum oder der Islam größere Zuneinung bei den Menschen erweckt. Wenn man die Anzahl der Christen mit der Anzahl der Muslime vergleicht, glaubten mehr als fünfhundert Gläubige innerhalb von drei Jahren freiwillig an den Propheten Jesus, während die Anzahl der Gläubigen, die innerhalb von dreizehn Jahren freiwillig an den Propheten Muhammed glaubten, hundertachtzig betrug. Danach änderten sich die Verbreitungsweisen des Christentums und des Islam. Die Gründe dafür, waren andere Mittel und andere Ursachen. Die wichtigste der Ursachen war, daß die Gemeinschaft des Propheten Muhammed kriegstüchtig war. Die Muslime besiegten ihre Gegner, machten Fortschritte und verbreiteten sich plötzlich. Sonst breitete sich der Islam nicht wie das Christentum, die eine Zuneigung bei Menschen erweckte, aus. Die ersten Christen dagegen mußten die Unterdrückungen der Perser dreihundert Jahre erdulden. Obwohl sie viele Widerstände erlebten, verbreiteten sie sich so schnell, daß sich die Anzahl der Christen auf einige Millionen belief, als sich Konstantin I. zum Christentum bekehrte. Die von Muslimen besiegten Nationen waren scheinbar nicht gezwungen, den Islam anzuerkennen. Aber unter dem islamischen Einfluß mußten sie ihre Traditionen entbehren. Außerdem kam es zu verschieden Feindseligkeiten und ihnen wurden ihre rituellen Zeremonien verboten. Sie mußten all diese Schwierigkeiten ertragen. Das war nichts weiter als Zwang, wodurch man innerlich versuchte, daß die Christen den Islam anerkannten. Zum Beispiel; es wurde mitgeteilt, daß zur Zeit des Kalifen Omar mehr als viertausend Kirchen niedergerissen wurden. Kein Wunder, daß sich tausende von Unwissenden, die habgierig und ohne Beschützer waren, in damaliger chaotischer Zeit gegen Amt und Geld zum Islam bekehrten. Daß sich der Islam auf diese Weise ausbreitete, gleicht dem, daß manche Welteroberer wie Alexander, der Große, erschienen. Daß die Muslime große Gebiete eroberten, ist kein Hinweis, daß der Koran ein himmlisches Buch ist. All diese islamischen Eroberungen und Taten gefielen sogar den Christen nicht, die unter der Schutzherrschaft der Muslime lebten. Jedoch die Aufforderung an die Perser, sich zum Christentum zu bekehren, war wirkungsvoller. Denn heute gibt es sogar keine kleinste heidnische Gesellschaft in Europa. In islamischen Ländern dagegen leben viele Christen.

