1. Zu Beginn des Wudû’ spricht man die Duâ: „Bismillâhil- azîm. Wal-hamdu lillâhi alâ dînil-Islâm, wa alâ tawfîqil-îmân. Al- hamdu lillâhilladhî dscha’alal-mâa tahûran wa dscha’alal-Islâma nûran.“ („Ich beginne mit dem Namen Allahs, des Gewaltigen. Gelobt und gepriesen sei Allah, der Erhabene, der uns den Islam als Dîn bescherte und uns die Güte des Imans zukommen ließ. Gelobt und gepriesen sei Allah, der Erhabene, der das Wasser alsreinigend und den Islam zu Licht werden ließ.“) Dann werden die Hände bis zu den Handgelenken drei Mal gewaschen.

2. Beim dreimaligen Wassergeben in den Mund mit der rechten Hand spricht man die Duâ: „Allahummasqinî min hawdi nabiyyika ka’san lâ azma’u ba’dahu abadan.“ („O Allah! Lasse mich, Deinen Diener, einen Becher Wasser vom Becken des Propheten trinken, nach dessen Trank man nie wieder Durst spürt.“)

3. Dann wird mit der rechten Hand drei Mal Wasser in die Nase gegeben und mit der linken Hand ausgeschnaubt. Beim Wassergeben in die Nase spricht man die Duâ: „Allahumma arihnî râihatal-dschannati warzuqnî min na’îmihâ, wa lâ turihnî râihatan-nâr.“ („O Allah! Lasse mich die Düfte der Dschanna riechen und beschenke mich mit den Gaben der Dschanna. Und bewahre mich vor dem Gestank des Dschahannam.“)

4. Man nimmt das Wasser in die hohle Hand. Das Gesicht wird von der Stirn bis unterhalb des Kinns und von Schläfe zu Schläfe gewaschen. Dabei spricht man die Duâ: „Allahumma bayyid wadsch-hî binûrika yawma tabyaddu wudschûhu awliyâika wa lâ tusawwid wadsch-hî bidhunûbî yawma taswaddu wudschûhu a’dâika.“ („O Allah! Erhelle mit Deinem Licht mein Antlitz an jenem Tag, an dem die Gesichter Deiner Awliyâ erhellt werden und schwärze aufgrund meiner Sünden mein Antlitz nicht an jenem Tag, an dem die Gesichter Deiner Feinde geschwärzt werden.“)

5. Beim dreimaligen Waschen des rechten Arms mit der linken Hand bis einschließlich der Ellbogen spricht man die Duâ: „Allahumma a’tinî kitâbî biyamînî wa hâsibnî hisâban yasîran.“ („O Allah! Gib mir mein Buch der Taten von meiner Rechten und lasse meine Abrechnung leicht sein.“)

6. Beim dreimaligen Waschen des linken Arms mit der rechten Hand bis einschließlich der Ellbogen spricht man die Duâ: „Allahumma lâ tu’tinî kitâbî bischimâlî wa lâ min warâi zahrî wa lâ tuhâsibnî hisâban schadîdan.“ („O Allah! Gib mir mein Buch der Taten nicht von meiner Linken oder von hinten. Lasse meine Abrechnung nicht schwer sein.“)

7. Nachdem beide Arme gewaschen sind, werden die Hände nochmal gewaschen und der Kopf wird mit diesen feuchten Händen bestrichen. Dabei spricht man die Duâ: „Allahumma harrim scha’rî wa bascharî alan-nâr, wa azillanî tahta zilli arschika yawma lâ zilla illâ zillu arschika.“ („O Allah! Lasse mein Haar und meinen Körper dem Dschahannam verwehrt sein. Lasse mich an dem Tag, an dem es keinen Schatten gibt, außer dem Schatten Deines Throns, darunter Schatten finden.“)

8. Dann werden die Ohren befeuchtet, indem man mit den Zeigefingern der rechten und linken Hand die Ohrmuscheln innen und mit den beiden Daumen außen bestreicht. Dabei spricht man die Duâ: „Allahummadsch’alnî minalladhîna yastami’ûnal-qawla fayattabi’ûna ahsanahu.“ („O Allah! Lasse mich unter jenen sein, die das Wort vernehmen und dem Besten davon folgen.“)

9. Mit den Außenflächen der Hände wird der Nacken bestrichen. Dabei spricht man die Duâ: „Allahumma a’tiq raqabatî minan-nâr.“ („O Allah! Rette meinen Nacken vor dem Feuer.“)

