Das von den Christen „Heilige Schrift“ genannte Buch besteht aus den „Altes Testament“ und „Neues Testament“ genannten Teilen. Die Juden glauben nur an das „Alte Testament“ und nennen dieses die „Heilige Schrift“ und akzeptieren nicht, dass man es „Altes Testament“ nennt. Sie nennen es „Tanach“. Das Buch Tanach besteht aus drei Teilen. Der erste Teil heißt Thora.

Dieses Thora genannte Buch setzt sich aus fünf Teilen zusammen:

1. Genesis

2. Exodus

3. Levitikus

4. Numeri

5. Deuteronomium

(Alle fünf Bücher zusammen werden auch „Pentateuch“ genannt.)

In Vers 2 der Sûre „al-Isrâ“, „Die Nachtreise“, heißt es sinngemäß: „Wir haben Mûsâ das Buch gegeben.“ In der heutigen Thora gibt es viele ihm fremde Hinzufügungen. Diese haben nichts mit der Thora zu tun, die Mûsâ, Friede sei mit ihm, offenbart wurde. [Mehr Informationen hierüber gibt es im „Der edle Qur‘ân und die heutigen Fassungen der Thora und des Evangeliums“ genannten Teil dieser Seite.]

In der wahren Thora steht geschrieben, dass Allah, der Erhabene, einen letzten Gesandten namens „Muhammed“ schicken würde, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken. Wie Mûsâ, Friede sei mit ihm, bei seinem zweiten Gespräch mit Allah, dem Erhabenen, für sein vom Weg abgeirrtes Volk um Vergebung bat, wird im edlen Qur‘ân, in den Versen 155 – 157 der Sûre „al-Arâf“, „Die Höhen“, folgendermaßen sinngemäß berichtet: „Mûsâ sagte: ‚Mein Herr, hättest Du gewollt, hättest Du sie zuvor vernichten können und mich ebenfalls. Willst Du uns denn vernichten um dessentwillen, was die Toren unter uns getan haben? Dies ist nur eine Prüfung von Dir. Damit führst Du irre, wen Du willst, und weist den rechten Weg, wem Du willst. Du bist unser Beschützer; so vergib uns und erbarme Dich unser; denn Du bist der Beste der Vergebenden. Und bestimme für uns Gutes, im Diesseits als auch das Paradies im Jenseits; denn zu Dir sind wir reuevoll zurückgekehrt.‘ Allah, der Erhabene, antwortete ihm, sinngemäß übersetzt: ‚Ich treffe mit Meiner Strafe, wen Ich will; doch Meine Barmherzigkeit umfasst alle Dinge; so werde Ich sie [im Jenseits] bestimmen – für jene, die Gottesfürchtigkeit haben und die Almosensteuer entrichten, und für jene, die an Unsere Zeichen glauben.‘ Dies sind jene, die dem Gesandten, dem Propheten, folgen, der des Lesens und Schreibens unkundig ist; dort in der Thora und im Evangelium werden sie über ihn geschrieben finden: ‚Er gebietet ihnen das Gute und verbietet ihnen das Schlechte und den Unglauben, und er erlaubt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Last hinweg und die Fesseln, die auf ihnen lagen.‘ Jene also, die an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht [dem edlen Qur‘ân] folgen, das mit ihm hinabgesandt wurde, die sollen erfolgreich sein.“

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Juden an einen letzten Propheten glaubten und ihn erwarteten. In einigen Tafsîr-Büchern steht sogar, dass die Juden bei Schlachten sprachen: „O unser Herr! Hilf uns um Willen des letzten Propheten, Friede sei mit ihm, den du uns versprochen hast!“, und so vollzogen sie Bittgebete, so dass sie in jenen Schlachten siegreich waren.

Unter den nach Mûsâ, Friede sei mit ihm, zu den Hebräern geschickten Propheten trugen die Propheten Dâwud und Sulaymân wesentlich dazu bei, dass sich die wahre Religion ausbreitete, Friede sei mit ihnen. Die Grundlagen der jüdischen Religion lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

Glaube: Es gibt nur einen Gott. Seine Existenz ist aus Ihm selbst. Er wurde nicht geboren und gebiert nicht. Er sieht alles und weiß alles. Zu vergeben oder zu strafen liegt allein in Seiner Macht.