Weil die Juden das Christentum ablehnten, gerieten sie in Gottesplagen. Sie wurden verflucht, aus ihrem Land vertrieben und überall auf der Welt verjagt. Gerieten auch die Christen vielleicht in solche Plagen, weil sie den Islam ablehnten? Während es heute 150 Millionen Muslime auf der Welt gibt, ist die Anzahl der Christen mehr als 300 Millionen. Die himmlische Religion gebietet Mäßigung und Gerechtigkeit. Ein vollkommener Glaube mit dazugehöriger Frömmigkeit ermöglicht das Glück zu haben, sich Gott, zu nähern. Eine solche Religion verursacht, daß ein an sie glaubendes Volk aufsteigt und geistig und körperlich glücklich lebt. Das steht außer allem Zeifel. Wenn das Christentum mit dem Auftreten des Islams seine Geltung verloren hätte, würden die islamischen Länder geistig und körperlich besser als andere Länder geworden sein. Das Herkunftsland des Islams ist jedoch Arabien, das zu der Zeit des Propheten Muhammed unter islamische Herrschaft kam. Später beherrschten die Muslime in den Zeiten der ersten Kalifen viele reiche Länder auf der Welt. Aber leider ist dieses Reichtum in kurzer Zeit verlorengegangen. Heute leben die Araber in Armut. Die meisten islamischen Länder sind heruntergewirtschaftet und können keinen Ackerbau treiben. Die Muslime, die in diesen Ländern leben, stehen dem Reichtum, dem Aufbau und der Zivilisation fern. In der Wissenschaft und Kunst benötigen sie die Hilfe Europas. Selbst wenn sie einen Ingenieur brauchen, lassen sie ihn von Europa kommen. Ihre Jugendlichen werden von christlichen Ausbilder über Marine- und Militärwesen ausgebildet. Die meisten von den muslimischen Soldaten gebrauchten Waffen, die von Gelehrten und Verfassern benutzten Papiere und die von ihnen, als Kinder oder Erwachsene, benötigten Anzüge und Gegenstände sind in christlichen Ländern erzeugt worden. Kann jemand dies leugnen? Die von muslimischen Soldaten benötigten Waffen werden von Europa importiert. Denn Europa ist aufgrund des Christentums hinsichtlich der Bevölkerung, Schulung und Staatsführung und des Wohlstands entwickelt. Die Christen haben moderne Schulen, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen gegründet. Nun verbreiten sie in anderen Ländern das Christentum, indem sie dort auch derartige Einrichtungen gründen, Ausbilder und Bücher senden. Die Muslime aber bemühen sich nicht darum, daß Christen und Götzendiener den Islam anerkennen, indem sie Millionen von Koranübersetzungen, ihre Gelehrten und diejenigen, die Aufforderung zum Islam überbringen, nicht hinaus senden. Wenn das Christentum mit dem Erscheinen des Islam ungültig geworden wäre, würden die oben angegebenen Angelegenheiten nicht wahr geworden sein…”

ANTWORT: Die Behauptungen der christlichen Missionare, daß das Christentum seine Geltung nicht verloren hätte und gegenüber dem Islam besser gewesen wäre, kann man wie folgt zusammenfassen: die schnelle Ausbreitung des Christentums, daß die Juden in Schicksalschlägen gerieten aber nicht die Christen, daß der Islam durch Kampf, das Christentum aber durch Mitleid verbreitet wurde, daß die Anhänger des Islam die Mehrheit besitzen, daß die christlichen Länder mächtiger, industrieller, reicher und bebauter als die islamischen Länder sind, daß es in Europa keine Götzendiener, in islamischen Ländern dagegen überall Christen und Juden gibt.

Für die erste Behauptung “die schnelle Verbreitung des Christentums: genügen die Äußerungen des Pastors Sale, eines Historikers des Christentums und ein Übersetzer des heiligen Korans. [George Sale, ein britischer Christ, geboren 1149 (1736 n.Chr.). Er übersetzte den heiligen Koran 1734 ins Englische. Im Vorwort seiner Übersetzung erklärte er den Islam ausführlich. Das ist die erste Übersetzung des heiligen Korans in europäischer Sprachen.] In dieser Übersetzung, die 1266 (1850 n.Chr.) gedruckt wurde, steht folgendes: “Vor der Hedschra gab es in Medina kein Haus, in dem kein Muslim war. D.h. der Islam gelang in alle Häuser in Medina. Wenn jemand behauptet, der Islam hätte sich durch Kampf ausgebreitet, wäre es Unwissenheit und eine unbegründete Bezichtigung. Denn es gibt viele Länder, die mit einem solchen Kampf nicht zu tun haben. Daß sie sich zum Islam bekehrten, ist deswegen, weil der heilige Koran Zuneinung bei ihnen erweckte.”

