Im Islam wird der Mensch geschätzt und gewürdigt. In Vers 4 der Sûre „at-Tîn“, „Die Feige“, sagt Allah, der Erhabene, sinngemäß: „Wahrlich, Ich habe den Menschen in bester Form erschaffen“, und drückt damit seine große Wertschätzung gegenüber dem Menschen aus und gebietet daher: „Nehmt kein Leben.“ Die christliche Beschreibung des Menschen als ein „von Sünde befallenes, widerwärtiges Wesen“ wird im Islam vehement abgelehnt. Alle Menschen werden mit einer naturgegebenen Neigung zum Islam und rein und unschuldig geboren. Was danach folgt, ist Sache eines jeden selbst. In Vers 41 der Sûre „az-Zumar“, „Die Gruppen“, und in der Sûre „Yûnus“, „Jonas“ in Vers 108 heißt es sinngemäß: „Wer dann rechtgeleitet ist, der ist es zu seinem eigenen Besten, und wer irregeht, der geht dann zu seinem eigenen Schaden irre.“ Denn Allah, der Erhabene, hat ihnen Seinen meistgeliebten Diener Muhammed, Friede sei mit ihm, als Propheten und Sein größtes Buch, den edlen Qur‘ân, geschickt. Jene, die nicht dem klaren Weg, der im edlen Qur‘ân und von unserem Propheten, Friede sei mit ihm, gewiesen wurde, folgen, werden dafür, dass sie diesen Weg missbilligen, ohne Zweifel gestraft werden.

In Vers 87 der Sûre „Sâd“ heißt es sinngemäß: „Dieser edle Qur‘ân ist nichts als eine Ermahnung für die Welten.“ In Vers 15 der Sûre „al-Isrâ“, „Die Nachtreise“, heißt es sinngemäß: „Wer den rechten Weg befolgt, der befolgt ihn nur zu seinem eigenen Heil, und wer irregeht, der geht allein zu seinem eignen Schaden irre. Und keiner soll die Last eines anderen tragen. Und Wir bestrafen nie, ohne zuvor einen Gesandten geschickt zu haben.“

Wir bitten Allah, den Erhabenen, darum, dass Er uns zum korrekten Glauben führt. Dieser korrekte Glauben kann nur dann erreicht werden, wenn man der letzten Religion Islam folgt und sich an die Lehren der Gelehrten der Ahlu‘s-Sunna hält, die diese Religion korrekt vermitteln.

