Die Muslime, die damit geehrt wurden, das gesegnete Antlitz unseres Propheten, Friede sei mit ihm, zu sehen oder seine schönen Worte zu hören, werden „Ashâbul-Kirâm“ (edle Gefährten) genannt. Unter den Awliyâ der Gemeinde Muhammeds, Friede sei mit ihm, ist Abû Bakr as-Siddîq, möge Allah mit ihm zufrieden sein, dem das Anrecht zuteilwurde, der Khalîf, der Stellvertreter des Gesandten Allahs, zu sein und der dieses Amtes würdiger war als alle anderen, die Krone aller Awliyâ, der beste und größte aller Menschen, die je gelebt haben und leben werden, mit Ausnahme der Propheten. Die Ehre des Khalîfentums wurde als erstem ihm zuteil. Durch die Gnade und Güte Allahs, des Erhabenen, betete er auch vor dem Islam keine Götzen an. Er wurde vor den Makeln des Unglaubens und des Irrgangs bewahrt. [Auch hieraus wird klar, wie armselig und ahnungslos jene sind, die glauben, dass der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, vor seinem Prophetentum Götzen angebetet hätte.] Nach ihm ist der beste der Menschen der „Fâruqu‘l-Âzam“, der „große Unterscheider“, der zweite Khalîf, den Allah, der Erhabene, als Freund für Seinen Gesandten aussuchte, Umar ibnu‘l-Khattâb, möge Allah mit ihm zufrieden sein.

Nach ihm ist der beste der Menschen der dritte Khalîf, die Schatztruhe der Güte, der Schamhaftigkeit, ein Quell der Gläubigkeit und des Wissens um Allah, den Erhabenen, (Irfân), der „Zi‘n-Nurayn“, der „Besitzer der zwei Lichter“, Usmân ibn Affân, möge Allah mit ihm zufrieden sein.

Nach ihm ist der beste der Menschen der vierte Khalîf des Gesandten Allahs, der Besitzer erstaunlicher Überlegenheiten, der „Asadullah“, der „Löwe Allahs“, Alî ibn Abi Tâlib, möge Allah mit ihm zufrieden sein.

Nach ihm ist der beste der Menschen der edle Hasan ibn Alî [Hasan ibn Alî starb 49 n. H. [669 n. Chr.] in Medina an den Folgen einer Vergiftung.] , der nach seinem Vater Khalîf wurde, möge Allah mit beiden zufrieden sein. Die in einer ehrwürdigen Hadîth erwähnte „dreißigjährige Khilâfa” wurde mit ihm beendet. Nach ihm ist der beste der Menschen der geliebte Enkel des Gesandten Allahs, Friede sei mit ihm, Husayn ibn Alî, möge Allah mit beiden zufrieden sein.

“Überlegenheiten” bedeutet hier: dass sie mehr verdienstvolle Taten hatten, dass sie für den Glauben des Islam ihre Heimat und ihre Geliebten verließen, dass sie vor allen anderen Menschen Muslime wurden, dass sie dem Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, überaus folgsam waren, dass sie am stärksten an seiner Sunna festhielten, dass sie sich mehr als andere dafür bemühten, den Glauben zu verbreiten und den Unglauben, Anarchie und Unfrieden zu verhindern.

