Ich bin Arzt und gehöre einer streng katholischen Familie an.Doch meine Wahl des Arztberufes und meine Beschäftigung mit den positiven, experimentellen Wissenschaften und den Naturwissenschaften erweckten in mir eine große Abneigung gegenüber dem Christentum. Was Religion betraf, war ich mit meinen Familienmitgliedern uneinig. Ja, es gab einen großen Schöpfer, und ich glaubte an Ihn. Doch die verschiedenen im Christentum und speziell im Katholizismus beigestellten seltsamen Götter, Söhne, heiligen Geister und die völlig unsinnigen und erfundenen Beweisführungen zur Sohnschaft Jesu und viele andere Aberglauben, Litaneien und Zeremonien brachten mich diesem Gott nicht näher, sondern entfernten mich von Ihm.

Da ich stets an die Existenz eines einzigen Gottes glaubte, akzeptierte ich nie die Trinität und akzeptierte niemals Jesus als Sohn Gottes. Das heißt, dass ich lange vor der Annahme des Islam die Hälfte des Glaubensbekenntnisses, also „Es gibt keinen Gott außer Allah“ bereits akzeptiert hatte. Als ich mich mit dem Islam zu beschäftigen begann und im edlen Qur‘ân die Sûre al-Ikhlâs las, deren Bedeutung sinngemäß „Sag: Allah ist Einzig, Er wurde nicht geboren und gebar nicht, und nichts gleicht Ihm“ lautet, dachte ich: „Mein Gott. Das ist genau das, woran ich glaube.“ Und ich fühlte eine große Erleichterung. Ich erkannte, dass es notwendig war, den Islam eingehender zu betrachten. Je mehr ich den Islam studierte, desto besser sah ich, dass diese Religion völlig meinen Gedanken entsprach. Im Islam galten die Geistlichen und sogar die Propheten, Friede sei mit ihnen, nur als Menschen wie wir und es wurden ihnen keine göttlichen Eigenschaften zugesprochen – schon gar nicht, dass irgendwelche Priester die Sünden von Menschen verzeihen konnten. Es gab im Islam keinen Aberglauben, keine Gebote, die der Vernunft widersprachen, und keine Sachen, die nicht schlüssig waren. Der Islam war eine vernünftige und schlüssige Religion, so wie ich mir Religion vorstellte. Im Islam wurde die Behauptung der Katholiken, dass der Mensch als Sünder in die Welt kam, abgelehnt.

Den Menschen wurde die Reinheit des Geistes und des Körpers geboten. Die Hygiene, die Grundlage der Medizin, bildete im Islam ein Gebot Allahs, des Erhabenen. Es wurde befohlen, dass man sich für die Anbetung reinigt, und das hatte ich in keiner anderen Religion gesehen.

Ich konnte auch niemals den katholischen Ritus der Kommunion akzeptieren, wo man ein „heiliges Brot“, das den Körper Jesu symbolisierte, essen und Wein trinken muss, der das Blut Jesu symbolisierte, eine Praxis, die meiner Meinung nach einen Brauch primitiver Menschenstämme darstellte und den ich verabscheute. Mein mit den positiven Wissenschaften aufgeschlossener Verstand lehnte solche kindischen und einer wahren Religion nicht gebührenden unsinnigen Zeremonien vehement ab. All dies gab es im Islam nicht. Im Islam fand sich nur Wahrheit, Liebe und Reinheit.

Ich war nun entschlossen. Ich suchte meine muslimischen Freunde auf und fragte sie, was ich tun musste, um Muslim zu werden. Sie lehrten mich, das Glaubensbekenntnis zu sprechen, und lehrten mich seine Bedeutungen. Wie ich schon erwähnte, hatte ich die erste Hälfte davon, nämlich dass es nur einen einzigen Gott gibt, bereits vor dem Islam akzeptiert. Auch die zweite Hälfte, also dass Muhammed, Friede sei mit ihm, der Gesandte Allahs, des Erhabenen, ist, zu akzeptieren war nicht schwer.

Nunmehr begann ich ernsthafte Literatur über den Islam zu studieren. Als ich unter anderen das schöne Buch „Le Phénomene Coranique“ von Malak Benna las, sah ich mit Erstaunen und Bewunderung, welch gewaltiges Buch der edle Qur‘ân war. Was in diesem vor 14 Jahrhunderten offenbarten Buch steht, wird von heutigen wissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Forschungen und Resultaten bestätigt. Der edle Qur‘ân ist, sowohl die Wissenschaften und Naturwissenschaften als auch gesellschaftliche Aktivitäten betreffend, nicht nur das Buch für heute, sondern auch für morgen.

Am 20. Februar des Jahres 1953 begab ich mich in die Pariser Moschee und nahm vor dem Herrn Mufti und anderen Zeugen offiziell den Islam als Religion und den Namen Ali Salman an.

Ich liebe meine neue Religion sehr. Ich bin sehr glücklich und wiederhole oft das Glaubensbekenntnis, sinne über seine Bedeutungen nach und bringe die Festigkeit meines Glaubens an den Islam zum Ausdruck.