Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich in der Royal Navy. Dies schließt auch den Kriegsdienst in den beiden Kriegen von 1914 und 1939 ein.

Auf See kann man den gewaltigen Kräften der Natur nicht entrinnen, auch nicht mit den starken und wirkungsvollen Maschinen und Apparaten des 20. Jahrhunderts. Einfache Beispiele dafür sind Nebel und Stürme. In Kriegszeiten bestehen noch zusätzliche Gefahren. Ein Seemann muss stets auf der Hut sein. In der britischen Marine gibt es ein oft genutztes Buch, das heißt: „Königliche Vorschriften und Instruktionen der Admiralität.“ Dieses Buch definiert die Pflichten eines jeden Offiziers und gewöhnlicher Matrosen in Gefahrensituationen. Es spezifiziert die Belohnung in Form von Beförderungen, Auszeichnungen für gute Führung, regelt die Bezahlung und das Pensionswesen. Detailliert werden auch die Strafen für die Übertretung der Seedisziplin beschrieben. Es legt auch alle anderen Lebensbereiche während des Dienstes fest. Durch das Beachten der in diesem Buch enthaltenen Regeln ist es möglich, dass eine große Zahl der Männer einen glücklichen, effektiven und disziplinierten Dienst verbringen kann.

Möge Allah, der Erhabene, mir meine Mängel und Sünden vergeben! Ohne in irgendeiner Art und Weise respektlos sein zu wollen, möchte ich sagen, dass der edle Qur‘ân ein ähnliches Buch darstellt, allerdings auf einer unermesslich höheren Ebene. Es sind die Anweisungen Allahs, des Allmächtigen für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auf dieser Erde, wie sie sich verhalten sollen, woher Gefahren stammen und wie man sich gegen sie schützen kann, wie jene belohnt werden, die sich wohl verhalten, und wie jene gestraft werden, die sich schlecht verhalten, und all dies wird äußerst klar und deutlich auf eine Weise erklärt, die jeder verstehen kann. In den vergangenen elf Jahren war ich Blumenzüchter. Dies ist eine Art der Beschäftigung, welche die direkte Abhängigkeit des Menschen von Allah, dem Erhabenen, zeigt. Wenn ich in Übereinstimmung mit Allahs, des Erhabenen, Befehlen arbeite, hilft Er mir, und meine Pflanzen gedeihen. Nichts, was man pflanzt, wächst ohne Seine Erlaubnis. Gleich, wie sehr man sich bemüht, nur durch Seine Hilfe erzielt man Ergebnisse. Wenn ich Seine Gesetze missachte, ist die Belohnung ein Misserfolg bei den Pflanzen. Niemand kann die Wetterbedingungen, die für das Gedeihen von Pflanzen notwendig sind, im Voraus bestimmen. Durch einen Befehl Allahs, des Erhabenen, kann das Wetter umschlagen und alle Ernte zerstören. Fachleute erstellen Wetterprognosen, um die Wetterbedingungen vorauszusagen. Man sagt, dass das Wetter heute so und so sein wird. Darüber muss ich immer schmunzeln, denn nicht selten zeigt es sich, dass diese Prognosen falsch sind. Diese Sachen geschehen nur mit der Bestimmung Allahs, des Erhabenen. Wer die Gesetze Allahs, des Erhabenen, missachtet, in dessen Garten gedeihen keine Blumen. Das ist ihre Strafe von Allah, dem Erhabenen.

Ich bin überzeugt, dass der edle Qur‘ân das Wort Allahs, des Erhabenen, ist und dass Er den Propheten Muhammed, Friede sei mit ihm, auserwählte, damit er Sein Wort in der Welt verbreite. Der edle Qur‘ân harmonisiert mit dem Leben in dieser Welt. Er ist einfach und ehrlich, frei von übertriebenen und abergläubischen Ausdeutungen, die nicht geglaubt werden können. Seine Formen des Gebets spiegeln wahre Liebe und Aufrichtigkeit wider.

Gerade weil, wenn man als Christ in einem christlichen Land geboren und aufgezogen wurde, die christliche Tradition einen so fest umschließt, ist eine äußerst starke Überzeugung notwendig, um diese aufzugeben. In diesem Zusammenhang muss ich jedoch klar darauf hinweisen, dass meine Überzeugung aus meinem Innern kam, ohne dass es jemanden anderen dazu brauchte. Denn ich hatte von selbst begonnen zu glauben, dass dies die wahre Religion ist. Nie wollte mich jemand dazu überreden, Muslim zu werden. Im Islam fand ich die Antworten zu vielen Sachen, die das Christentum nicht beantworten konnte. Aus diesem Grund wurde ich freiwillig und liebend gerne Muslim.