Für die Tatsache, daß sich der Islam nicht durch Kampf verbreitete, gibt es viele Beweise. Z.B.: Ebu Ser-i Gifarî, sein Bruder Unejs und deren ehrwürdige Mutter Ümmü Ser, Friede sei mit ihnen, gehörten zu den ersten Menschen, die sich zum Islam bekehrten. Später, durch die Aufforderung von Ebu Ser-i Gifarî wurde die Hälfte des Stamms Benî Gifar Moslem. Im zehnten Jahr des Prophetentums St. Muhammeds, Friede sei mit Ihm, wanderten hunderteins Gefährten, 83 davon sind Männer und 18 Frauen, aus Mekka in Äthiopien ein. Außerdem blieben veile Seiner Gefährten in Mekka. In dieser Zeit wurden zwanzig Christen aus Nedschran Moslem. Dimad-î Esdî wurde vor dem zehnten Jahr des Prophetentums gläubig. Tufejl ibni Amr wurde mit seinen Eltern und Geschwistern vor der Hedschra Moslem. Durch Unterhaltung von Mus‟ab bin Umejr, Friede sei mit ihm, wurde der Stamm Benî Sechl aus Medina gläubig. Alle Bewohner Medinas, außer Amr bin Sâbit wurden vor der Hedschra gläubig. Nur Amr, Friede sei mit ihm, wurde nach dem Kampf Ohod Moslem. Die Beduinen in Nedsch und Jemen wurden auch Muslime. Nach der Hedschra kam Burejdet-ül Eslemî, Friede sei mit ihm, mit zweiundsiebzig Personen und alle wurden gläubig. Auch Nedschaschî, der König von Äthiopien, wurde gläubig. [Könige von Äthiopien nannte man Nedschaschî. Der Nedschaschî, der zu der Zeit des heiligigen Propheten lebte hieß Eshame. Er war Christ und wurde Moslem.] Ebu Hind, Temîm, Naîm und ihre Verwandten und andere vier Personen sandten dem heiligen Propheten Geschenke mit Bestätigung Seines Prophetentums und wurden Muslime. Durch Predigte und Unterhaltungen des heiligen Propheten, des Geliebten ALLAHs, des Erhabenen, und durch Zuhören des heiligen Koransrezitierens, des heiligen Buches, des Islams, das alle bewundern, belief die Anzahl der Muslime vor dem Kampf Bedr einige tausend. Die Anzahl der Änhanger des heiligen Propheten Jesus dagegen betrug nach der Berechnung der Bibel einige hundert. Nach christlichem Glauben wäre die Anzahl der Anhänger nur fünfhundert, die nach dem Tod des Propheten Jesus gläubig geworden waren, indem sie wunderbare Dinge erlebt hätten. [Nach islamischem Glauben wurde der heilige Prophet Jesus weder getötet noch gekreuzigt. ALLAH, der Erhabene, erhob ihn zum Himmel.]

Im Buch Kısas-ı Enbijâ[7] (Geschichte der Propheten) steht, daß die Anzahl der muslimischen Soldaten zwölftausend war, die im achten Jahr die heilige Stadt Mekka eroberten, und daß sich mehr als dreißigtausend Muslime aus Medina an dem Kampf Tebuk beteiligten und daß mehr als einhunderttausend Muslime bei der Abschiedspilgerung anwesend waren.

In allen betreffenden Büchern steht, daß sich die Anzahl der Gefährten des heiligen Propheten, welche die Ehre erwarben, Ihm geglaubt zu haben, zu Seinen Lebzeiten auf hundert vierundzwanzigtausend belief. Nach dem Tod des heiligen Propheten fand das Geschehen

Müssejlemet-ül-kes-sâb statt: St. Ebû Bekr-i Sıddîk, der erste Kalif, Friede sei mit ihm, zog mit einer Truppe von mehr als 12000 Mann auf Mussejlemet-ül kes-sâb und seine Anhänger. Bei diesem Kampf fanden mehr als siebzig Koranrezitierer den Marthyrertod. Sollte es unter der Regierung eines Kalifen, der zu einem nahen Ort eine Truppe von 12000 Mann senden konnte, nicht dementsprehend eine Bevölkerung geben? Die Vernünftigen sollten vergleichen, ob das Christentum oder der Islam schneller und weiter verbreitet wurde!