Ethik: Die Grundlagen ihrer Ethik sind die Zehn Gebote. Die Menschen müssen diese Zehn Gebote Wort für Wort befolgen. Der Körper des Menschen ist eine Sache, seine Seele eine andere. Die Seele, Rûh, stirbt bis zum Letzten Tag nicht. Man muss an das Leben des Jenseits glauben.

Die Grundlagen der Religion: Alle Völker, die nicht Juden sind, gelten als Götzendiener, und man muss sich von diesen fernhalten. Man muss Beziehungen zu ihnen abbrechen, soweit es geht. Man muss Schlacht- oder andere Opfer darbringen. [Die Juden pflegten alle Arten von Tieren als Opfer zu schlachten, sogar Tauben, doch meistens Schafe, Ziegen und Rinder. Mit der Zeit wurden auch Gebäck mit ungesalzenem Teig und das „Matze“ genannte „ungesäuerte Brot“ als Opfer dargebracht. Diese zu verteilen galt dann als „blutloses Opfer“.] Es besteht das Prinzip der Vergeltung. Wer etwas Schlechtes tut, dem wird das Gleiche zugefügt. Die männlichen Kinder werden von ihren Priestern beschnitten. Tiere, deren Fleisch man essen will, müssen geschlachtet werden. Tiere, die anders starben, dürfen nicht gegessen werden. [Selbst heute findet man in Europa und Amerika ein Schild mit der Aufschrift „koscher“ an jüdischen Fleischereien, womit signalisiert wird, dass das Fleisch, was dort verkauft wird, Fleisch von Tieren ist, die nach den Vorschriften der Rabbinner geschlachtet wurden. Die Juden können nur auf solche Art bereitetes Fleisch essen. Die Muslime dürfen nur Fleisch von Tieren essen, über die beim Schlachten der Name Allahs, des Erhabenen, gesprochen wird. Schweinefleisch essen sie gar nicht.] Jüdische Frauen müssen nach der Heirat ihr Haar bedecken, und jüdische Frauen in Europa tun das heute, indem sie Perücken tragen. Der Verzehr von Schweinefleisch ist auch für Juden verboten.

Die Gottesdienste der Juden folgen vielen komplexen Regeln. Ihr geehrter Tag ist der Samstag. An diesem Tag wird nicht gearbeitet und kein Feuer entfacht. Die Juden erachten diesen Tag als Festtag und begehen ihn als Festtag. Dieser Tag heißt „Schabbat“. Die Juden haben außerdem noch viele Festtage, u. a. „Passah“, „Schawwot“, „Rosch-Ha-Schanah“, „Kipur“, „Suhkot“, „Purim“ und „Hanuka“. Das Passahfest erinnert an die Befreiung der Juden aus der ägyptischen Knechtschaft. Das Schawwot ist ein Rosenfest und gedenkt der Herabsendung der Zehn Gebote. Bei Kipur handelt es sich um einen Fastenfesttag, an dem die Juden ihre Reue und ihre Vergebung achten. Das Suhkot ist ein Schilffest, das des Lebens in der Wüste gedenkt.

Die Rabbiner verfügen nicht wie die christlichen Priester über die Autorität, Sünden zu vergeben. Sie leiten lediglich die Gottesdienste. Vor ihrem Gott sind alle Juden gleich und es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen.

Ihre religiösen Rituale und die Art, wie ihre Rabbiner die Gottesdienste leiten, wurden von den Propheten nach Mûsâ, Friede sei mit ihm, ergänzt und verändert, es wurden neue Grundsätze zu diesen hinzugefügt, so z. B., dass der Psalter, der Dâwud, Friede sei mit ihm, offenbart wurde, bei religiösen Ritualen gesungen oder von Musikinstrumenten begleitet wird.

