Muslimische Herrscher, muslimische Kommandanten und muslimische Staatsmänner haben niemals Gräuel wie die Christen begangen und dann auch noch die Anmaßung besessen, zu sagen, dass dies alles im Namen der Religion getan wurde, noch haben sie die muslimische Welt gegen die Christen aufgehetzt. Unrecht ist im Islam keinem Geschöpf gegenüber erlaubt. Alle muslimischen Gelehrten haben stets Unrecht verhindert. Hier ein kleines Beispiel dafür:

In der 8. Ausgabe der „Notizen zur osmanischen Geschichte“ und im 3. Nachdruck von 1325 n. H. [1907 n. Chr.] der vom Direktor der „Schule des Sultans“ Abdurrahman Scheref Bey verfassten „Geschichte des Osmanischen Reiches“ steht: „Sünbül Agha, der ein pensionierter Palastdiener war, befand sich auf einer Fahrt nach Ägypten, als sein Schiff von maltesischen Piraten angegriffen und er getötet wurde. Venezianische Schiffe setzten auf die Peloponnesische Halbinsel über und töteten tausende von Muslimen. Der 18. Osmanische Sultan Ibrâhim war ein sehr barmherziger Mensch. Als er von diesem Massaker hörte, war er sehr betrübt. Im Jahre 1056 n. H. [1646 n. Chr.] befahl er, dass als Vergeltung für dieses Verbrechen Christen, die unter osmanischer Herrschaft lebten, getötet werden sollen. Abû‘s-Sa‘id Efendi, der damals Schaykhu‘l-Islam war, nahm darauf den Scharfrichter und ging zum Sultan. Er sagte ihm, dass eine solche Anordnung unrechtmäßige Tötung von Menschen und damit gegen die Prinzipien des Islam sei. Sultan Ibrahim, möge Allah mit ihm barmherzig sein, der wie alle osmanischen Sultane dem Islam und dem Buch Allahs, des Erhabenen, sehr verbunden war, akzeptierte seinen Rat und machte seinen Befehl rückgängig.“

Schemsüddîn Sâmî Bey [1] schreibt in seinem „Qâmusu‘l- A‘lâm“: „Sultan Ibrahim war von mittlerer Statur und hatte ein ansehnliches Gesicht und schöne Augen. Er war für seinen guten Charakter und seine Großzügigkeit bekannt.“ Das ist der Islam. Während muslimische Gelehrte die Christen vor dem Tod bewahrten, stifteten Päpste, Patriarchen und Priester der Christen die Welt dazu an, Muslime zu töten. Und dann haben sie noch die Arroganz, zu behaupten, der Islam sei eine barbarische Religion. Sie sagen, Îsâ, Friede sei mit ihm, habe gesagt: „Wenn dir jemand auf die rechte Wange schlägt, so halte ihm die linke hin.“

[Die Engländer und die Juden haben durch Verleumdungen, Bestechung und das Versprechen von Posten und Ämtern die Muslime betrogen und das Osmanische Reich zerstört. Sie verbreiteten unter der Jugend den Atheismus als eine Modeerscheinung. Sie stellten die Entblößung von Frauen und Mädchen in der Öffentlichkeit, Unzucht, Alkoholkonsum und Atheismus als Fortschrittlichkeit dar. Sie vernichteten muslimische Gelehrte und das islamische Wissen. Agenten der Briten und Freimaurer gaben sich als muslimische Gelehrte aus und verdarben ihren guten Charakter und veränderten die Anbetungen. Sodann verschwand der Islam, und es blieb nur der Name. Zur Zeit der Regierung des „Komitee für Einheit und Fortschritt“ in der Türkei wurden die Gesetzgeber, die Beys und die Paschas zu Feinden des Islam. Sie verabschiedeten Gesetze, die den Islam zerstörten. Es wurde als eine Vergehen erachtet, an der Religion und am Glauben festzuhalten. Sie erhängten so manchen Muslim, schlachteten viele andere ab, und das Festhalten an den Geboten der Religion und die Vermeidung von Sachen, die verboten sind, wurde Separatismus genannt. Jene, die zum Guten aufriefen, d. h. Auf einen korrekten Islam bestanden, wurden als Regimefeinde bezeichnet. Alhamdulillah! Die Attacken der Christen sind heute schwächer geworden. Überall in der Welt kann man das Licht des Islam wieder aufgehen sehen. Die Lügen und die Täuschungen der Feinde des Islam sind entlarvt worden. Man hat freien Zugang zum islamischen Wissen. Jeder Muslim sollte für diese Freiheit dankbar sein und unseren großartigen Glauben, für den unsere Vorgänger ihre Leben gegeben haben, korrekt erlernen. Wenn wir unseren Kindern nicht unseren Glauben beibringen und sie nicht daran gewöhnen, dem Islam zu folgen, werden Feinde des Islam, die auf der Lauer liegen, und Narren, die sich ihnen verkauft haben, wieder zum Angriff übergehen und unsere Kinder zu betrügen versuchen. Wir Muslime sagen, dass die Christen Ignoranten, Narren und Rückständige sind, weil sie glauben, dass Îsâ und seine Mutter, Friede sei mit ihnen, göttliche Eigenschaften besäßen, und sie zu Götzen machten, die sie anbeten. Dadurch werden sie zu Muschrikûn, zu Polytheisten. Jene, die, wie es auch in der Religion von Muhammed, Friede sei mit ihm, geboten wird, fleißig sind, erlangen zwar dadurch die Segen Allahs, des Erhabenen in dieser Welt und können ein Leben in Ruhe und Frieden führen. Aber wenn sie nicht an diesen edlen Propheten glauben und dem Islam folgen, werden sie im Jenseits für immer in der Hölle bleiben.]