Obwohl Alî mit Ausnahme von Abû Bakr vor allen anderen Menschen Muslim wurde, möge Allah mit beiden zufrieden sein, war er damals ein Kind und hatte keinen Besitz, lebte im Haushalt und stand in den Diensten des Gesandten Allahs, Friede sei mit ihm, und daher hatte seine frühe Annahme des Glaubens nicht zur Folge, dass andere Menschen dadurch ermahnt wurden oder dass Ungläubige Niederlagen erlitten. Doch die Annahme des Glaubens durch die anderen drei Khalîfen stärkte den Islam. Auch wenn gesagt werden kann, dass Imâm Alî und seine Kinder, möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein, die engen Verwandten des Gesandten Allahs sind, dass sie sein Blut in sich tragen und daher dem „Siddiqu‘l-Akbar“, dem „größten Getreuen“ (Abû Bakr), und dem „Fâruqu‘l-Azam“, dem „größten Unterscheider“ (Umar ibnu‘l-Khattâb), überlegen sind, bedeutet diese Überlegenheit keine Überlegenheit in jeder Hinsicht. Diese Überlegenheit sichert ihnen keine Überlegenheit in jeder Hinsicht vor diesen großen Menschen. Dies ist so, wie Khidr Mûsâ einige Sachen lehrte, Friede sei mit beiden. [Wäre allein die Nähe der Verwandtschaft und des Blutes Überlegenheit per se, dann wäre der ehrwürdige Abbas, der Onkel des Propheten, überlegener als der ehrwürdige Alî, möge Allah mit beiden zufrieden sein. Sein Onkel Abû Tâlib und sein Onkel Abû Lahab, die ihm sehr nahe Verwandte waren, haben nicht einmal das Ansehen und die Überlegenheit der Mûminûn, der Gläubigen mit dem niedrigsten Rang.] Vom Standpunkt der Verwandtschaft ist die ehrwürdige Fâtima der ehrwürdigen Khadîdscha und der ehrwürdigen Âischa überlegen, möge Allah mit allen zufrieden sein. Doch eine Überlegenheit in einer bestimmten Hinsicht bedingt nicht Überlegenheit in jeder Hinsicht. Wer von diesen drei Damen die überlegene ist, darüber haben unsere Gelehrten verschiedene Aussagen getroffen. Wie aus verschiedenen ehrwürdigen Hadîthen zu verstehen ist, sind diese drei und die ehrwürdige Maryam und die Frau des Pharao, die ehrwürdige Âsiya, möge Allah mit allen zufrieden sein, die besten Frauen dieser Welt. In einer ehrwürdigen Hadîth heißt es: „Fâtima ist die beste der Frauen im Paradies. Hasan und Husayn sind die besten der jungen Männer im Paradies“, was eine Überlegenheit in einer bestimmten Hinsicht ausdrückt.

Nach diesen bereits aufgezählten Personen sind die Besten unter den Gefährten die „Zehn, denen das Paradies versprochen wurde“, die „Aschara al-Mubasch-schara“. Nach diesen kommen jene 313 Personen, die bei der Schlacht von Badr dabei waren. Nach diesen folgen all jene, die unter den 700 waren, die an der Schlacht von Uhud teilnahmen, und nach diesen die 1400 Personen, die bei dem „Bîatu‘r-Ridwân“ genannten Treueid anwesend waren.

Es ist uns eine notwendige Handlung, „Wâdschib“, alle Gefährten des Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken und mit allen seinen Gefährten zufrieden sein, die für seine Sache ihre Leben, ihr Hab und Gut einsetzten, mit Hochachtung und Liebe zu erwähnen. Äußerungen, die ihrer Größe widersprechen, sind auf keinen Fall gestattet. Respektlos über sie zu sprechen ist ein Zeichen der Häresie und des Irrgangs.

Wer den Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, liebt, der muss auch alle seine Gefährten lieben, möge Allahs mit ihnen allen zufrieden sein. Denn in einer ehrwürdigen Hadîth heißt es: „Wer meine Gefährten liebt, liebt sie wegen der Liebe zu mir. Wer sie nicht liebt, der liebt mich nicht. Wer sie betrübt, der betrübt mich, und wer mich betrübt, der betrübt Allah, den Erhabenen. Wer Allah, den Erhabenen, betrübt, wird dafür bestimmt bestraft werden.“ In einer anderen ehrwürdigen Hadîth heißt es: „Wenn Allah, der Erhabene, jemandem aus meiner Gemeinde Gutes widerfahren lassen will, legt Er Liebe zu meinen Gefährten in sein Herz. Dann sind sie ihm so teuer wie sein eigenes Leben.“