In der „Heiligen Schrift“, von der die Christen glauben, dass sie von Allah, dem Erhabenen, offenbart wurde, gibt es viele Stellen, die Unrecht und Gewalttätigkeit befehlen. Damit es ein Beispiel für jene, angeblich unschuldige und barmherzige Christen sei, die behaupten, dass der Islam eine barbarische Religion ist, wollen wir einige Stellen aus den heiligen Büchern der Christen erwähnen, in denen Unrecht und Gräuel geschildert werden.

In der Thora, im Buch Exodus, Kapitel 23, Vers 23 heißt es: „Ja, mein Engel wird vor dir hergehen und dich bringen zu den Amoritern, Hetitern, Perisitern, Kanaanitern, Hiwitern und Jebusitern, und ich will sie vertilgen.“ In Vers 24 heißt es: „Du sollst ihre Götter nicht anbeten noch ihnen dienen noch tun, wie sie tun, sondern du sollst ihre Steinmale umreißen und zerbrechen.“

Im Buch Numeri heißt es zu Beginn des 31. Kapitels: „Wie der Herr es Mose geboten hatte, übe Rache für die Israeliten an den Midianitern …“ In Vers 7 und folgenden heißt es: „Und sie zogen aus zum Kampf gegen die Midianiter und töteten alles, was männlich war.“ „Und die Israeliten nahmen gefangen die Frauen der Midianiter und ihre Kinder; all ihr Vieh, alle ihre Habe und alle ihre Güter raubten sie und verbrannten mit Feuer alle ihre Städte, wo sie wohnten, und alle ihre Zeltdörfer.“

In der Forstsetzung dieser Verse steht, dass Mûsâ, Friede sei mit ihm, mit seinen Offizieren gezürnt haben soll, weil sie die Frauen am Leben gelassen hätten, und ihnen dann befohlen hätte, dass sie alle Frauen und alle Knaben töten. Da steht auch, dass die Zahl der nicht getöteten Mädchen 32.000 beträgt [Vers 35] – da bedenke man nur die Zahl der Menschen, die getötet wurden!

Zu Beginn des Kapitels 7 im Buch Deuteronomium heißt es: „Wenn dich der Herr, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet viele Völker vor dir her, die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du, und wenn sie der Herr, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen und keine Gnade gegen sie üben.“

Im Buch Exodus, Kapitel 32, Vers 27 heißt es: „Und Mose sprach zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten.“

Im ersten Buch Samuel, Kapitel 27, Vers 8 und folgende steht, dass Dâwud, Friede sei mit ihm, mit seinen Soldaten „ins Land der Geschuriter, Girsiter und Amalekiter“ eingefallen sei und „weder Mann noch Frau leben“ gelassen habe.

Im zweiten Buch Samuel, Kapitel 8 steht, dass Dâwud, Friede sei mit ihm, 22.00 Aramäer erschlug, und später, dass er 18.000 erschlug. Zum Ende des Kapitels 10 steht, dass er „von den Aramäern siebenhundert Wagen und 40.000 Reiter“ vernichtete. Am Ende des Kapitels 12 heißt es: „Dâwud, Friede sei mit ihm, führte das Volk heraus und stellte sie als Fronarbeiter an die Sägen, die eisernen Pickel und an die eisernen Äxte und ließ sie an den Ziegelöfen arbeiten

Im Alten Testament steht, dass Yûschâ, Friede sei mit ihm, nach Mûsâ, Friede sei mit ihm, Millionen von Menschen getötet haben soll.

Im Matthäusevangelium steht im Kapitel 10, Vers 34: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“

Im Lukasevangelium steht in Kapitel 12, Vers 51: „Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht.“

Wieder im Lukasevangelium, Kapitel 22, Vers 36 heißt es: „Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer‘s nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert.“

Wer die „Heilige Schrift“ unvoreingenommen liest, wird sehen, dass sie voller barbarischer und gewalttätiger Szenen ist und dass diese Gräueltaten den Propheten zugeschrieben werden.

Die Christen, die glauben, dass dieses Buch das „Wort Gottes“ ist, haben, gemäß den Geboten darin, sowohl einander als auch Muslimen und Juden viel Leid angetan und Massaker durchgeführt, die in die Geschichte eingegangen sind. Auf Seite 27 des von dem Priester Alex Keith auf Englisch verfassten und vom Priester Merik unter dem Titel „Präsentation von Werken über die Geschichten der Propheten der Söhne Israels“ ins Persische übersetzten Buches heißt es: „Konstantin der Große ordnete an, dass allen Juden seiner Zeit in seinem Reich die Ohren abgeschnitten und dass er sie in verschiedene Regionen in Exil schickte und sie aus seinem Reich verbannte.“ In einem von Priestern geschriebenen Buch mit dem Titel „Die Geschichte der Ersten“ heißt es: „Im Jahre 372 n. Chr. Befahl der weströmische Kaiser Gratian nach Beratungen mit seinen Kommandeuren, dass alle Juden in seinem Reich zum Christentum konvertieren und dass alle, die sich weigern, getötet werden sollen.“