Allah, der Erhabene, steht unter keinem Zwang, alle Menschen zu Gläubigen zu machen. So, wie Seine Barmherzigkeit keine Grenzen kennt, so kennt auch Seine Strafe keine Grenzen, und Seine Gerechtigkeit ist ohne Makel. Er beschert von Seinen Dienern, wem Er will, grundlos und ohne dass dieser drum bat, Îmân (Glauben). Dass Er jenen, die ihrem gesunden Menschenverstand folgen und gute Werke verrichten, den von Ihm akzeptierten Îmân beschert, wurde bereits erwähnt. Ob jemand mit Îmân im Herzen stirbt oder nicht, wird erst bei seinem letzten Atemzug klar. Wer sein ganzes Leben mit Îmân lebt, aber in seinen letzten Tagen seinen Îmân verliert, der wird am Letzten Tag unter den Leuten ohne Îmân sein. Wir müssen täglich Bittgebete machen, damit wir mit Îmân im Herzen sterben. Aus Seiner unendlichen Barmherzigkeit heraus hat Allah, der Erhabene, Propheten, Friede sei mit ihnen, geschickt, die Menschen wissen lassen, dass Er existiert und Einer ist, sowie alles, woran Seine Diener sonst noch glauben sollen. Îmân bedeutet, dass man die Sachen, die die Propheten, Friede sei mit ihnen, verkündet haben, bestätigt. Wer den Propheten nicht bestätigt, wird ein Ungläubiger. Die Ungläubigen werden ewig in der Hölle brennen. Wenn jemanden die Botschaft eines Propheten nicht erreicht, er aber über die Existenz Allahs, des Erhabenen, und seine Einheit nachdenkt, dann nur hieran glaubt und stirbt, bevor er die Botschaft eines Propheten vernimmt, dann wird er in das Paradies einkehren. Wenn er aber nicht solches Denken leistet und ohne Glauben stirbt, dann wird er nicht in das Paradies einkehren. Da er aber auch den Propheten nicht geleugnet hat, wird er auch nicht in die Hölle eingehen, sondern wird am Letzten Tag, nach dem Gericht, vernichtet werden. Nur solche, die die Propheten leugnen, werden ewig in der Hölle brennen. Auch wenn es unter Gelehrten manche gibt, die sagen, „wer nicht die Existenz Allahs, des Erhabenen, bedenkt und nicht glaubt, wird in die Hölle eingehen“, bezieht sich auf jene, die nicht nachdenken, nachdem sie die Kunde eines Propheten erreicht hat. Wer bei Verstand ist, kann die Propheten nicht leugnen, sondern glaubt sogleich. Wenn jemand aber nicht seinem Verstand folgt, sondern seinen Begierden, oder sich von anderen täuschen lässt, dann leugnet er sie doch. Abû Tâlib war der Onkel Muhammeds, Friede sei mit ihm, und hatte offen bei jeder Gelegenheit gezeigt, dass er ihn mehr liebte als seine eigenen Kinder, und hatte sogar Lobgedichte über ihn geschrieben. Dass er, obwohl Muhammed, Friede sei mit ihm, an sein Totenbett kam und ihn sehr bat, den Îmân anzunehmen, nicht das Glück zu glauben erlangte, weil er nicht mit seinen Traditionen brechen wollte, ist in Geschichtsbüchern ausführlich erwähnt. Traditionen oder Moden blind zu folgen ist eine der Fallen unserer Triebseele. Viele sind schon in diese Falle ihrer Triebseele getappt und ließen sich großes Glück und großen Profit entgehen. Aus diesem Grund sagte Allah, der Erhabene, in einer ehrwürdigen Hadîth Qudsî sinngemäß: „Wisset eure Nafs (die Triebseele) als einen Feind wider euch, denn eure Nafs ist mir Feind.“ Es ist für jemanden, der christlich erzogen wurde [man könnte auch sagen, einer Gehirnwäsche gleich betrogen wurde], extrem schwer, sich von diesem Einfluss der Triebseele zu befreien. Dann können auch Faktoren wie dass, wenn man seine Religion ändert, Freunde einen verschmähen, die Familie sich von einem distanziert, noch ins Spiel kommen. Obwohl dies alles ein Grund sein mag, ist eines der größten Hindernisse, dass in letzter Zeit die Muslime selber ihren reinen, vernünftigen Glauben nicht kennen. Fehlinformationen und falsche Interpretationen, die einige Unwissende im Islam annehmen, Wirre, die in eine der 72 fehlgeleiteten Gruppen abgeirrt sind, und lügnerische Schriften und Verleumdungen von Wissenschaftsfanatikern unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit haben verheerende Auswirkungen auf Menschen und führen dazu, dass sie dieser reinen und vernünftigen Religion gegenüber distanziert und skeptisch sind. Dabei ist es so, dass wann immer wir mit einem gebildeten Christen über Themen dieses Buches sprechen, sie eine große Bewunderung dem Islam gegenüber zeigen. Lassen wir einmal die 72 Gruppen, die unter Muslimen entstanden, beiseite. Vor einem Jahrhundert bereits gab es viele Gelehrte der Ahlu‘s- Sunna wie Ishâq Efendi aus Harput, die den Islam und das Christentum unparteiisch und immer anhand von Belegen verglichen haben. Doch leider sind ihre Werke nicht in viele andere Sprachen übersetzt worden, so dass Angehörige anderer Religionen ihre Bücher nicht kennen. [Die türkische und englische Übersetzung des „Diyâu‘l-Qulûb“, „Lichter der Herzen“, des Ishâq Efendi aus Harput wurde vom Verlag Hakîkat Kitâbevi gedruckt. Darin wird belegt, dass die heutigen Bibeln verfälscht wurden und dass das Christentum als Religion aufgehoben wurde.]

Islamische Länder, die nicht der Ahlu‘s-Sunna angehören, richten großen Schaden an und tragen dazu bei, dass der Islam falsch dargestellt wird. Wirre Gelehrte der Religion in einigen islamischen Ländern sind mit der Grund, dass überall in der Welt falsche Informationen über den Islam verbreitet werden und dass ein falscher Eindruck über den Islam entsteht. In Ländern, die nicht zu den Ahlu‘s-Sunna gehören, wird der edle Qur‘ân falsch interpretiert, und es werden sogar manche der Propheten [z. B. Âdam, Friede sei mit ihm] geleugnet. Es ist zu hoffen, dass die Oberhäupter dieser Länder mit der Zeit die Wahrheit erkennen und von diesem Fehlverhalten Abstand nehmen und zu jenem Weg finden, der in Millionen von Büchern der Gelehrten der Ahlu‘s-Sunna beschrieben ist. [Alhamdulillah – die Publikationen des Verlags Hakîkat Kitâbevi, die korrekt über den Glauben informieren, werden auch über das Internet in der ganzen Welt verteilt. Unsere Adresse im Internet lautet: www.hakikatkitabevi.com In jedem Land der Welt können über die Adresse über jeden Computer mit Internetanschluss unsere Publikationen online erreicht und online gelesen werden. Siehe dazu auch „Seâdet-i Ebediyye“, „Das ewige Glück“, S. 563.]