Um zu zeigen, wie das Verhalten eines wahren Muslims sein sollte, zitieren wir hier einen Brief unseres Propheten, Friede sei mit ihm:

In diesem Brief, den unser Prophet, Friede sei mit ihm, an alle Muslime gerichtet hat, heißt es: [Eine Kopie des Originals findet sich im „Medschmûatu‘l-Munschaâtu‘s-Salâtîn“, „Sammlung von Schriften über die Sultane“ des Feridun Bey.]

„Dieses Schriftstück ist verfasst, um das Wort, das Muhammed, Friede sei mit ihm, der Sohn Abdullahs den Christen gegenüber gab, festzuhalten. Allah, der Erhabene, kündigte ihn als Barmherzigkeit an und machte ihn zu einem Beschützer dessen, was Er den Menschen anvertraut hat. Dieses Schriftstück wird von Muhammed, Friede sei mit ihm, als Dokument seiner Vereinbarung mit jenen, die nicht Muslime sind, verfasst.

Wer auch immer gegen diese Versprechung handelt, und möge er ein Sultan sein oder jemand anderer, handelt im Ungehorsam Allah gegenüber und verspottet den Glauben des Islam und verdient den Fluch Allahs, des Erhabenen, über ihn. Wenn ein Mönch oder ein Wandermönch auf einem Berg, an einem Bach oder in der Wüste oder an einem Ort mit Vegetation oder in Niederungen oder in Erdgruben in Askese lebt, dann befreie ich und meine Kameraden und Freunde und meine ganze Nation ihn von allen Verpflichtungen. Sie stehen unter meinem Schutz. Ich befreie sie von allen Steuern, die entsprechend unseren Vereinbarungen andere Christen zahlen müssen. Sie sollen keine Abgaben zahlen oder nur so viel, wie sie freiwillig möchten. Tut ihnen keinen Zwang und keine Gewalt an. Setzt nicht ihre religiösen Führer ab. Treibt sie nicht fort von den Stätten, an denen sie ihren Gottesdienst verrichten. Wer unter diesen ein Wanderer ist, soll an der Wanderung nicht behindert werden. Ihre Klöster und Kirchen dürfen nicht zerstört werden. Es darf kein Besitz aus ihren Kirchen entfernt und in den Moscheen der Muslime verwendet werden. Wer dem nicht Folge leistet, ist Allah, dem Erhabenen, und Seinem Gesandten gegenüber ungehorsam und begeht eine Sünde. Von denen unter ihnen, die keinen Handel treiben und sich ausschließlich, wo auch immer, dem Gottesdienst hingeben, sollen keine Dschizya (die Kopfsteuer) und keine Abgaben wie Schmerzensgelder genommen werden. Auf der See oder auf dem Land, im Osten wie im Westen zahle ich ihre Abgaben, sie stehen unter meinem Schutz. Ich gewähre ihnen Sicherheit. Die Ernte jener, die auf den Bergen leben und sich dem Gottesdienst hingeben, soll nicht besteuert werden. Von diesen Ernten soll nichts in das Baytu‘l-Mâl, die Reichskasse fließen. Denn der Ackerbau dieser Leute ist lediglich für ihre eigene Versorgung und nicht für Handelsgewinn. Wenn Männer für den Dschihâd gebraucht werden, sollen sie nicht dafür angefragt werden. Wenn aber doch Umstände eintreten, die sie Dschizya-pflichtig machen, so soll diese nicht mehr als zwölf Dirham im Jahr betragen, gleich wie viel Güter und Besitz sie haben. Man darf sie nicht der Mühsal aussetzen. Wenn man mit ihnen verhandeln muss, dann soll dies mit Barmherzigkeit, Güte und Mitgefühl geschehen. Beschützt sie stets unter den Flügeln der Barmherzigkeit und des Mitgefühls. Wo auch immer sie sein mögen, behandelt Christinnen, die mit einem Muslim verheiratet sind, niemals schlecht. Hindert sie nicht daran, ihre eigenen Kirchen zu betreten und dort ihre Gottesdienste zu verrichten. Wer nicht diesem Gebot Allahs, des Erhabenen, gehorcht und dem entgegengesetzt handelt, der widersetzt sich den Befehlen Allahs, des Erhabenen, und Seines Gesandten, Friede sei mit ihm. Man soll ihnen bei der Restauration ihrer Kirchen helfen. Dieser Vertrag ist bis zum Letzten Tag gültig und soll bis zum Ende der Welt nicht geändert werden, und niemand soll gegen ihn handeln.“

