Wir hoffen, wer diese Seiten aufmerksam liest, wird ohne Zweifel erkennen, welches der heiligen Bücher des Islam und des Christentums wirklich das Wort Allahs ist, dass er den edlen Qur‘ân als heiliges Buch, den Islam als wahre Religion und Muhammed, Friede sei mit ihm, als den rechtmäßigen Propheten akzeptieren wird. Es mag der folgende Gedanke in den Sinn kommen: „Wenn der Islam die wahre Religion ist, hätte dann nicht Allah, der Erhabene, der Allmächtige, nicht alle Menschen rechtleiten können, d. h. alle Menschen Muslime sein lassen? Die Antwort auf diese Frage gibt Allah, der Erhabene, selbst in Seinem Buch: In Vers 13 der Sûre „as-Sadschda“, „Die Niederwerfung“, heißt es sinngemäß: „Hätten Wir gewollt, hätten Wir alle Menschen rechtgeleitet. Doch Ich habe versprochen, dass Ich die Hölle mit den Ungläubigen unter den Menschen und den Dschinn füllen werde.“ Und in Vers 48 der Sûre „al-Mâida“, „Der Tisch“, heißt es sinngemäß: „Hätte Allah gewollt, hätte Er euch eine einzige Gemeinde sein lassen, Doch Er wollte die Gehorsamen und die Auflehnenden voneinander trennen.“ Das bedeutet, dass Allah, der Erhabene, die Menschen prüft. Er hat ihnen das größte Mittel, den Verstand, gegeben, ihnen den edlen Qur‘ân, die perfekte Leitung und als Führer seinen letzten Gesandten, Friede sei mit ihm, geschickt, ihnen so Seine Gebote und Verbote mitgeteilt und dem Menschen auch Willen und Wahl gegeben, damit sie diesen entsprechend handeln. In Vers 108 der Sûre „Yûnus“, „Jonas“, heißt es sinngemäß: „Sage: ‚O ihr Menschen! Es ist die Wahrheit [der edle Qur‘ân] von eurem Herrn zu euch gekommen. Wer sodann rechtgeleitet ist, der ist es zu seinem eigenen Gewinn, und wer in die Irre geht, der geht zu seinem eigenen Schaden in die Irre. Ich bin kein Wächter über euch.‘“

Somit müssen wir unseren Weg selbst wählen und unser Verhalten aus freien Stücken dem Buch Allahs, des Erhabenen, anpassen. Dafür müssen wir vor allem unsere Seele nähren. Die Nahrung der Seele ist die Religion. Menschen ohne Religion, die ihre Seele nicht nähren, sind wie gewöhnliche Tiere. Diese Menschen verlieren jedes Gefühl der Liebe, des Mitgefühls, des Verständnisses und der Barmherzigkeit. Es ist einfach, solche Menschen für üble Zwecke zu missbrauchen, denn sie haben jeden Glauben an ein höheres Sein verloren, das sie vor Übel bewahren kann, dem sie gehorsam sind und dem sie sich ergeben. Solche Menschen gleichen furchtbaren Ungeheuern, von denen man nicht weiß, wann sie zuschlagen werden. Die verabscheuungswürdigsten und übelsten Taten, die die Welt der Menschen zerstören, werden von solchen Menschen verübt.

Es ist schwer, diese Menschen wieder auf den richtigen Weg zu bringen, doch es ist nicht unmöglich. Man muss ihnen mit großer Geduld und Ausharren die Grundlagen des Islam auf eine Weise, die sie verstehen können, erklärend mitteilen. Allah, der Erhabene, hat Seinem Propheten, Friede sei mit ihm, die erklärende Verkündung geboten. In Vers 125 der Sûre „an-Nahl“, „Die Bienen“, heißt es sinngemäß: „[O Muhammed!] Lade ein auf den Weg deines Herrn mit Weisheit und gutem Rat und debattiere mit ihnen auf die schönste Art. Dein Herr weiß gewiss, wer vom Weg abgeirrt ist.“ Die Muslime dürfen nicht vergessen, dass es ihre Pflicht ist, das, was sie als gut und richtig wissen, an jene, die dieses Wissen nicht haben, auf beste Weise zu vermitteln, und dass dies ein klarer Befehl Allahs, des Erhabenen, ist. Diese Pflicht nennen wir „al-Amru bi‘l-Marûf“, „Der Aufruf zum Guten“, und dieser Aufruf ist eine Anbetung. Die Almosensteuer des Wissens bedeutet, dass man denen, die nicht wissen, Wissen vermittelt. Dies ist eine überaus gute und wohltätige Tat. In unserem Glauben wird die Tinte des Gelehrten über das Blut des für Allah Gefallenen gestellt und die wohltätige Tat über das Verrichten freiwilliger Anbetung.