Dass, wer ohne Îmân stirbt, ewig im Feuer der Hölle verbleiben wird, wurde von unserem Propheten, Friede sei mit ihm, verkündet, und somit ist diese Aussage gewiss wahr. Es ist genauso notwendig, hieran zu glauben, wie an die Existenz und die Einzigkeit Allahs. Was bedeutet es, ewig im Feuer zu brennen? Jeder Mensch, der über das Unglück, ewig in einem Feuer zu brennen, nachdenkt, müsste dabei eigentlich den Verstand verlieren und nach einem Ausweg suchen, um solchem Unglück zu entkommen. Dieser Ausweg ist im Grunde sehr einfach: „Der Îmân (Glauben) daran, dass Allah, der Erhabene, existiert, und Einer ist, dass Muhammed, Friede sei mit ihm, Sein letzter Gesandter ist und dass alles, was er verkündet hat, wahr ist“, rettet den Menschen vor diesem ewigen Unglück. Wenn jemand sagt, dass er nicht an dieses ewige Brennen glaubt und daher solch ein Unglück nicht fürchtet und nicht nach einem Ausweg daraus sucht, dann fragen wir, ob er irgendeinen Beweis dafür hat und welches Wissen und welche Wissenschaft ihn hindert zu glauben. Natürlich wird er keinen Beweis erbringen können. Kann man eine Aussage, für die es keinen Beleg und keine Quelle gibt, Wissenschaft nennen? Wohl eher Annahme und Wahrscheinlichkeit. Doch selbst, wenn die Wahrscheinlichkeit für „ewig im Feuer brennen“ eins zu einer Million oder einer Milliarde wäre: Müsste man sich nicht vor diesem Unglück doch in Acht nehmen? Würde nicht sogar jemand mit geringem Verstand sich davor in Acht nehmen wollen und nach einem Weg suchen, sich vor der Möglichkeit des ewigen Brennens im Feuer zu retten? Man sieht also, dass eigentlich jeder vernünftige Mensch Îmân haben sollte. Um Glauben zu haben, muss man keine Steuer zahlen, keinen Besitz abgeben, müsste nicht einmal die Mühen der Anbetung auf sich nehmen, noch auf vergnügliche und angenehme Sachen verzichten. Es ist ausreichend, im Herzen aufrichtig und ernsthaft zu glauben. Man muss diesen Glauben auch nicht jenen mitteilen, die nicht glauben. Dass jene, die nicht an das ewige Brennen im Feuer glauben, dies, wie gering auch die Wahrscheinlichkeit sei, für möglich halten sollten, ist schlichtweg eine Unumgänglichkeit des Denkens und eine Notwendigkeit vernünftigen Menschseins. Ist es angesichts der Möglichkeit des ewigen Brennes im Feuer nicht närrisch und erstaunlich, vor dem Glauben, der einzigen und ausschließlichen Lösung für dieses Dilemma zu flüchten?

Sanâullah Pânî-Putî, möge Allah mit ihm barmherzig sein, sagt in seinem Buch „Huqûqu‘l-Islâm“, „Das Gesetz des Islam“: „Die Existenz Allahs, des Erhabenen, Seine Eigenschaften und die Sachen, an denen Er Wohlgefallen findet, können nur durch die Verkündung durch Propheten, Friede sei mit ihnen, erlernt werden. Sie können nicht durch den Verstand entdeckt und erschlossen werden. Diese Sachen hat uns Muhammed, Friede sei mit ihm, verkündet. Durch die Anstrengung der rechtgeleiteten Khalifen verbreitete sich dieses Wissen in alle Gegenden. Verschiedene Gefährten hatten verschiedenes Wissen, also sammelten sie dieses Wissen. Daher stehen wir tief in ihrer Schuld. Und daher wurde uns geboten, dass wir sie alle lieben, sie alle loben und ihnen folgen, möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein.“ Dieses Buch ist auf Persisch geschrieben und wurde in Lahore und später, 1410 n. H. [1990 n. Chr.] in Istanbul vom Verlag Hakîkat Kitâbevi gedruckt.