Dieser Vertrag wurde im Jahre 10 n. H. Am 3. Muharram in der Heiligen Moschee in Medina Alî ibn Abî Tâlib, möge Allah mit ihm zufrieden sein, diktiert. Unterzeichnet wurde er von: Muhammed ibn Abdullah, Gesandter Allahs, Friede sei mit ihm,

Abû Bakr ibn Abî Quhafa, Umar ibnu‘l-Khattâb, Usmân ibn Affân, Alî ibn Abî Tâlib, Abdullah ibn Masûd, Fadl ibn Abbâs, Zubayr ibn Awwam, Talha ibn Ubaydullah, Sa‘d ibn Muâz, Sa‘d ibn Ubâda, Sâbit ibn Qays, Zayd ibn Sâbit, Hâris ibn Sâbit, Abdullah ibn Umar und Ammâr ibn Yâsir, möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein.

Wie man sehen kann, befiehlt unser Prophet, Friede sei mit ihm, dass Muslime Angehörige anderer Religionen äußerst barmherzig und mitfühlend behandeln sollen.

Lesen wir nun die „Sicherheit“, die Umar, möge Allah mit ihm zufrieden sein, von dem behauptet wird, dass er 4.000 Kirchen zerstört habe, der Bevölkerung von „Ilja“ während seines Khalifats gab. Die Christen nennen Ilyâs, Friede sei mit ihm, „Ilija“, und auch Jerusalem nennen sie „Ilija“.

„Dies ist eine Zusicherung des Friedens und des Schutzes an die Leute von Ilija seitens Umars, möge Allah mit ihm zufrieden sein, des Amirs der Gläubigen. Er sichert ihnen den Schutz ihres Lebens, ihres Besitzes, ihrer Kirchen, ihrer Kinder, ihrer Kranken und Gesunden und ebenso die aller anderen Religionsgemeinschaften. Demnach sollen sich Muslime nicht mit Gewalt Zugang zu ihren Kirchen verschaffen, ihre Kirchen nicht niederreißen oder demolieren, nicht ein Quäntchen ihrer Güter wegnehmen und keinen Zwang anwenden, um ihre Religion und die Art ihrer Gottesdienste zu ändern oder zu versuchen, sie zum Islam zu bekehren. Sie sollen durch Muslime auch nicht den geringsten Schaden erleiden. Wenn sie aus ihrer Heimat ausziehen wollen, sollen sie selbst, ihre Güter und ihre Ehre unter Schutz stehen, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Falls sie sich entscheiden, hier zu verbleiben, stehen sie unter Schutz. Die Menschen von Ilija sollen die Dschizya-Abgabe zahlen. Wenn einige aus der Bevölkerung von Ilija mit den Römern zusammen mit ihren Familien und ihren Gütern ausziehen möchten und ihre Kirchen und Gotteshäuser räumen, stehen sie bis zum Erreichen ihres Ziels unter Schutz und ihnen werden ihr Leben, ihre Kirchen, ihre Reisekosten und ihre Güter garantiert. Wer hier nicht einheimisch ist, mag hier weiter wohnen oder ausziehen. Bis zur Zeit ihrer nächsten Ernte wird von ihnen keine Steuer verlangt werden.