Die fundamentalen Glaubensbekenntnisse sowohl des Islam als auch der Religion, die von Îsâ, Friede sei mit ihm, verkündet wurde, sind dieselben. Doch die reine Religion der Nazarener wurde durch die Übernahme zahlreicher heidnischer Riten und Gedanken völlig korrumpiert und in das „Christentum“ verwandelt – so sehr, dass Martin Luther eine Revolte begann, die zur Reformation führte. Dies wiederum endete damit, dass er nicht wirklich reformierte, sondern noch mehr korrumpierte. Als England durch das katholische Spanien bedroht wurde und gleichzeitig Zentraleuropa unter der Belagerung des Osmanischen Reiches stand, setzte Königin Elisabeth I. Die Sache des Islam und des Protestantismus aufgrund ihrer gemeinsamen Ablehnung des Götzendienstes gleich. Martin Luther jedoch scheint folgende Tatsache übersehen oder ignoriert zu haben: 900 Jahre zuvor reformierte, reinigte und vervollkommnete der Prophet Muhammed, Friede sei mit ihm, unter göttlicher Führung nicht nur die christliche Religion, sondern auch sämtliche anderen Offenbarungsreligionen.

Das heutige Christentum ist immer noch voll mit heidnischem Gedankengut und heidnischen Zeremonien. Das Christentum war eine lange Periode hindurch eine Religion, in der Grausamkeit und Intoleranz als erlaubt galten, und dieser schreckliche Charakter des Christentums dauert heute noch an. Es ist erwähnenswert, dass in der Zeit, als die spanische Inquisition am teuflischsten verlief, der Islam seine Toleranz demonstrierte. Die Türken gaben verfolgten spanischen Juden Asyl.

Jesus sagte, dass seine Gemeinde die Zehn Gebote, die Mûsâ auf dem Berg Sinai gegeben wurden, befolgen müsse. Das erste Gebot „Ich bin der Herr dein Gott, und du sollst keine andern Götter neben Mir haben“ wird jedoch durch das Dogma der Trinität kompromittiert. Die Christen haben aus dem einen Gott drei Götter gemacht. Ich habe auch vor dem Muslimsein nie an die Trinität geglaubt. Meine Vorstellung von Gott war jedoch immer die, dass Er vergibt, gnädig und gerecht ist und rechtleitet. Das war der wichtigste Grund, der mich zum Islam führte, denn die Muslime glaubten an Allah, den Erhabenen, so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte.

In diesem Leben nimmt man hin, dass man für das eigene Verhalten verantwortlich gemacht wird. Wenn man als Buchhalter die Buchhaltung seines Arbeitgebers fälscht, wird man ins Gefängnis gesteckt. Wenn man mit dem Auto auf einer kurvenreichen und glitschigen Straße zu schnell fährt, wird man einen Unfall mit all seinen Konsequenzen erleiden. Jemand anderen für seine eigenen Fehler zu behaften, gilt als feige. Ich glaube nicht, dass wir als elende Sünder geboren worden sind. Die Menschen sind ganz sicher mit der Neigung zum Guten geboren. Meine Erfahrung ist so, dass normale Leute den anderen gegenüber anständig sein wollen, außer es handelt sich bei dem anderen um eine unangenehme Person. Es sind zunächst die Eltern, die Kinder verderben, dann ihre Umgebung, verdorbene Schriften und schließlich schlechte Freunde. Auch verdorbene Gelehrte müssen hier erwähnt werden. Die Kinder achten die Meinung ihrer Eltern und Lehrer. Erwachsene achten die über ihnen stehenden Autoritäten. Es gibt jedoch Zeiten, in welchen Kinder aus unbekannten Gründen rebellieren und ihrer Umgebung Schaden zufügen. Sodann muss man ihnen Rat geben, sie mit Milde, aber gleichzeitiger Strenge wieder korrigieren. Wenn wir unseren Kindern schlechte Beispiele sind, weil wir selbst schlecht handeln, können wir sie nicht davon überzeugen, dass das, was sie tun, nicht richtig ist. Wie können wir selbst alles mögliche Schlechte tun und dann unseren Kindern sagen, dass dies schlechte Sachen sind? Das bedeutet, dass wir zunächst einmal für unsere Kinder gute Beispiele abgeben müssen. Wir müssen in der Lage sein, sie gegebenenfalls zu bestrafen. Es ist bekannt, dass die Engländer den Sport lieben. Sport ist bei uns geradezu heilig. Wenn ein Spieler die Regeln in einem Spiel verletzt, wird er sofort vom Schiedsrichter bestraft und büßt viel des Ansehens ein. Im Islam gibt es ähnlich den Regeln im Sport sehr nützliche und vernünftige Regeln für das Verhalten und das Leben. Als ich den Islam studierte, war ich von diesen Regeln begeistert. Diese Logik und diese Ordnung führten mich zur wahren Religion, dem Islam.

