38. Er pflegte Moschus und andere Düfte auf seine Hände, sein Haupt und sein Gesicht aufzutragen und benutzte Ud-Holz- und Kampferrauch.

39. Sein Bett war eine Matratze aus gegerbtem Leder, gefüllt mit Dattelfasern. Als man ihm eine Matratze brachte, die mit Wolle gefüllt war, lehnte er diese ab und sagte: „O Âischa! Ich schwöre bei Allah, dass wenn ich wollte, Allah, der Erhabene, überall, wo ich bin, Gold und Silber an meine Seite häufen würde.“ Manchmal schlief er auch auf einer Strohmatte, auf Holz, auf Liegen, auf Filz aus Wolle oder auch auf der trockenen Erde.

[Ibn Âbidîn, möge Allah mit ihm barmherzig sein, sagt in seiner Einleitung zum Kapitel über das Fasten: „Die Sachen, die der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, und die vier Khalîfen nach ihm fortdauernd verrichtet haben, werden ‚Sunna‘ genannt. Es ist makruh, verpönt, die sog. ‚Sunnatu‘l-Hudâ‘ zu unterlassen. Es ist jedoch nicht makruh, die sog. ‚Sunnatu‘z-Zâida‘ zu unterlassen.“

Abdulghanî an-Nablusî, möge Allah mit ihm barmherzig sein, sagt in seinem Buch „Hadîqa“: „Obwohl der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, jene, die die Anbetungen, die er selbst verrichtete, unterließen, nicht verleugnete, d. h. Ihnen nicht zürnte, sind diese Anbetungen als ‚Sunnatul-Hudâ‘ eingestuft.

Jene darunter, die er ausnahmslos verrichtete, werden ‚Sunnatu‘l- Muakkada‘ genannt. Die Sachen, die der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, als Brauch verrichtete, werden ‚Sunnatu’z-Zâida‘ oder ‚Mustahabb‘, genannt. Gute Taten sind mit der rechten Seite zu beginnen und mit der rechten Hand auszuführen, und sein Verhalten z. B. Beim Bauen, beim Essen und Trinken, beim Setzen und Aufstehen [beim Liegen], beim Kleideranlegen, bei der Benutzung von Geräten und anderen Utensilien sind dieser Art.

Diese nicht zu benutzen oder anders zu verfahren oder Siebe und Löffel, die spätere Neuerungen im Sinne des Gebrauchs sind, zu benutzen, ergeben keine Abweichungen und auch keine Sünden.“ Daraus versteht man, dass auch Sachen wie das Essen am Tisch, der Gebrauch von Besteck, das Schlafen in Betten, moderne Medien und Transportmittel zu gebrauchen, wie Funk und Fernsehen, Brillen, Computer und ähnliche Produkte moderner Wissenschaften erlaubt sind. Denn diese bilden nützliche Neuerungen. Sachen, die später zutage kamen, nennt man allgemein „Neuerungen“, „Bid‘a“. Neuerungen in den Bräuchen für Unerlaubtes zu benutzen ist nicht erlaubt. In den Büchern „Seâdet-i Ebediyye“, „Das ewige Glück“, und „Islamische Ethik“ wird ausführlich über den Gebrauch von Radios, Lautsprechern und Aufnahmegeräten bei dem Gebet, dem Gebetsruf und den Vorträgen und Khutbas in Moscheen informiert. Neuerungen in den Anbetungen, auch noch die kleinsten Änderungen, stellen eine sehr große Sünde dar. Der Dschihâd, d. h., dass die Regierung und deren Armeen gegen Feinde Krieg führen, ist eine Anbetung.

Doch ist es hierbei nicht verboten, alle möglichen wissenschaftlichen Mittel zu verwenden, sondern ist im Gegenteil verdienstvoll, denn es wurde angeordnet, im Krieg alle Arten wissenschaftlicher Mittel zu verwenden. Neuerungen, die dazu verhelfen, das, was in den Anbetungen geboten wurde, zu erfüllen, müssen angewendet werden. Neuerungen, die dazu verhelfen, das, was verboten ist, zu tun, sind nicht erlaubte Neuerungen. So steigt man zum Beispiel für den Gebetsruf auf ein Minarett, denn es ist eine Sunna, den Gebetsruf von einem höhergelegenen Ort zu rufen. Es ist aber eine unerlaubte Neuerung, den Gebetsruf über Lautsprecher erklingen zu lassen, denn es wurde nicht geboten, dass man dabei Gerätschaften zu Hilfe nimmt, sondern dass er von Menschen ausgerufen werde. Der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, hat untersagt, dass Glocken geläutet, Hörner geblasen oder Musikinstrumente verwendet werden, um die Zeiten der Gebete und die Verrichtung anderer Anbetungen anzukündigen.]

40. Der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, ließ seinen Bart nicht über eine Faustlänge hinaus wachsen. Was darüber hinausging, schnitt er mit einer Schere ab. [Eine Faustlänge Bart wachsen zu lassen ist Sunna. Dort, wo es Brauch ist, einen Bart wachsen zu lassen, ist es wâdschib, notwendig, einen Bart wachsen zu lassen. Es ist Sunna, das, was über eine Faustlänge hinausgeht, abzuschneiden, und eine Neuerung, den Bart kürzer als eine Faustlänge zu halten. Einen solchen Bart muss man auf die Länge einer Faustlänge wachsen lassen. Es ist verpönt, den Bart abzurasieren, es sei denn, es liegt eine Entschuldigung vor.]

41. Er pflegte jede Nacht seine Augen mit Kuhl (auch als Kajal bekannt) zu bestreichen.

42. Niemals fehlte es in seinem Haushalt an Spiegel, Kamm, Kuhl-Schale, Miswâk, Schere, Nadel und Faden. Er nahm diese Utensilien auch auf Reisen mit.

43. Er liebte es, jede seiner Taten von der rechten Seite zu beginnen und mit seiner rechten Hand auszuführen. Nur die Säuberung nach der Notdurft pflegte er mit der linken Hand zu verrichten.

44. Nach Möglichkeit verrichtete er das, was er tat, in einer ungeraden Zahl.

45. Nach dem Nachgebet schlief er bis Mitternacht, und dann verrichtete er Anbetungen bis zum Morgengebet. Zum Schlafen (und Ruhen) legte er sich auf seine rechte Seite, seine rechte Hand unter der Wange, und rezitierte zum Einschlafen einige Sûren.

46. Er legte alles, was er plötzlich oder zum ersten Mal sah, positiv aus, deutete es immer als gutes Omen. Niemals deutete er etwas als schlechtes Omen.

47. Wenn er traurig war, umgriff er seinen Bart und dachte nach.

48. Wenn ihn Trauer ergriff, machte er recht bald freiwillige Gebete. Die Süße des Gebets, die Freude darin vertrieben seine Trauer.

49. Er schenkte den Worten jener, die über andere herzogen, niemals Beachtung.

50. Wenn er beim Gehen zur Seite oder nach hinten schauen musste, dann wandte er sich mit seinem ganzen Körper in die jeweilige Richtung und nicht nur den Kopf wendend.