Heute sind die muslimischen Länder technisch rückständig. Die Christen behaupten, dass dies daran liege, dass der Islam keine fortschrittliche Religion sei, sondern eine Religion, die einlulle, und dass man nur mit dem Christentum Zivilisationen gründen könne. Es erübrigt sich eigentlich, auf diese törichte Behauptung zu antworten. Zivilisation bedeutet die Einrichtung der Künste und Fertigkeiten und der Gerechtigkeit, damit größere Siedlungen entstehen und die Menschen darin in Ruhe und Frieden leben können. Zivilisation bedeutet nicht nur Technologie.

Es wurde an anderer Stelle in dieser Seite erwähnt, dass die Japaner in der Technik die christlichen Länder überholt haben. Die Israelis haben Wüsten, in denen sonst nichts als Wüstenflöhe lebten, in fruchtbare Wälder und Ackerland verwandelt. Sie waren in der Lage, Brom aus dem Toten Meer zu schürfen und – obwohl es in seinem natürlichen Aggregatzustand flüssig ist und obwohl deutsche Wissenschaftler darauf beharrten, dass dies unmöglich seies in einen festen Zustand zu überführen und so einfacher in viele Länder zu exportieren und dabei die Deutschen zu überholen.

Man sieht also, dass technischer Fortschritt nichts mit dem Christentum zu tun hat. Es ist vielmehr wahr, dass im Gegenteil der Islam den Zivilisationsaufbau fördert. Wie strengstes Christentum die Welt in eine Dunkelheit führte, ist am Beispiel des Mittelalters offensichtlich.

Welche zivilisatorischen Errungenschaften gab es im Mittelalter, in dem das Christentum am stärksten war und ganz Europa beherrschte? Europa siechte zu der Zeit geradezu unter Ignoranz, Schmutz, Armut, Krankheiten und dem Despotismus der Päpste. Damals kannten die Europäer weder Toiletten noch Bäder. Zur gleichen Zeit machten die Muslime, die sich an die Gebote und Vorgaben im Islam hielten, viele Entdeckungen und Fortschritte auf den Gebieten der Wissenschaften, der Naturwissenschaften, des Handels, der Kunst, der Agrarwirtschaft, der Literatur, der Medizin und somit erreichten sie die weltgrößte Zivilisation. Der Khalif Hârûn ar-Raschîd, möge Allah mit ihm barmherzig sein, schickte Karl dem Großen eine aufziehbare, automatische Uhr. Als die Uhr begann die Zeit zu läuten, liefen der König und sein Gefolge voller Schreck davon, weil sie dachten, dass in der Uhr der Teufel steckte. Der wirkliche Grund für die Rückständigkeit der Muslime liegt darin, dass sie den Anweisungen in ihrer Religion nicht folgen, sich nicht nach diesen richten. Wir haben dies wiederholt betont und erklärt. Doch wir rühmen uns heute noch mit der Zivilisation, die wir vor Jahrhunderten besaßen, bedenken aber nicht unsere momentane Lage. Man kann sich mit der Vergangenheit rühmen, darf sich aber nicht damit begnügen, diese als Beispiel vorzuführen, sondern muss sich bemühen, auch heute Fortschritte zu erzielen. Mit dem Tanzimât-Erlass im Jahre 1255 n. H. [1839 n. Chr.], der von Reschîd Pascha, der Freimaurer war und einer englischen Loge angehörte, erarbeitet wurde, erklärten die Muslime, dass sie ihren Blick auf den Westen richteten. In vielen Städten wurden bald darauf viele freimaurerische Logen gegründet. Doch dieses Kopieren fand nur da statt, wo es Vergnügung und Unterhaltung betraf. Die Muslime bemühten sich nicht in dem Maß wie ihre Ahnen, ihre Kinder entsprechend der schönen Ethik des Islam zu erziehen. Der Weg, auf den unser Glaube weist, und der erhabene Charakter unseres Propheten, Friede sei mit ihm, wurden als „Rückständigkeit“ etikettiert. Die Japaner, die sich im Jahre 1284 n. H. [1868 n. Chr.], 29 Jahre nach den Muslimen dem Westen zuwandten, sind uns vielfach voraus – und das, ohne ihre falschen Religionen abzulegen. Während die Muslime vor dem Tanzimât-Erlass im zivilisatorischen Rennen vorn waren, wurden danach Wissen und Weisheit vernachlässigt und man folgte der Triebseele und dem Teufel. Dies war ein Opium, das die Briten den muslimischen Völkern verabreichten und dem Staatsmänner verfielen. Heute sind wir wieder gefordert, einen Sprung zu machen, den Abstand zwischen uns und dem Westen zu überbrücken, ihn einzuholen und auch zu überholen. Doch dies kann nicht bloß mit Worten geschehen, sondern wir müssen wieder auf den Pfad unserer Ahnen zurückkehren. Der deutsche Historiker und Turkologe Dr. Friedrich Wilhelm Fernau, der 1979 einen wichtigen Artikel und sogar ein Buch über dieses Thema schrieb, sagt darin: „Die Türken zählen sich zu den Europäern. Tatsächlich haben sich Ungarn und Bulgaren, die auch aus Asien kamen und ihre Verwandten sind, in Europa niedergelassen, haben über einen langen Zeitraum den europäischen Geist angenommen und wurden Europäer. Die Türken sind nicht gänzlich Europäer. Die Türken gleichen keinem anderen Volk. Heute ahmen die Türken die Industrialisierung im Westen nach, sind darin jedoch nicht sehr weit gekommen.“ Betrachten wir nun einmal, was der Weg unserer Ahnen war.

