Es ist für Männer wâdschib, dass sie durch Gehen, Husten oder durch etwas Neigung zur linken Seite dafür sorgen, dass nach dem Urinieren im Harnweg keine Urintropfen verbleiben. Dies wird „Istibrâ“ genannt. Es sollte kein Wudû’ verrichtet werden, bevor man nicht sicher ist, dass alle Urintropfen aus dem Harnweg entfernt wurden. Denn, wenn später auch nur ein Tropfen aus dem Glied austritt, wird sowohl das Wudû’ ungültig als auch die Kleidung unrein. Wenn die Verunreinigung hierdurch weniger ist als die Innenfläche der Hand, ist die Salât, die mit einem erneuten Wudû’ verrichtet wurde, makrûh. Wenn sie darüber hinaus geht, ist die Salât nicht gültig. Ein Mann, der immerzu Schwierigkeiten mit der Istibrâ hat, sollte ein Stück natürliche Watte in der Größe eines Weizenkorns in die Harnöffnung legen. Dadurch werden Urintropfen, die später nachfließen, von der Watte aufgesogen. Es darf hierbei jedoch keine Watte aus der Harnöffnung heraushängen.