Dâwud, Friede sei mit ihm, wurde etwa 1000 Jahre v. Chr. geboren. Europäische Historiker schätzen die Zeit des Königtums von Dâwud, Friede sei mit ihm, als 1015 – 975 v. Chr., jedoch ist das nicht sicher. Dâwud, Friede sei mit ihm, der anfangs Hirte war, hatte eine sehr schöne Stimme [so dass man sogar heute noch mancherorts „von einer Stimme gleich des Dâwud“ spricht]. Er wurde nach einer Weile vor den damaligen König, Saul, gebracht und zu seinem Zitherspieler. Obwohl sich anfangs zwischen ihnen eine große Freundschaft entwickelt und Saul ihn zu seinem Berater gemacht hatte, war Saul erschrocken, dass Dâwud, Friede sei mit ihm, mit jedem Tag an Ruhm gewann und dass er im Alter von 30 Jahren den riesengleichen Goliath mit einer Steinschleuder erschlug, so dass darauf das Volk ihn zu bewundern anfing, und er schickte Dâwud, Friede sei mit ihm, fort. Doch nach dem Tod von Saul wurde er auf Wunsch des Volkes sein Nachfolger als König und machte zum ersten Mal Jerusalem zum Zentrum der Juden. Dâwud, Friede sei mit ihm, herrschte 40 Jahre lang als König. Dass ihm das Buch „Zabûr“, der „Psalter“, offenbart wurde, wird im edlen Qur‘ân in der Sûre „an-Nisa“, „Die Frauen“, in Vers 163 erwähnt. Im Psalter waren zweifellos das Flehen und die Bitten um Vergebung von Dâwud, Friede sei mit ihm. Da es jedoch in dem Psalter genannten Teil der heutigen „Heiligen Schrift“ neben diesen auch Teile gibt, die von anderen hinzugefügt wurden, hat dieses Buch seine ursprüngliche, von Allah offenbarte Form verloren. Allah, der Erhabene, bescherte Dâwud, Friede sei mit ihm, viel Gutes. In Vers 10 der Sûre „Saba“ heißt es sinngemäß: „Und wahrlich, Wir verliehen Dâwud [mehr als anderen Menschen und manchen anderen Propheten] unsere Huld [das Prophetentum, ein Buch, das Königtum, eine schöne Stimme und das Formen von Eisen]: ‚O ihr Berge lobpreiset mit ihm Allah, und auch ihr Vögel, lobpreiset Ihn mit ihm!‘ Und schmiegsam machten Wir ihm das Eisen.“ Und in den Versen 17 – 19 der Sûre „Sâd“ heißt es sinngemäß: „Ertrage in Geduld [O Muhammed], was sie [die Ungläubigen] reden, und gedenke Unseres Dieners Dâwud, des Kraftvollen. Er war stets zu Allah hinwendig. Wahrlich, Wir machten ihm die Berge dienstbar, um mit ihm am Abend und beim Sonnenaufgang [Allah] zu lobpreisen. Und die Vögel in Scharen – alle waren sie ihm gehorsam.“ Und in Vers 25 der Sûre „Sâd“ heißt es sinngemäß: „Er hatte Nähe bei Uns und eine gute Einkehr [bei Uns].“ Die in der heutigen Thora und der heutigen Bibel überlieferte hässliche Geschichte, in der behauptet wird, dass Dâwud, Friede sei mit ihm, ein Abenteuer mit der Frau seines Offiziers Uria, Bathseba gehabt habe, wie dies im zweiten Buch Samuel, Kapitel 11 berichtet wird, ist nicht wahr. [Alî, möge Allah mit ihm zufrieden sein, verfügte, dass jene, die diese hässliche Geschichte nacherzählen, mit 160 Stockschlägen bestraft werden sollen. Im „Mawâqib“ genannten Tafsîr heißt es in der Erläuterung des Verses 26 der Sûre „Sâd“: „Uria wollte das Mädchen Teschamu heiraten und schickte ihr eine Botschaft darüber. Sie nahm das Angebot an, doch ihre Verwandten wollten die Heirat nicht und schimpften über Uria. In dieser Zeit bat auch Dâwud, Friede sei mit ihm, um Teschamu. Als dann Uria in einer Schlacht starb, heiratete Dâwud das Mädchen. Doch es missfiel Allah, dem Erhabenen, dass er ein Mädchen heiratete, die schon versprochen war. Als Dâwud, Friede sei mit ihm, seinen Fehler verstand, bat er um Vergebung und ihm wurde verziehen.“]

Es gibt im edlen Qur‘ân keine klaren Aussagen über dieses Thema. Im Gegenteil wird von Dâwud, Friede sei mit ihm, stets gesagt, dass er große Ehrfurcht vor Allah, dem Erhabenen, hatte und dass ihm das Vermögen verliehen war, zwischen einerseits Wissen und Wahrheit und Lug und Trug andererseits zu unterscheiden. In Vers 24 der Sûre „Sâd“ wird berichtet, wie er sich während der Schlichtung eines Streites über Schafe niederwarf und Allah um Vergebung bat und Bittgebete machte, damit er kein ungerechtes Urteil fällt. Alle Gelehrten des Islam sind sich einig, dass dieses Märchen um Uria später in die Thora und Bibel hinzugefügt wurde. Diese „Isrâîliyyât“ genannten Legenden und Märchen sprangen zwar leider auch von den Juden zu ungebildeten Muslimen über, doch die Gelehrten des Islam haben klargemacht, dass diese nur erfundene Märchen sind.