Ein zivilisierter Mensch hat vor allem guten Charakter, ist ehrlich und fleißig. Er ist in den Religionswissenschaften erzogen und auch belesen in den Naturwissenschaften. In seinem Kern ist er aufrichtig. Seine Taten und Werke überschaut er von Anfang bis Ende sorgfältig und scheut sich nicht davor, zur Vollendung seiner Arbeit mehr zu arbeiten, sondern hat Freude daran. Er ist auch im Alter produktiv. Er achtet das Gesetz und ist seinen Vorgesetzten gegenüber gehorsam. Er bewegt sich nicht außerhalb des Gesetzes und befolgt die Gebote und Verbote in der Religion sorgfältig und vernachlässigt seine Anbetung nicht. Er legt großen Wert darauf, dass seine Kinder mit Glauben und gutem Charakter aufgezogen werden. Er schützt sie vor schlechten Freunden und schädlichen Schriften. Da er die Kostbarkeit der Zeit begreift, verrichtet er alle seine Aufgaben zu ihrer Zeit. Er ist seinem Versprechen treu. Er kommt innerlich nicht zur Ruhe, bevor er nicht seine religiösen und weltlichen Pflichten erfüllt hat. Er würde eine Aufgabe nicht auf morgen verschieben, sondern schaut, was er bereits heute an zukünftigen Aufgaben erledigen kann. Wenn wir uns diese Tugenden unserer Ahnen aneignen, werden wir materiell und spirituell aufsteigen und in allen unseren Anliegen erfolgreich sein und werden das Wohlgefallen unseres Herrn erlangen.

Man könnte fragen, ob die Menschen des Westens diese Tugenden denn besitzen. Ihr Glaube und ihr Charakter sind gewiss nicht, wie gerade beschrieben. Leute mit wirren Gedanken und gemeinen Seelen, die besonders nach dem Zweiten Weltkrieg vermehrt auftraten, verwirren und verderben auch andere Menschen. Doch man versucht, sich die oben beschriebenen Tugenden anzueignen und wirre Gedanken zu berichtigen. Was die äußere Sauberkeit betrifft, sind sie, als würden sie darin den Geboten des Islam folgen. Auf manchen Straßen sieht man nicht ein Stück Abfall liegen. Parkanlagen gleichen Meeren von Blumen. Überall ist es sauber – Läden, Menschen und ihre Erscheinung. Achten wir nun auf die Sachen, die uns im edlen Qur‘ân geboten werden. Werden wir nicht angewiesen, unseren Charakter rein, unseren Körper und alles, was wir benutzen, sauber zu halten? Das bedeutet also, dass die Fundamente für Zivilisationen in unserer Religion zu finden sind, und nur deswegen konnte die muslimische Zivilisation des Mittelalters entstehen, die wir unaufhörlich preisen. Und was machen wir heute? Wir sind vor allem faul geworden, nehmen die Gebote und Verbote Allahs, des Erhabenen, nicht ernst und denken an unser Vergnügen. Wenn wir eine Arbeit beginnen, werden wir schnell nachlässig. [Die Bulgaren haben das Sprichwort, „Eine Sache wie ein Türke beginnen und wie ein Bulgare zu Ende führen.“] Wir ermüden leicht und wollen, dass andere die Arbeit verrichten. Wir errichten Gebäude, doch sind zu faul, diese instand zu halten. Viele Kunstwerke, die in muslimischen Ländern von unseren Ahnen als Erbe geblieben sind, gehen zugrunde, weil sie nicht instand gehalten oder restauriert werden. Wir wollen mit wenig Aufwand vieles erringen. Solch ein Denken macht unsere Arbeiter träge und schlimmer noch, es leitet unsere Jugend auf schädliche Wege. Solche armen Verirrten können für Geld und ein wenig Profit von Verrätern im Ausland und von Ehrlosen im Innern für kriminelle Zwecke missbraucht werden. Das sind armselige Menschen, die es vorziehen, kriminell zu werden, statt zu arbeiten. Auch unnötige Blutfehden und Strömungen der Madhablosigkeit, d. h. die Ablehnung von Rechtsschulen, ergeben Faktoren, die uns trennen.

