Früher verabscheute ich den Islam, ja, der Islam stieß mich sogar ab, denn alle meine Familienmitglieder und alle meine Bekannten sagten, dass der Islam eine unsinnige und erlogene Religion sei, die einen direkt in die Hölle bringe, und verboten mir, Muslime zu treffen, so dass ich nicht einmal mit seinen Anhängern in Verbindung gebracht werden wollte, vor ihnen Reißaus nahm und sie verfluchte. Nicht im Traum kam es mir in den Sinn, dass ich eines Tages das sorgfältige Studium islamischer Bücher beginnen, von dieser Religion begeistert sein und dies einen anderen Menschen aus mir machen würde.

Warum wurde ich Muslim? Darauf gibt es eine kurze und bündige Antwort. Die Liebe zum Islam erwachte in mir wegen seiner gradlinigen und unmysteriösen Richtlinien. Der Islam ist sauber und einfach und doch so voll von tiefgründigen Gedanken, dass es für mich unumgänglich wurde, mich näher damit zu befassen. Sobald ich begann, den Islam zu studieren, erfüllte er mich mit wunderbaren Gefühlen, und mir war sofort klar, dass ich ihn annehmen würde, dabei hatte ich zuvor, da ich ja christlich erzogen war, die Meinung, dass es nichts gäbe, was der Bibel gleichkommen könnte. Jedenfalls wurde mir klar, dass ich mich darin völlig geirrt hatte. Tatsächlich ist der edle Qur‘ân der Bibel um ein Mehrfaches überlegen und ich sah mit Erstaunen, dass er mich viele schöne Sachen lehrte, die mich die Bibel nicht gelehrt hatte. Der edle Qur‘ân ist gefüllt mit Wahrheiten, seine Lehren sind so wirklich und frei von dogmatischen Lehrsätzen und Rätseln, mit denen das Christentum voll ist, dass die Bibel in meinen Augen mehr und mehr an Ansehen verlor und ich am edlen Qur‘ân festhielt. Alles, was ich darin las, verstand ich, es gefiel mir, und ich war begeistert. Es war also klar, dass der Islam die wahre Religion war. Dieses Verständnis sorgte dafür, dass ich tagtäglich mehr und mehr zu der Religion von „Frieden und Liebe“, dem Islam, getrieben wurde.

Auch die Bruderschaft der Muslime ging nicht unbeachtet an mir vorbei, und dies war, was ich am meisten mochte und was mich am stärksten zum Islam zog. Ungeachtet der Unterschiede von Rasse, Beruf, Nationalität und Heimat sind alle Muslime in der Welt einander Brüder und lieben einander, geben einander guten Rat und es ist ihnen eine heilige Pflicht, einander zu helfen. Die wahre Realisation von „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ kann nur bei der Bruderschaft der Muslime gefunden werden und in keiner anderen Religion. Sie ist die größte und wahrheitsgetreueste Vereinigung, die die Welt je gesehen hat. Alle Muslime in der Welt, gleich ob sie sich kennen oder nicht, reichen einander stets die Hand und eilen einander zu Hilfe.

Was mich weiter überzeugt hat, war, dass der Islam nicht dogmatisch ist und dass es darin keinen Aberglauben gibt. Diese Religion ist ideell und praktisch, vernunftgemäß und neuzeitlich. Der Islam ist außerdem ideal in seiner Beschreibung des „Einen Gottes“ und ideal in seiner Spiritualität. Es gibt im edlen Qur‘ân den Ausdruck „Heiliger Geist“, „Rûhu‘l-Quds“, und dieser Ausdruck meint die Heiligkeit Allahs, des Erhabenen, oder den Engel Gabriel und nicht etwa einen weiteren Gott. Wahrhaftig in seinen Lehrsätzen, aufgeschlossen in allen Standpunkten und den Anforderungen der Moderne entsprechend, ist es die einzige wahre Religion für die ganze Menschheit.

HINWEIS: Der Ausdruck „Heiliger Geist“ kommt im edlen Qur‘ân in einigen Sûren vor. Dass er, je nach dem Kontext, in dem er erwähnt wird, etwas anderes bedeutet ist in den Tafsîr-Büchern erklärt. Um einige dieser Bedeutungen kurz zu nennen: Manchmal meint er den Engel Gabriel, manchmal die belebenden, beschützenden Eigenschaften Allahs, des Erhabenen, manchmal die Seele von Îsâ, Friede sei mit ihm, und manchmal meint es das Evangelium. Wörtlich übersetzt bedeutet es „Reiner Geist“.