St. Omar, der zweite Kalif, Friede sei mit ihm, eroberte in drei-vier Jahren nach dem Tod des heiligen Propheten Ägypten, Palestina, Syrien und Anotalien bis Konya und das Gebiet von Iran bis Indien, indem er ein Heer von vierzigtausend Mann sandte. Die meisten von der Bevölkerung dieser Ländern wurden gläubig, indem sie die islamische Gerechtigkeit und Sittlichkeit erlebten. Diejenigen, die in ihren falschen Religionen nämlich im Christentum, Judentum und Mazdaizmus, blieben, waren sehr gering. Mit Übereinstimmung der Historiker wurde berichtet, daß sich die Anzahl der Muslime in den islamischen Ländern in einer kurzen Zeit wie, zehn Jahren, zwanzig bis dreißig Millionen belief. Nach Behauptung der christlichen Missionare bekehrte sich Konstantin I. jedoch dreihundert Jahre, nach dem heiligen Propheten Jesus, zum Christentum. Mit Hilfe und Zwang dessen konnte sich die Anzahl der Christen nur auf sechs Millionen belaufen. Wenn man nun diese Angaben miteinander vergleicht, kann man feststellen, welche von beiden Religionen schneller verbreitet wurde.

Die Behauptung, “daß sich der Islam durch Kampf verbreitete”, ist auch unbegründet. Es ist folgendermaßen: St. Omar, Friede sei mit ihm, pflegte in Ländern, die er eroberte, den Christen die Freiheit zu geben, entweder, sich zum Islam zu bekehren oder als Christen Tribut zu zahlen. Und sie zogen vor, was sie mochten. Das, was sie als Tribut zahlten, war so gering, daß es für die Christen keinesfalls als Zwang bezeichnet werden darf. Diejenigen, die Tribut zahlten, behandelte man mit Gerechtigkeit und Gleichheit wie Muslime und gab ihnen ihre Anbetungsfreiheit und ihre Ehre und Güter wurden genau so geschützt wie die der Muslime. Gegen diesen minimalen Tribut, den sie einige Male im Jahr zahlten, wurden ihre Religion, ihr Leben, ihre Rechte und Güter geschützt. Kann es Menschen geben, welche diesen Tribut nicht zahlen wollten und aus diesem Grund die Religion ihrer Vorfahren verlassen haben?