Sulaymân, der Sohn von Dâwud, Friede sei mit beiden, wurde als Nachfolger seines Vaters Prophet und König der Söhne Israels. [Er herrschte etwa 965 – 926 v. Chr.]. Er vermochte mit den Dschinn, den Tieren und Vögeln zu sprechen. Die Zeit Sulaymâns, Friede sei mit ihm, ist die glanzvollste Zeit der Söhne Israels. Bis zu Sulaymân, Friede sei mit ihm, kannten die Herrscher der Söhne Israels keine Paläste. Das Haus des oben erwähnten Saul unterschied sich in nichts von einem gewöhnlichen Dorfhaus. Sulaymân, Friede sei mit ihm, errichtete als Erster die Stadt Jerusalem und baute einen Palast. Er ließ viele Gebäude, Villen, Gärten, Wasserbecken, Opferplätze und Tempel bauen. Der prächtigste Tempel, den er in Jerusalem errichten ließ, hieß „Das Heilige Haus“ [die heutige al-Aqsâ Moschee]. Dieses Gebäude hatte er von phönizischen Architekten bauen lassen, und auch die Dschinn hatten beim Bau mitgeholfen. Beim Bau dieses Tempels wurden sehr wertvolle Materialien verwendet. Wenn man aus der Ferne schaute, glänzte und schimmerte er wie ein Stück Gold und versetzte die Betrachter in Erstaunen. Sein Bau dauerte sieben Jahre. Doch leider wurde dieses prächtige Bauwerk auf Befehl des assyrischen Königs Nebukadnezar II. Nach seiner Eroberung von Jerusalem niedergebrannt. Auch alle Kopien der Thora wurden verbrannt und keine einzige übriggelassen. Zwar wurde dieser Tempel später von Kai Chosrau wieder aufgebaut, aber später von den Römern erneut niedergebrannt. Im „Qâmûsu‘l-A‘lâm“ heißt es: „Mit dieser Zerstörung endete der Bau Jerusalems durch die Juden. Später restaurierten byzantinische Imperatoren das ‚Heilige Haus‘ und nannten Jerusalem ‚Ilija‘. Unser Prophet, Friede sei mit ihm, hat in der Masdschîdu‘l-Aqsâ ein Gebet verrichtet. Jerusalem wurde im Jahre 16 n. H. [637 n. Chr.], in der Zeit Umars als Khalif erobert, möge Allah mit ihm zufrieden sein. Zur Zeit des Abdulmelik wurde diese Moschee in der heute noch erhaltenen Form neu gebaut.“ Die von damals noch verbliebenen Wände des Fundaments werden von heutigen Juden „die Klagemauer“ genannt, und sie verrichten vor dieser Mauer ihre Bittgebete.

Zur Zeit von Sulaymân, Friede sei mit ihm, wurde Jerusalem die reichste und schönste Stadt der Welt. Es gibt viele Geschichten über die Paläste, die Sulaymân, Friede sei mit ihm, bauen ließ, und über die Gemächer in diesen Palästen und die kostbaren Gegenstände darin. Man kann sagen, dass bis heute kein Herrscher auf der Welt ein so prächtiges und märchenhaftes Leben führte wie Sulaymân, Friede sei mit ihm. Sulaymân hatte mehrere Frauen und viele Konkubinen. Da Sulaymân, Friede sei mit ihm, dem Handel viel Bedeutung zumaß, vermehrte sich sein Reichtum von Tag zu Tag, und er schmückte seinen Palast mit wertvollen und schönen Gegenständen und züchtete viele edle Pferde, Vögel und andere Tiere. In seinem Palast wurden täglich 30 Rinder und 100 Schafe geschlachtet und Dutzende von Hirschen und Gazellen. Sulaymân, Friede sei mit ihm, wünschte stets den Frieden und versuchte mit seinen Nachbarn gut auszukommen und Freundschaft zu etablieren. Er heiratete die Tochter seines Nachbarn, des Pharaos von Ägypten, rief die Königin von Saba, Belkis, zur wahren Religion auf und ging eine Freundschaft mit ihr ein, und nach Überlieferungen muslimischer Historiker heiratete er sie auch. Dass Belkis von Sulaymân, Friede sei mit ihm, eine Einladung zum Glauben erhielt, wird im edlen Qur‘ân in Sûre „an-Naml“, „Die Ameise“, in den Versen 29 – 32 erwähnt.

