Unser Prophet Muhammad, Friede sei mit ihm, Er ist der Prophet Allahs, des Erhabenen, d.h. Rasûlullah. Er ist Sein Geliebter, d.h. Habîbullah. Er ist der überlegenste und der letzte der Propheten.

Sein Vater heißt Abdullah. Er wurde im Jahre 571 n. Chr., am 12. Tag des Monats Rabî’ul-awwal, in der Nacht zum Montag, gegen Morgen, in Mekka geboren, was dem 20. April des Sonnenkalenders entspricht.

Sein Vater verstarb vor seiner Geburt. Als der ehrwürdige Muhammad, Friede sei mit ihm, sechs Jahre alt war, verstarb auch seine Mutter und als er acht Jahre alt war, sein Großvater. Danach wuchs er unter der Obhut seines Onkels Abû Tâlib auf. Im Alter von 25 Jahren heiratete er Khadîdscha al-Kubrâ (Khadîdscha, die Großartige), möge Allah mit ihr zufrieden sein. Er hatte mit ihr vier Töchter und zwei Söhne. Sein erster Sohn hieß Qâsim. Aus diesem Grund wird der ehrwürdige Muhammad, Friede sei mit ihm, auch „Abul-Qâsim“ (Vater des Qâsim) genannt.

Als er 40 Jahre alt war, wurde ihm verkündet, dass er der Prophet der Menschen und der Dschinn (Wesen aus rauchlosem Feuer) ist. Drei Jahre später begann er, die Menschen zum Iman aufzurufen. Als er 52 Jahre alt war, wurde er in einer Nacht von Mekka nach Quds (Jerusalem) gebracht und von dort aus wurde er in die Himmel hin- und wieder zurückgebracht.

Diese Reise wird „Mi’râdsch“ (Aufstieg durch die Himmel) genannt. Während der Mi’râdsch sah er die Dschanna (Paradies) und ihre Stufen, den Dschahannam (Hölle) und seine Stufen und das Antlitz Allahs, des Erhabenen. Die täglichen fünf Gebete wurden in dieser Mi’râdsch-Nacht zur Fard. Nach den Berichten der Geschichtsschreiber reiste er im Jahre 622 n. Chr. Auf Befehl Allahs, des Erhabenen, von Mekka nach Medina.

Diese Reise wird „Hidschra“ (Auswanderung) genannt. Der Montag, der 8. Rabî’ul-awwal, an dem er in dem medinensischen Dorf Qubâ ankam und der dem 20. September des Sonnenkalenders entspricht, wurde zum Jahresbeginn des muslimischen Sonnenkalenders. Der muslimische Mondkalender beginnt mit dem Monat Muharram jenes Jahres und ein Mondjahr wird voll, wenn der Mond die Erde 12-mal umrundet.

Im Jahre 11 nach der Hidschra [632 n. Chr.] verstarb er am Vormittag des 12. Rabî’ul- awwal, einem Montag. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde er um Mitternacht in der Kammer, in der er verstarb, beerdigt, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken. Als er verstarb, war er nach dem Mondkalender 63 und nach dem Sonnenkalender 61 Jahre alt.

Der ehrwürdige Muhammad, Friede sei mit ihm, hatte eine helle Haut. Er war der schönste aller Menschen. Doch er stellte diese Schönheit nicht jedem zur Schau. Wer ihn einmal zu sehen bekam und wer ihn auch nur im Traum sieht, dessen Leben verläuft von da an voller Freude und Heiterkeit. Er ist der überlegenste aller Menschen, die je zu irgendeiner Zeit an irgendeinem Ort der Erde lebten und leben werden. Sein Aql (Verstand), sein Denken, sein schöner Charakter und die Kraft aller seiner Glieder sind denen jedes anderen Menschen überlegen.

Als er ein Kind war, wurde er zwei Mal von Händlern auf eine Reise nach Damaskus mitgenommen, doch sie beendeten die Reise am „Busrâ“ genannten Ort und kehrten zurück. Außer diesen beiden Reisen unternahm er keine weiteren Reisen. Er war des Lesens und Schreibens unkundig. Er besuchte nie eine Schule und wurde von niemandem unterrichtet. Dennoch wusste er alles, d.h., wann immer er über etwas nachdachte und etwas zu wissen wünschte, lehrte ihn Allah, der Erhabene.

Der Engel DschabrâîlFriede sei mit ihm, kam zu ihm und sagte ihm alles, was er zu wissen wünschte. Sein gesegnetes Qalb (Herz) strahlte wie die Sonne Nûr (Licht) um sich. Die Nûr (Lichter) der Ma’rifa (Wissen von/über Allah), die er ausstrahlte, breiteten sich wie elektromagnetische Wellen überall auf der Erde und im Himmel aus. Jetzt nach seinem Tod strahlen sie von seinem Grab aus weiter. Die Kraft dieser Ausstrahlung nimmt in jedem Augenblick zu. So wie es Radioempfänger braucht, um elektromagnetische Wellen zu empfangen, muss man, um die Nûr, die er ausstrahlt, empfangen zu können, ein Qalb haben, das man reinigt, indem man an ihn glaubt, ihn liebt und auf dem Weg, den er wies, schreitet.