Bei dieser Gelegenheit sei wieder einmal erwähnt, dass es im Islam vier korrekte Rechtsschulen gibt. Deren Glaubensweise ist dieselbe. Alle vier Rechtsschulen folgen den Glaubensgrundlagen der Ahlu‘s-Sunna. In Sachen, die in dem edlen Qur‘ân und den ehrwürdigen Hadîthen klar und eindeutig verkündet sind, sind sie sich alle einig. Unterschiedliche Ansichten gibt es nur betreffend Dingen, die nicht klar und eindeutig verkündet sind. Diese Unterscheide wiederum sind eine Barmherzigkeit für die Muslime. Menschen, deren z. B. Gesundheitszustand unterschiedlich ist oder die in verschiedenen Ländern leben, können unterschiedlichen Rechtsschulen folgen und sich diejenige aussuchen, die ihnen leichterfällt. Gäbe es nur eine Rechtsschule, müssten alle Muslime dieser einen Schule folgen, und dies wäre für viele sehr schwierig, vielleicht sogar unmöglich. Jeder Muslim, der einer der vier Rechtsschulen folgt, gehört zu den Ahlu‘s-Sunna. Sie sind alle einander Brüder. Sie haben einander im Laufe der Geschichte niemals bekriegt. Sie sind keine Fanatiker, was ihre Rechtsschule betrifft, d. h., sie machen die anderen Rechtsschulen nicht schlecht und leugnen sie nicht. Sie sind überzeugt, dass diese alle Wege sind, die in das Paradies führen.

Man darf niemals vergessen, dass sämtliche Muslime, die der Ahlu‘s-Sunna angehören, einander Brüder sind und dass die Unterschiede in ihren Rechtsschulen diese Brüderlichkeit nicht unterbinden oder behindern. Die Unterschiede, die es zu Muslimen, die nicht zu den Ahlu‘s-Sunna gehören, gibt, können nur beseitigt werden, indem man sich mit ihnen zusammensetzt und diese Unterschiede auf gelehrte Weise debattiert, und nicht etwa durch Waffengewalt.

Es ist für die Muslime eine Notwendigkeit, das Gesetz nicht zu missachten und ihre Älteren zu respektieren. Das Gesetz niederreißen zu wollen stellt die größte aller Torheiten dar, denn ein Land ohne Gesetz bedeutet Anarchie und Untergang. Wie sich zeigte, war es eine Torheit, sich dem Kommunismus zu verschreiben. Viele einst kommunistische Länder haben den Schaden, den Religionsfeindlichkeit und Unterdrückung verursachen, erkannt und versuchen nun freiheitlicher zu sein. In Russland wurde den Menschen wieder erlaubt, zu erben, ein Haus zu besitzen, und manche andere Rechte wieder zuerkannt. In Polen wurde das Streikrecht gewährt. Selbst die Chinesen, die strengsten Kommunisten, fanden zur Lebensweise freierer Länder zurück. Sie haben z. B. Spezialisten aus Frankreich ins Land geholt, um neue Kunstfertigkeiten zu erlernen. Kommunistische Länder kehrten zur Mischwirtschaft, die in freieren Ländern praktiziert wird, zurück und zerstörte Moscheen wurden wieder aufgebaut.