Wie alle anderen Propheten, Friede sei mit ihnen allen, auch war Sulaymân, Friede sei mit ihm, äußerst gerecht und damit auch ein gerechter König. „Die Gerechtigkeit Sulaymâns“ gilt, so wie die Gerechtigkeit Umars, möge Allah mit ihm zufrieden sein, in aller Welt als Sinnbild für Gerechtigkeit. Sulaymân, Friede sei mit ihm, war anderen Religionen gegenüber nachsichtig und trotz der Proteste fanatischer Juden erlaubte er den Bau von Tempeln anderer Religionen. Aus diesem Grund gewann er überall in der Welt Respekt und Zuneigung und wurde zu einem Beispiel für alle. Er setzte die Religion seines Vaters Dâwud, Friede sei mit ihm, fort.

Die Begebenheiten um Sulaymân, Friede sei mit ihm, werden im edlen Qur‘ân beschrieben. In Vers 12 der Sûre „Saba“ heißt es sinngemäß: „Und Sulaymân machten Wir den Wind dienstbar, dessen Reichweite eine Monatsreise am Morgen und eine Monatsreise am Abend war. Und Wir machten für ihn eine Quelle flüssigen Messings. Und von den Dschinn gab es welche, die unter ihm auf Geheiß seines Herrn arbeiteten. Und sollte einer von ihnen sich von Unserem Befehl abwenden, so würden Wir ihn die Strafe des flammenden Feuers kosten lassen.“ In den Versen 30 – 39 der Sûre „Sâd“ heißt es sinngemäß: „Und Wir bescherten Dâwud Sulaymân. Er war ein vortrefflicher Diener; stets wandte er sich [mit Gedenken Allahs und Tauba] zu Allah und lobpreiste Ihn. Als vor ihn zur Abendstunde schnelltrabende Rennpferde aus edelster Zucht gebracht wurden sagte Sulaymân: ‚lch habe durch die Beschäftigung mit den guten Dingen dieser Welt versäumt, meines Herrn zu gedenken, bis die Sonne hinter dem Horizont verschwand. [Er war darüber sehr betrübt.] Bringt sie zu mir zurück.‘ Dann begann er ihre Beine und Hälse zu schlagen. [Das heißt, er schlachtete sie, und er ließ ihr Fleisch unter den Armen verteilen.] Dann machte er Tauba. Er sagte: ‚O mein Herr, vergib mir und gewähre mir ein Reich, wie es keinem nach mir geziemt; wahrlich, Du bist der Geber der Gaben!‘ Darauf machten Wir ihm den Wind dienstbar, auf dass er auf sein Geheiß hin sanft wehte, wohin er wollte. Und Wir machten ihm die Teufel, alle die Erbauer und Taucher wie auch andere, alle in Fesseln aneinandergekettet, ihm dienstbar. ‚Dies ist Unsere Gabe, so erweise dich als Wohltäter wenn du willst, oder sei zurückhaltend, ohne zu rechnen.‘ Er wird Nähe bei Uns haben und eine gute Einkehr [bei Uns].“

In jüdischen und christlichen Publikationen wird behauptet, dass drei Teile der Bücher, die sie heute Thora und Bibel nennen, aus dem Buch von Sulaymân, Friede sei mit ihm, übernommen sind. Diese sind die „Sprichwörter“, „Prediger“ und „Hoheslied“ genannten Teile des Alten Testaments. In der Thora wird erwähnt, dass Sulaymân, Friede sei mit ihm, über den Wind, die Vögel und verschiedene andere Tiere gebot, ihre Sprache verstand und sie seine Befehle unverzüglich ausführten, dass die Gebäude, die er von den Dschinn unter seinem Befehl errichten ließ, mit enormer Geschwindigkeit fertiggestellt wurden.