10. Dann wird der rechte Fuß gewaschen, indem man zuerst mit dem kleinen Finger der linken Hand die Zwischenräume zwischen den Zehen, mit dem kleinen Zeh beginnend, befeuchtet und dann den Fuß einschließlich der Fußknöchel drei Mal wäscht. Dabei spricht man die Duâ: „Allahumma thabbit qadamayya alas- sirâti yawma tazillu fîhil-aqdâmu.“ („O Allah! Gib meinen Füßen an dem Tage, an dem die Füße ausrutschen, einen festen Stand auf der Sirât-Brücke.“)

11. Dann wird der linke Fuß drei Mal gewaschen, indem man zuerst mit dem kleinen Finger der linken Hand, diesmal mit dem großen Zeh beginnend, die Zwischenräume zwischen den Zehen befeuchtet und dann den Fuß einschließlich der Fußknöchel wäscht. Dabei spricht man die Duâ: „Allahumma lâ tatrud qadamayya alas-sirâti yawma tatrudu kulla aqdâmi a’dâika. Allahummadsch’al sa’yî maschkûran wa dhanbî maghfûran wa amalî maqbûlan wa tidschâratî lan tabûra.“ („O Allah! Lasse an dem Tag, an dem die Füße Deiner Feinde auf der Sirât-Brücke ausrutschen, meine Füße nicht ausrutschen. O Allah! Lasse meine Werke, Werke mit Dankbarkeit sein. Vergib mir meinen Ungehorsam. Nimm meine Taten an. Lasse meinen Handel und meinen Erwerb halâl sein.“)

Unser Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, sagte sinngemäß:

„Wer nach dem Verrichten des Wudû’ in Richtung des Himmels schaut und die Duâ: ‚Subhânakallahumma wa bihamdika. Asch-hadu an lâ ilâha illâ anta wahdaka lâ scharîka laka astaghfiruka wa atûbu ilayka. Asch- hadu an lâ ilâha illallah, wa asch-hadu anna Muhammadan abduka wa rasûluka‘ (‚O Allah! Ich lobpreise Dich und bestätige Deine Erhabenheit über alle Mängel. Ich bezeuge, dass es keinen Anzubetenden gibt außer Dir, dass Du Einer bist und dass Du keinen Partner hast. Und ich bezeuge, dass Muhammad, Friede sei mit ihm, Dein Diener und Dein Prophet ist‘), spricht, dem verzeiht Allah, der Erhabene, seine Sünden und besiegelt sie mit dem Siegel der Akzeptanz und bewahrt sie unter dem hohen Thron auf. Am Tag des Gerichts kommt dann der Sprecher dieser Duâ herbei und holt sich die Sawâb für sie ab.“

In einem ehrwürdigen Hadith heißt es sinngemäß: „Wenn jemand nach dem Verrichten des Wudû’ die Sure ‚al-Qadr‘ ein Mal rezitiert, schreibt Allah, der Erhabene, ihn als einen der Siddîqûn (Getreuen) auf. Wenn er sie zwei Mal rezitiert, dann schreibt Er ihn als einen Schahîd (Gefallener auf dem Weg Allahs) auf. Wenn er sie drei Mal rezitiert, dann wird seine Haschr (Auferweckung) mit den Propheten zusammen sein.“

In einem anderen ehrwürdigen Hadith heißt es sinngemäß: „Wenn jemand nach dem Verrichten des Wudû’ zehn Mal die Salawât (Segensduâ) und Friedensgrüße für mich macht, wird Allah, der Erhabene, für diese Person seine Trauer beenden und ihn heiter machen und seine Bittgebete (Duâ) akzeptieren.“

Wenn jemand die Bittgebete während des Wudû’ nicht kennt und sie beim Verrichten des Wudû’ nicht spricht, macht es nichts.Doch sollte man sich bemühen, diese Bittgebete bald zu lernen und sie beim Verrichten des Wudû’ zu sprechen, denn sie sind sehr sawâb. Gegen Ende des Wudû’ oder nach der Verrichtung ist es sehr sawâb, folgende Duâ zu sprechen: „Allahummadsch’alnî minat-tawwâbîn, wadsch’alnî minal-mutatahhirîn, wadsch’alnî min ibâdikas-sâlihîn, wadsch’alnî minalladhîna lâ khawfun alayhim wa lâ hum yahzanûn.“

Wer die Bittgebete des Wudû’ nicht kennt, sollte beim Waschen jedes Gliedes die Schahâda sprechen, um große Sawâb zu erlangen.

Verrichte das Gebet, so du bei Verstande bist, da sie die Krone des Glücks ist.

Wisse, dass das Gebet die Mi’râdsch des Mu’min ist.