[Im Buch “Herkese Lâzım Olan Îmân” (Islam und Christentum) steht wie folgt: Schiblî Numanî war Geschichtsprofessor, Verfasser des berühmten Buches el-Intikad (Die Kritik) und Vorsitzender der Beratungskommission der Gelehrten aus Indien namens Nedvet-ül Ulemâ, gestorben 1332 (1914 n.Chr.). Sein Buch El-Fârûk (Der Entscheidende), das er in Urdu verfaßt hatte, übersetzte die Mutter von Essedullah Hân, Schwester von Nâdir Schach, dem Herrscher von Afghanistan, ins Persische. Im Auftrag des Schachs Nâdir wurde es 1352 (1933 n.Chr.) in der Stadt Lahore gedruckt. In diesem Buch auf Seite 182 steht folgendes: Als Ebu Ubejde bin Dscherrâch, Kommandat des islamischen Heeres, das mächtige Heer des byzantinischen Kaiser Heraklius[8] besiegte, ließ er in jeder Stadt, die er eroberte, durch Vermittler Befehle St. Omars, des Kalifen, Friede sei mit ihm, ausrufen Nach der Eroberung der Stadt Homs in Syrien verkündigte er das Folgende: “O ihr Byzantiner! Mit Hilfe ALLAHs, des Erhabenen, haben wir im Auftrag unseres Kalifen Omar auch diese Stadt erobert. Ihr alle seid in euer Handlung, Anbetung und im Handel frei. Euer Leben, eure Ehre und eure Güter sind vor jeder Gefahr sicher. Auch euch wird man die islamische Gerechtigkeit verschaffen. All eure Rechte werden geschützt. wie wir die muslimischen Untertanen gegen feindliche Angriffe schützen, werden wir denselben Dienst auch für euch erweisen. Wie wir gegen unseren Dienst Armensteuer von Muslimen nehmen, fordern wir, daß ihr einmal im Jahr einen Tribut zahlt. Das ist uns ein Gebot ALLAHs, des Erhabenen, euch Dienst zu erweisen und einen Tribut dafür zu erheben!” [Betrag dieses Tributs ist für Ärmere vierzig, für Mittelstand achtzig und für Reiche hundertsechzig Gramm Silber oder dessen Korn- bzw. Güterwert. Man darf nicht den Frauen. Kindern, Kranken, Armen, Alten und Geistlichen einen Tribut auferlegen.] Die Bewohner Homs brachten gerne Habib bin Müslim dem Beamten im Staatsschatz ihren Tribut auf. Als man erfuhr, daß Heraklius, der Kaiser von Byzanz, ein großes Heer aufstellte und sich vorbereitete, um Antiochia anzugreifen, wurde beschlossen, daß sich die Truppe in Homs an dem Heer in Jermuk anschließen sollte. Ebû Ubeyde, Friede sei mit ihm, ließ durch Vermittler den Stadtbewohnern verkünden: “O christliche Untertanen! Ich versprach euch zu dienen und euch zu schützen. Dafür zog ich von euch Tribut ein. Nun aber habe ich im Auftrag des Kalifen meinen Glaubensbrüdern zu helfen, die gegen Heraklius kämpfen sollen. Deswegen kann ich mein Wort für euch nicht halten. Nehmt ihr alle daher euren Tribut zurück, den ihr dem Staatsschatz gezahlt habt. Eure Namen sind mit euren Tribut im Register eingetragen!” In den meisten Städten in Syrien ist es auch so geschehen. Die Christen, die diese Gerechtigkeit der Muslime erlebten, weinten vor Freude und feierten, sich von der Unterdruckung, des byzantinischen Kaisers, die seit Jahren dauerte, befreit zu haben. Die meisten wurden aus freiem Willen Muslime. Sie treibten freiwillig Spionage gegen byzantinische Heere für die islamischen Heere. Auf diese weise erfuhr Ebû Ubeyde, Friede sei mit ihm, eine jede Bewegung der Heere Heraklius pünktlich. Den großen Sieg Jermuk gewann er mit Hilfe der Spionage der Bevölkerung. Die Ausbreitung des Islams und das Gründen der islamischen Staaten wurde niemals durch Angriffe bzw. Zwang verwirklicht. Der wichtigste Grund dafür war Glaube, Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit und die Opferbereitschaft der Muslime.]

Seit einem Jahrhundert zogen die Russen selbst für Kinder und arbeitsunfähige, alte Muslime in Kasan, Usbekistan, Krim, Daghestan und Turkestan, die sie besetzt hatten, eine Goldmünze pro Kopf im Jahr ein. Außerdem waren die Muslime gezwungen, Russisch zu lernen, Russisch zu sprechen und Militärdienst zu erweisen. Trotz all dieser Unterdrückungen bekehrten sich die Muslime in Russland nicht zum Christentum. Nach dem Krimkrieg wurde ein Friedensvertrag geschlossen, daß die im Osmanischen Gebiet gebliebenen Christen in Russland und die in Russland ansässigen Muslime in die Türkei einwandern durften. So wanderten mehr als zwei Millionen Muslime in die Türkei ein. Die im Osmanischen Gebiet wohnhaften Christen wollten jedoch nicht in Rußland einwandern, obwohl Russland denen, die einwanden würden, 20 Rubel pro Kopf als Reisekosten zu zahlen versprach, da sie unter der Osmanischen Regierung alle Rechten und Freiheiten besaßen und an das Versprechen der russischen Regierung nicht glaubten.

[3] Ibni Ishak gest. 151 (768 n.Chr. in Bagdad.)

[4] Ibni Sa’d Muhammed Basrî gest. 230.

[5] Muhammed Wâkidî gest. 207 (822 n.chr.)

[6] Die Gefährten des heiligen Propheten, die mit Ihm von Mekka nach Medina auswanderten.

[7] Der Verfasser dieses Buches, Ahmed Dschedet Pascha, gest. 1312 (1894 n.Chr.)

[8] Heraklius gest. 20 (641 n.Chr.)