Wer solch ein Qalb hat, der empfängt die Nûr, die er ausstrahlt und sein Qalb wiederum strahlt sie in seine Umgebung. Menschen solcher Qualität werden „Walî Awliyâ“ (Freund / Freunde Allahs, des Erhabenen) genannt. Wenn man einen solchen Walî kennt, an ihn glaubt und ihn liebt und wenn man mit Adab (guter Sitte) in seiner Gegenwart sitzt oder aus der Ferne seiner mit Adab und Liebe gedenkt, dann beginnt das eigene Qalb Nûr und Fayd (spirituelles Wissen) aus seinem Qalb zu empfangen und wird dadurch gereinigt und reif.

So, wie Allah, der Erhabene, das Licht der Sonne zu einem Mittel gemacht hat, damit sich unsere materiellen Körper entwickeln, so hat Er das Qalb Muhammads, Friede sei mit ihm, und die Nûr, die seinem Qalb entspringen, zum Grund für das Reifen unserer Arwâh und unserer Herzen (Qalb) gemacht, damit wir in unserem Menschsein zu höheren Stufen aufsteigen können. So, wie alle Nährstoffe, die den Menschen nähren, seinen Körper aufbauen und ihm Energie liefern, durch die Energie der Sonne, durch Assimilation entstehen, so entstehen alle Wirkungen des Zusammenseins mit Awliyâ, ihrer Worte und ihrer Schriften, die alle Nahrung für den Rûh sind, durch die Nûr, die aus dem Qalb des Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, strahlen.

Durch den Engel DschabrâîlFriede sei mit ihm, offenbarte Allah, der Erhabene, dem ehrwürdigen Muhammad, Friede sei mit ihm, den edlen Koran. Darin gebot Er den Menschen die Sachen, die im Diesseits und im Jenseits nützlich sind und verbot ihnen die Sachen, die schädlich sind. Die Gesamtheit dieser Gebote und Verbote wird „Islam“ oder „Ahkâmul-Ilâhiyya (göttliches Gesetz) genannt.

Jedes einzelne Wort des ehrwürdigen Muhammad, Friede sei mit ihm, ist wahr, wertvoll und nützlich. Der Mensch, der hieran glaubt, wird „Mu’min“ und „Muslim“ genannt. Jene, die auch nur an ein einziges Wort des ehrwürdigen Muhammad, Friede sei mit ihm, nicht glauben, werden „Kâfir“ (Ungläubiger) genannt.

Allah, der Erhabene, liebt die Mu’minûn. Er wird sie nicht auf ewig im Dschahannam belassen. Entweder wird Er sie erst gar nicht in den Dschahannam schicken oder wird sie, wenn Er sie zur Bestrafung für ihre Sünden dort eingehen lässt, wieder aus ihm herausholen. Wer ein Kâfir ist, kann nicht in die Dschanna einziehen. Er geht direkt in den Dschahannam ein und wird dort nie wieder herauskommen.

Der Glaube an den Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, und die Liebe zu ihm sind der Quell allen Glücks, allen Friedens und alles Guten. Zu leugnen, dass er ein Prophet ist, ist der Quell allen Unglücks, aller Schwierigkeiten und alles Schlechten.

Sein Wissen, seine Gotteskenntnis, sein Verständnisvermögen, seine Glaubensstärke, sein Verstand, seine Klugheit, seine Großzügigkeit, seine Demut, seine Milde, sein Mitgefühl, seine Geduld, seine Strebsamkeit, sein Eifer, seine Treue, seine Zuverlässigkeit, sein Mut, seine Ehrfurcht einflößende Präsenz, seine Tapferkeit, seine Eloquenz, seine Klarheit im Ausdruck, sein Scharfsinn, seine Schönheit, seine Sorgfalt, seine Keuschheit, seine Fairness, sein Schamgefühl, seine Zuhd (Abwendung von weltlichen Gaben) und seine Taqwâ (Frömmigkeit) waren alle größer als bei allen anderen Propheten. Er verzieh alles Unrecht, das ihm von Freund oder Feind widerfuhr. Er reagierte auf diese nie. Als die Kâfirûn bei der Schlacht von Uhud seine gesegnete Wange verletzten und seinen gesegneten Zahn brachen, sprach er für diejenigen, die dies taten, das folgende Bittgebet (Duâ): „O mein Herr! Verzeihe ihnen, denn sie sind Unwissende!“

Die guten Charaktereigenschaften des ehrwürdigen Muhammad, Friede sei mit ihm, sind sehr viele. Jeder Muslim muss diese lernen und sich diese Charaktereigenschaften aneignen. So wird es möglich, dass man im Diesseits und im Jenseits vor Unglück und Kummer bewahrt wird und die Schafâ’a (Fürsprache) dieses „Meisters beider Welten“, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, erlangt. Denn in einem ehrwürdigen Hadith heißt es sinngemäß: „Eignet euch die Eigenschaften Allahs, des Erhabenen, als Charaktereigenschaften an!“

Die Worte Muhammeds, Friede sei mit ihm, werden „ehrwürdigen Hadîthe“ genannt. Darunter gibt es solche, die als „ehrwürdige Hadîth Qudsî“ bezeichnet werden und die Worte enthalten, deren Bedeutung von Allah, dem Erhabenen, ist, die aber von Muhammed, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken ausgesprochen wurden. Es gibt viele Bücher, in denen die ehrwürdigen Hadîthe aufgezeichnet sind. Berühmt unter diesen Büchern sind die „Bukhârî“ und „Muslim“ genannten Sammlungen.