In einem Buch, das im Jahre 1265 n. H. [1849 n. Chr.] von Priestern geschrieben und in Beirut gedruckt wurde, heißt es, dass Katholiken 230.000 Protestanten töteten, weil sie den Papst nicht anerkannten. In dem Buch „Der Spiegel der Treue“, das der katholische Priester Thomas aus dem Englischen ins Urdu übersetzte und das 1267 n. H. [1851 n. Chr.] gedruckt wurde, steht, dass Protestanten Katholiken enteigneten und 645 Kloster, 90 Schulen, 2.376 Kirchen und 110 Krankenhäuser, die sie ihnen abnahmen, dann für Spottpreise verkauften. Auf Befehl der Königin Elisabeth wurden viele katholische Priester und Geistliche in Schiffen aufs Meer gebracht und in die Fluten geworfen. Es gibt zahlreiche Bände Bücher, die diese Gräuel in Einzelheiten schildern. Dass die Christen, die die Muslime als Barbaren bezeichnen, selbst barbarisch sind, beweisen diese Bücher.

Christliche Religionswissenschaftler, die versuchen, den Islam als barbarische Religion darzustellen, können im edlen Qur‘ân kein einziges Wort als Beweis dafür finden. Zeigen aber nicht die zuvor zitierten Auszüge aus dem Alten Testament, dass das Christentum ganz und gar barbarisch ist? Wie können christliche Religionswissenschaftler, in deren heiligen Büchern solche Aufrufe zur Barbarei enthalten sind, ohne sich zu schämen den Islam als „barbarische Religion“ bezeichnen? Sie sollten zunächst ihre heiligen Bücher studieren, dann die Geschichte, und lesen, was für Gräuel im Namen des Christentums begangen wurden, und sich dann wenigstens etwas schämen.

Die Christen, von denen es heißt, sie seien zivilisiert und mitfühlend, organisierten Kreuzzüge, um das „Heilige Land Jesu“ von den von ihnen als Barbaren bezeichneten Muslimen zu befreien. Dabei waren die Muslime zu jener Zeit zivilisatorisch weit entwickelt, in den Wissenschaften fortgeschritten und waren auf diesen Gebieten der Naturwissenschaften, der Künste, der Agrarwirtschaft und der Medizin Wegweiser für die Welt, während die Christen zu jener Zeit als Halbwilde lebten. Diese hohe Zivilisation hatte sie auch zu Reichtum geführt und die Muslime lebten in großem Wohlstand. Dieser große Wohlstand blendete die halbverhungerten, halbnackten christlichen Völker und sie waren auf die Muslime neidisch. Sie hatten nur die Plünderung dieser reichen muslimischen Länder im Sinn. Und dafür fand man dann auch eine Ausrede: Man musste das „Heilige Land Jesu“, das sich in den Händen der Muslime befand, ihnen entreißen.

Ein sadistischer, blutdurstiger und geldgieriger Priester namens Peter, der Einsiedler, behauptete, er hätte Îsâ, Friede sei mit ihm, im Traum gesehen, der dann zu ihm geklagt und gesagt habe, dass man ihn aus den Händen der Muslime befreien soll, worauf dieser Priester dann begann, überall nach Menschen zu suchen, die sich an einer Befreiung Jerusalems beteiligen würden. Er provozierte und hetzte die Menschen auf. Das war die ersehnte Gelegenheit für die Plünderer. Mit dem Gedanken, dass sie an den Orten, zu denen sie reisen würden, viele Güter und Reichtümer erbeuten würden, beteiligten sie sich am Ersten Kreuzzug, den der verrückte Priester Peter, der Einsiedler, eingeleitet hatte. Die Anführer dieser Plünderer waren der verrückte Priester Peter, der Einsiedler, und der Ritter Gautier, der Arme. Die Kreuzfahrer, die anfangs nur aus Plünderern bestanden, begannen das Plündern, noch bevor sie ihre Heimat verlassen hatten. So plünderten sie bereits kurz nach Aufbruch einige Städte in Deutschland. Als sie in Konstantinopel ankamen, plünderten sie diese reiche byzantinische Stadt, ohne dem Flehen ihrer Bewohner Gehör zu schenken. Diesem Ersten Kreuzzug, der wahllos hier und da Überfälle durchführte und der dann von den seldschukischen Türken vernichtet wurde, noch bevor er Jerusalem erreichte, folgten andere Kreuzfahrer. Die Kreuzzüge, die nunmehr zu einer Ehrensache geworden waren, wurden dann von großen Königen unterstützt und es wurde eine große Armee aufgestellt. Eine nach einer Überlieferung eine Million [jedoch mindestens 600.000] Personen starke Armee bereitete sich für den Angriff auf den Orient vor. Die Kreuzzüge setzten sich von 489 – 669 n. H. [1096 – 1270 n. Chr.], 174 Jahre lang, als acht Wellen fort. Später wurden diese Kreuzzüge auch gegen die osmanischen Türken durchgeführt. In Nikopolis und Warna kämpften die osmanischen Türken gegen die Kreuzfahrer und besiegten sie vernichtend. Manche fanatischen Christen zählen sogar den Balkankrieg von 1330 n. H. [1912/13 n. Chr.], den sie gegen die Türken fochten, als Kreuzzug.