Zur Zeit Sulaymâns wurden gewisse Rechte aus der Zeit Dawuds erweitert, Friede sei mit beiden. Nach dem neuen Recht hatten Väter unbegrenzte Rechte über ihre Kinder. Ein Kind musste, gleich wie alt es war, den Befehlen seines Vaters Folge leisten. Das älteste Kind bekam zwei Anteile des Erbes. Verlobungen und Heirat wurden von Familienältesten bestimmt und die Ehepaare waren gezwungen, die für sie ausgewählten Partner zu akzeptieren. Eine geschiedene Frau bekam von ihrem Mann eine Art „Brautgeld“. Eine kinderlose Witwe oder eine Witwe, deren Kind/er verstorben war/en, musste ihren Schwager heiraten. Das erste Kind aus einer solchen Heirat galt als das Kind des verstorbenen Ehemannes und bekam sein Erbe. Es war gestattet, mehrere Frauen zu heiraten.

Nach dem Tod Sulaymâns, Friede sei mit ihm, trennten sich die zwölf Stämme der Söhne Israels und begannen untereinander zu streiten. Diese Spaltung hatte bereits zu Lebzeiten Sulaymâns, Friede sei mit ihm, begonnen, doch dieser hatte durch die Gunst Allahs, des Erhabenen, die Stämme zusammenhalten können. An die Stelle von Sulaymân, Friede sei mit ihm, trat sein Sohn Rehabeam. Doch von den zwölf Stämmen blieben ihm nur zwei treu. Das Reich Israel teilte sich in zwei Reiche auf. Eines war das Nordreich Israel und sammelte zehn Stämme unter sich. Die beiden anderen zwei Stämme bildeten das Südreich Juda. Rehabeam weilte in Jerusalem. Die Juden fielen wieder von ihrer Religion ab und zogen den Zorn Allahs, des Erhabenen, auf sich. Eine Weile waren sie Teil des Assyrischen Reiches. Der assyrische König Nebukadnezar brannte im Jahre 587 v. Chr. Jerusalem nieder. Er zwang die Söhne Israels aus Jerusalem hinaus und trieb sie nach Babylon. Als später der persische König Kai Chosrau die Assyrer besiegte, erlaubte er den Söhnen Israels, dass sie wieder nach Jerusalem zurückkehrten. Als die Juden nach Jerusalem zurückkamen, bauten sie die niedergebrannte Stadt wieder etwas auf. Sie lebten dann zuerst unter persischer, später unter mazedonischer Herrschaft. Im Jahre 64 v. Chr. Eroberten die Römer Jerusalem. Erneut wurde die Stadt bis auf den Grund niedergebrannt. Die Römer machten später, im Jahre 70 n. Chr. ein zweites Mal die Stadt dem Erdboden gleich. Der römische Imperator Titus ließ die Stadt ganz niederbrennen.

Als die Juden noch unter römischer Herrschaft standen, wurde Îsâ, Friede sei mit ihm, geboren. Während all dieser Zerstörungen wurden die Kopien der echten Thora auch zerstört. Später wurden verschiedene Schriften verfasst, die Thora genannt wurden. In diesen gibt es viele fremde Texte und Legenden. Aus diesem Grunde schickte Allah, der Erhabene, den Juden [und anderen Menschen] Îsâ, Friede sei mit ihm, als Prophet, um sie auf den richtigen Weg zu weisen. Doch die Juden weigerten sich, Îsâ, Friede sei mit ihm, als Prophet anzuerkennen. Dabei wussten sie aus dem, was in der Thora geschrieben stand, dass ein Prophet kommen würde, und erwarteten ihn. Doch sie dachten, dass dieser Prophet sehr mächtig und mutig war und jemand, der „Bäume ausreißen“ konnte, und dass er sie von der Herrschaft der Römer befreien würde. Der äußerst milde Îsâ, Friede sei mit ihm, missfiel ihnen daher. Sie nannten ihn einen falschen Propheten und verleumdeten seine Mutter Maryam. Heute gibt es etwa 14 Millionen Juden. Es gibt niemanden mehr unter ihnen, der die ursprüngliche, wahre Thora befolgt. Gemäß dem internationalen, statistischen Almanach „Britannica of the Year“ bestehen sogar Zweifel darüber, ob die verschiedenen Glaubensweisen unter ihnen noch als dieselbe Religion bezeichnet werden können, denn unter den Juden gibt es viele verschiedene Gruppen.

Das Judentum wird auch in unserem Buch „Cevab Veremedi“, „Sie waren nicht imstande zu beantworten“, ausführlich ab Seite 327 erklärt.