In der Mischwirtschaft werden manche Unternehmen vom Staat und manche von der Bevölkerung geleitet. Soziale Gerechtigkeit bedeutet nicht, wie manche Toren glauben, die Verteilung der Besitztümer von Fleißigen, die arbeiten und so sich bereichern, an die Müßiggänger. Einem Müßiggänger, der sich tagein, tagaus vor Arbeit drückt, will niemand auch nur eine Kleinigkeit geben. Neben der atheistischen Propaganda der Kommunisten in der Vergangenheit gab und gibt es noch die spalterische Propaganda von Leuten, die sich von den Ahlu‘s- Sunna trennen. Wie solche fanatischen Muslime mit einer wirren Glaubensweise ihren Ländern schaden, konnte man am Beispiel des Khomeini im Iran sehen. Die Wahhâbîten wiederum versuchen ihre von der Lehre der Gelehrten der Ahlu‘s-Sunna abweichende Glaubensweise zu propagieren und ihr willkürliches Rechtsverständnis anzuwenden und sorgen so in aller Welt für eine schlechte Meinung über den Islam. Dabei besteht in unserer Religion die Maxime, dass Sachen, über die es keine Quellentexte [also Âyât oder ehrwürdigen Hadîthe] und kein Idschmâ, kein übereinstimmendes Urteil gibt, sich mit der Zeit ändern. Ein Urteil, das vor 1000 Jahren für die Umstände jener Zeit das allerbeste war, kann den Umständen von heute widersprechen. Damit sie dies wissen und den Umständen entsprechend Änderungen vornehmen können, hat Allah, der Erhabene, den profunden Gelehrten, also den Mudschtahidûn, möge Allah mit ihnen allen barmherzig sein, die drei wichtigen Fakultäten „Verstand“, „Wissen“ und „Taqwâ“ gegeben. Spätere Gelehrte haben aus den früheren Urteilen jene ausgesucht, die ihrer Zeit entsprachen, und diese in ihre Bücher aufgenommen.

Wir müssen vor allem zuerst jene Glaubensweise lernen, den die Gelehrten der Ahlu‘s-Sunna lehren, möge Allah mit ihnen allen barmherzig sein. Dann müssen wir unseren Glauben dieser Lehre entsprechend gestalten. Wessen Glaube nicht korrekt ist, der kann das Wohlgefallen und die Liebe Allahs, des Erhabenen, nicht erlangen. Er beraubt sich selbst der Barmherzigkeit und des Beistands Allahs, des Erhabenen, und findet daher niemals Ruhe und Frieden. Nach der Ausrichtung unseres Glaubens müssen wir unseren Charakter verbessern. Wir müssen am Islam festhalten, d.h. die Gebote und Verbote Allahs, des Erhabenen, und seines Gesandten, Friede sei mit ihm, befolgen. Wir müssen unsere Herzen durch die Verrichtung der Anbetungen bereinigen, die Er zur Pflicht, Fard, gemacht hat und die durch unseren Propheten, Friede sei mit ihm, verkündet und erklärt wurden. Wir müssen durch die Vermeidung von Verpöntem, Makrûh, und Verbotenem, Harâm, uns selbst und unsere Gesundheit stärken. Wer so verfährt, dessen Herz will erst gar nicht schlecht handeln, d. h., es kommt ihm erst gar nicht in den Sinn. Wenn die Seele und das Herz rein und der Körper stark sind, dann ist es einfach, einander als Brüder die Hand zu reichen und gemeinsam zu arbeiten. Lassen wir uns nicht durch die Worte und die Propaganda der Feinde des Islam, der Heuchler und der Weglosen, die keiner Rechtsschule folgen, täuschen. Wenn wir wie beschrieben wahre Muslime sind und nützliche Werke tun, wird Allah, der Erhabene, mit uns zufrieden sein und uns beistehen, wie in der Sûre „at-Tîn“, „Die Feige“, verkündet. Wenn wir unseren Glauben nicht ausrichten und nicht der Religion Muhammeds, Friede sei mit ihm, folgen und keine guten Werke verrichten, sondern uns um abweichender und korrupter Glaubensweisen willen bekämpfen oder für unseren Vorteil unrechtmäßige Wege einschlagen oder uns nicht darum kümmern, ob unsere Frauen und Töchter ihre Blöße, ihre Awra, bedecken, dann wird Allah, der Erhabene, uns zu „den Niedrigsten aller Niedrigen“ machen. Möge Allah, der Erhabene, uns davor bewahren!