An den Kreuzzügen beteiligten sich der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa, Friedrich II., Konrad III., Heinrich VII., der englische König Richard Löwenherz, die französischen Könige Phillip Auguste, Saint Louis, der ungarische König Andreas II. und viele andere Könige und Prinzen. Unterwegs begingen sie vielerlei Gräueltaten, wie oben beschrieben, brandschatzten und plünderten sogar Konstantinopel, die Hauptstadt ihrer Brüder in der Religion, und erreichten schließlich Jerusalem. Nachfolgend ein Auszug aus dem fünfbändigen Werk „Geschichte der Kreuzzüge“ von Michaud:

„Im Jahre 492 n. H. [1099 n. Chr.] nahmen die Kreuzfahrer Jerusalem ein. Dabei töteten sie 70.000 Muslime und Juden. Sogar Frauen und Kinder, die sich in die Moscheen geflüchtet hatten, töteten sie ohne Erbarmen. Ein Strom von Blut floss durch die Straßen. Die Straßen wurden wegen der Toten, die auf ihnen lagen, unpassierbar. Die Kreuzfahrer waren derart gewaltbereit, dass sie bereits in Deutschland 10.000 Juden abschlachteten, die sie am Rhein antrafen.“ Bei der Belagerung von Wien haben die Türken nicht eine Frau oder ein Kind getötet. Die Darstellung auf dem Kahlenberg ist ein Produkt der Fantasie. Doch die gerade erwähnte Barbarei der Kreuzfahrer in Jerusalem, die von einem christlichen Historiker beschrieben wird, ist leider gänzlich wahr.

Ahmed Dschevdet Pascha, möge Allah mit ihm barmherzig sein, sagt in seinem Buch „Kısas-ı Enbiyâ“, „Die Geschichten der Propheten“:

„Die Armee der Kreuzfahrer nahm Jerusalem im Jahre 492 [1099 n. Chr.] ein. Sie massakrierten die gesamte Stadtbevölkerung. Mehr als 70.000 Muslime, die sich in die Al- Aqsâ Moschee geflüchtet hatten, wurden getötet. Unter diesen waren Imame, Gelehrte, Asketen und Alte, die nicht in der Lage waren, Waffen zu gebrauchen. Die christlichen Barbaren plünderten den Schatz neben dem berühmten, wertvollen ‚Sahratullah‘ genannten Stein – goldene, silberne Leuchter und historische Gegenstände von unschätzbarem Wert. Viele syrische Städte fielen in die Hände der Kreuzfahrer und sie errichteten das ‚Königreich Jerusalem‘. Zwischen diesem Königreich und den Muslimen gab es lange Jahre hindurch Hunderte von Schlachten. Schließlich erlangte Sultan Salahuddin al-Ayyûbî [1] möge Allah mit ihm barmherzig sein, nach verschiedenen vorangehenden Schlachten den Sieg bei der Schlacht bei Hattin und zog am Freitag, dem 21. Radschab 583 [1186 n. Chr.] in Jerusalem ein. Innerhalb eines Jahres bereinigte er viele Städte von den Kreuzfahrern und befreite hunderttausende Muslime aus der Gefangenschaft. Der Patriarch von Jerusalem und Bischöfe und Priester legten Trauerkleider an und begannen Europa zu bereisen. Sie betrieben Propaganda und riefen zur Rache auf. Als der Papst die Nachricht der Niederlage erhielt, starb er vor Kummer. Ganz Europa stellte erneut eine Kreuzfahrerarmee auf. Der deutsche Kaiser Friedrich, der französiche König Phillip und der englische König Richard legten Kreuze an und begaben sich vor Jerusalem, konnten die Stadt aber nicht einnehmen. Der Sultan von Ägypten, Melik Aschraf, möge Allah mit ihm barmherzig sein, nahm im Jahre 690 [1290 n. Chr.] die Hochburg der Kreuzfahrer, Akkon und andere Städte ein und dadurch wurden die Kreuzzüge beendet.“

Quds, das von 492 – 583 n. H. [1099 – 1187 n. Chr.] in den Händen der Christen blieb, wurde von Salahuddin al-Ayyubi befreit. Er nahm seinen Widersacher Richard Löwenherz gefangen, behandelte ihn aber mit äußerster Höflichkeit und Mitgefühl. Er trat ihm nicht wie einem Gefangenen gegenüber, sondern wie einem König. Das sei ein Beispiel für den Unterschied zwischen dem „barbarischen Islam“ und dem „barmherzigen Christentum“!