So, wie in diesem Brief geschrieben, sind die Befehle Allahs, des Erhabenen, und Seines Gesandten, Friede sei mit ihm, und das Wort, das alle Khalifen der Muslime und die Muslime geben.“ Unterschrieben von:

Umar al-Farûq

Zeugen:

Khâlid ibnu‘l-Walîd, Amr ibnu‘l-Âs, Abdurrahmân ibn Awf, Muâwiya ibn Abî Sufyân.

Dann zog Umar, möge Allah mit ihm zufrieden sein, in Jerusalem ein. Die Christen akzeptierten, die Dschizya zu zahlen, und übergaben die Schlüssel der Stadt Umar, möge Allah mit ihm zufrieden sein. Damit befreiten sie sich von den schweren Steuern und der Quälerei und Drangsal, der Härte und Unterdrückung durch Byzanz. Innerhalb kürzester Zeit sahen sie die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit der Muslime, die sie bis dahin als Feinde glaubten. Sie verstanden, dass der Islam eine Religion ist, die die Güte und die Barmherzigkeit gebietet und in der diesseitigen Welt und im Jenseits zum Glück führt. Ohne den geringsten Zwang akzeptierten sie in Scharen, Stadtviertel für Stadtviertel, den Islam.

Werden die beiden oben erwähnten Dokumente genau betrachtet, wird deutlich, dass die wahren Muslime und wahre religiöse Anführer der Muslime sehr tolerant gegenüber allen anderen Religionen waren. Geschweige denn, dass sie Christen und Juden unter Zwang zum Islam bekehrten und ihre Gotteshäuser zerstörten, halfen sie ihnen im Gegenteil und restaurierten ihre Kirchen. Gab es niemanden unter den Muslimen, der die Christen schlecht behandelte? Das mag der Fall gewesen sein, doch deren Zahl war gering, und diese waren Unwissende, die die Gebote unserer Religion nicht kannten. Sie handelten ihrer Triebseele folgend und erhielten ihre Strafe von den Muslimen selbst. Kein Muslim bei Verstand, der die Gebote im Islam kennt, folgte solchen Leuten. Solche Leute, die nur dem Namen nach Muslime sind, haben nicht nur Unrecht gegenüber Christen begangen, sondern auch Muslimen gegenüber. Das Verhalten solcher Leute hat mit dem Islam nichts zu tun. Allah, der Erhabene, sagt im edlen Qur‘ân, in der Sûre „an-Nisâ“, „Die Frauen“, Vers 168 sinngemäß: „Denjenigen, die Allah verleugnen und Unrecht tun, wird Allah nicht vergeben.“

Wenn man die Tafsîre des edlen Qur’ân liest, sieht man, dass Allah, der Erhabene, gebietet, dass man den Menschen stets barmherzig, mitfühlend und vergebend behandelt, dass man jenen, die einem Schlechtes tun, verzeiht, dass man stets freundliche Miene zeigt und freundliche Worte spricht, geduldig handelt und in allen seinen Anliegen den Weg des freundlichen Umgangs sucht. Es ist eine weltweite historische Tatsache, dass unser Prophet, Friede sei mit ihm, immer das Schlichten und den Frieden empfahl und seine Hand des Mitgefühls sogar jenen reichte, die sich ihm widersetzten.

Dass christliche Geistliche sich allen diesen Tatsachen gegenüber blind stellen und den Islam als eine Religion von Barbaren beschreiben und junge Christen dementsprechend erziehen, führt immer wieder dazu, dass arme Christen, die zum ersten Mal muslimische Länder besuchen, zunächst sehr erschrocken sind und dann, wenn sie die Wirklichkeit sehen, staunen. Dazu im Folgenden einige Beispiele aus der Vergangenheit.