Das zweite Gebot heißt: „Du sollst dir kein Gottesbild machen, keinerlei Abbild, du sollst sie nicht anbeten und ihnen nicht dienen.“ Es gibt jedoch Kirchen und Kathedralen, die mit Bildern übersät sind, vor welchen sich die Leute tatsächlich verbeugen.

Ich wunderte mich schon oft, warum das Leben, der Tod und die Auferstehung Jesu Christi zu seiner Zeit keinen unmittelbaren Eindruck auf die Bewohner Palästinas machten, sowohl auf Juden, Römer als auch auf andere. Die Juden blieben Jesus gegenüber teilnahmslos und es dauerte mehrere Jahrhunderte, bis sich das Christentum ausbreiten konnte. Doch die Religion, die der Prophet Muhammed, Friede sei mit ihm, verkündete, breitete sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit in alle Richtungen aus, wandelte das Leben dort und machte aus Halbwilden innerhalb kürzester Zeit Zivilisierte. Ich glaube, das lag daran, dass die christliche Religion innerhalb kürzester Zeit degenerierte, zu einer unverständlichen, Götzen anbeterischen Religion wurde, während der Islam eine von jedem verständliche, logische Religion darstellt. Zwischen 1919 und 1923 diente ich auf Schiffen, welche in türkischen Gewässern kreuzten. Ich traf dabei Muslime. Wie schön hörte sich der Ruf „Es gibt keinen Gott außer Allah und Muhammed ist Sein Prophet“, den ich täglich von den Minaretten hörte, an. Ich kaufte Bücher auf Englisch über den Islam. Die meisten davon waren dem Islam gegenüber voreingenommen. Behauptungen über das angeblich schlechte Verhalten der Khalifen während der vergangenen drei Jahrhunderte und die angebliche Korruptheit der türkischen Politiker und Beamten warfen ein ungünstiges Licht auf den Islam, denn dies wurde alles auf die Erziehung als Muslime zurückgeführt und behauptet, dass ein Muslim niemals so ehrlich sein könne wie ein Christ. Lag der Fehler tatsächlich beim Islam? Ich konnte das nicht glauben. Schließlich begann ich, dieser Angelegenheit wieder nachzugehen, und beschloss, einen muslimischen Gelehrten zu konsultieren. Ich suchte nach Werken, die von Muslimen geschrieben waren. Muslimische Gelehrte in England fanden solche Bücher und schickten sie mir. Diese Bücher zeigten die westlichen Missverständnisse, Verdrehungen und Lügen über den Islam auf und erklärten, wie und warum sie entstanden. Sie zeigten, dass der Islam am Wiedererwachen ist und dass aufbauende Kräfte am Werk sind, um den Islam in seiner ursprünglichen Reinheit wiederherzustellen – im Lichte des heutigen Fortschritts und des Standes der Wissenschaft, mit deren Ergebnissen sich der Islam in vollkommener Harmonie befindet. Das heißt, dass der Grund für den Rückgang in der muslimischen Welt nicht ein Fehler des Islam ist, sondern der Muslime, die diese schöne Religion nicht gebührend praktizieren. Daher darf man nicht den Islam selbst anzweifeln.

Kürzlich waren in den Zeitungen Berichte von Philosophen und anderen Autoren zu lesen, die sagten, dass die Religionen unnötig seien. Dies spiegelt die Skepsis der westlichen Massen gegenüber der Kompliziertheit und Doppeldeutigkeit des christlichen Glaubens, die mit dem 20. Jahrhundert nicht vereinbar sind, wider. Diese gibt es aber im Islam nicht.

Es ist paradox, dass sich niemand darum kümmert, wenn sich ein Christ nie in der Nähe einer Kirche blicken lässt. Wenn aber jemand Muslim wird, wird er, milde ausgedrückt, als exzentrisch bezeichnet.

Zusammenfassend sage ich, dass ich Muslim wurde, weil der Islam die einzige wahre, logische und in jeder Hinsicht vollkommene Religion ist und in der Theorie, in der Praxis und in allen anderen Beziehungen eine Leitung für die Menschen. Der Islam ist zweifellos der richtige Weg, der uns zu Allahs, des Erhabenen, Wohlgefallen führen kann. Er wird für ewig der richtige Weg bleiben.