22. Er konnte mit bloßen Augen die sieben Sterne im Sternhaufen der Plejaden im Sternbild Stier sehen und nannte ihre Zahl. Dieser Sternhaufen wird auch Atlantiden oder Atlantiaden genannt.

23. Sein Speichel machte bittere Wässer süß und heilte Kranke. Für Babys war er wie Milchnahrung.

24. Wenn seine Augen schliefen, war sein gesegnetes Herz wach. Bei allen anderen Propheten, Friede sei mit ihnen, war dies auch der Fall.

25. In seinem ganzen Leben gähnte er nicht ein einziges Mal. Bei allen anderen Propheten, Friede sei mit ihnen, war dies auch der Fall.

26. Seine Haut roch wohl wie Rosen. Einmal bat ihn jemand, der seine Tochter verheiraten wollte, um Hilfe. Zu diesem Augenblick hatte er nichts, was er hätte geben können. Er ließ etwas von seinem Schweiß in eine kleine Flasche tun und gab ihm diese. Wann immer das Mädchen davon auftrug, roch ihr Haus wie Moschus. Ihr Haus wurde als „das wohlduftende Haus“ bekannt.

27. Obwohl er von mittlerer Statur war, erschien er neben großen Leuten sie überragend.

28. Wenn er im Sonnen- bzw. Mondschein ging, warf er keinen Schatten auf den Boden.

29. Es legten sich niemals Fliegen, Moskitos oder andere Insekten auf seinen Körper oder seine Kleidung.

30. Gleich, wie lange er seine Kleidung trug, nie wurden diese schmutzig.

31. Wann immer er ging, eilten Engel hinter ihm her. Daher ließ er seine Gefährten, möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein, stets vor sich laufen und sagte, sie sollen den Platz hinter ihm für die Engel lassen.

32. Wenn er auf einen Stein trat, hinterließ er seine Fußspur auf dem Stein. Wenn er auf Sand lief, hinterließ er gar keine Spuren. Wenn er im Freien die Notdurft verrichtete, öffnete sich die Erde und nahm die Ausscheidungen auf, und es verbreiteten sich von dort aus Wohldüfte in die Umgebung. So war es auch mit allen anderen Propheten.

33. Es gab Leute, die sein Blut von der Hadschama (medizinisches Blutschröpfen) tranken. Als er davon hörte, sagte er: „Das Feuer der Hölle wird sie nicht verbrennen.“

34. Eines seiner großen Wunder ist sein Aufstieg durch die Himmel. Er wurde mit dem „Buraq“ genannten Tier aus dem Paradies von Mekka nach Medina gebracht. Von dort wurde er durch die Himmel und zum Thron Allahs, des Erhabenen, getragen. Ihm wurden erstaunliche Sachen gezeigt. Er sah Allah, den Erhabenen, mit den Augen seines Körpers auf eine unbegreifliche Weise. [Doch dieses Sehen geschah außerhalb der materiellen Welt, also in der jenseitigen Welt.] Und in einem Augenblick wurde er wieder in sein Haus gebracht. Dieses Wunder des Aufstiegs durch die Himmel, der „Mîrâdsch“, wurde keinem anderen Propheten gegeben.

35. Es wurde zu einer Pflicht für seine Gemeinde gemacht, mindestens einmal im Leben die „Salât und Salâm“ genannten Segenswünsche für ihn zu sprechen. Auch Allah, der Erhabene, und die Engel segnen ihn mit „Salât und Salâm“.

36. Unter allen Geschöpfen wurde ihm das meiste Wissen gegeben. Obwohl er Ummî war, d. h. Niemand ihn unterrichtet hatte, hat ihn Allah, der Erhabene, alles gelehrt. So, wie Âdam, Friede sei mit ihm, die Namen aller Dinge gelehrt wurden, so wurden ihm die Namen und das Wissen aller Dinge gelehrt.

37. Die Namen seiner gesamten Gemeinde und alles, was sich zwischen ihnen zutragen würde, wurde ihm mitgeteilt.

38. Sein Verstand überragt den aller anderen Menschen.

39. Alle guten Charakterzüge, die Menschen haben können, wurden ihm beschert. Als der große Dichter Umar ibn Fârid gefragt wurde, warum er kein Lobgedicht für den Gesandten, Friede sei mit ihm, schrieb, antwortete er: „Ich sah, dass mein Vermögen nicht genügen würde, um ihn zu loben. Ich fand keine Worte, um ihn (gebührend) zu loben.“

40. Allah, der Erhabene, platzierte seinen Namen neben Seinen eigenen Namen im Glaubensbekenntnis, so z. B. Im Gebetsruf, im Iqama-Ruf unmittelbar vor dem Gebet, im Taschahhud im Gebet, in vielen Bittgebeten, in manchen Anbetungen und den Khutbas, im Ratgeben, im Flehen zu Zeiten der Not, (in der Befragung) im Grab, am Tag der Versammlung, im Paradies und in den Sprachen aller Geschöpfe.

41. Seine größter Überlegenheit ist aber, dass er „Habîbullah“, der „Geliebte Allahs“, ist. Allah, der Erhabene, hat ihn zu Seinem Geliebten, zu Seinem Freund, gemacht. Er liebt ihn mehr als jedes andere Geschöpf. In einer ehrwürdigen Hadîth Qudsî sagt Allah, der Erhabene, sinngemäß: „Ibrâhîm machte Ich zu Meinem ‚Khalîl‘, ‚treuen Freund‘, doch dich machte Ich zu Meinem ‚Habib‘, Meinem ‚Geliebten.‘“

42. Im 5. Vers der Sûre „ad-Duhâ“, „Die Helle des Morgens“, „Und dein Herr wird dir geben, bis du zufrieden bist“, verspricht Allah, der Erhabene, Seinem Propheten, Friede sei mit ihm, dass Er ihm alles Wissen, alle Überlegenheiten, das Gesetz des Islam, Überwindung seiner Feinde, Siege für seine Gemeinde und ihm am Tag des Gerichts verschiedene Fürsprachen und Kundgaben schenken wird. Als dieser Vers offenbart wurde, schaute der Gesandte, Friede sei mit ihm, Dschibrîl, Friede sei mit ihm, an und sprach: „Ich werde nicht zufrieden sein, solange auch nur ein Einziger aus meiner Gemeinde im Feuer ist.“

43. In der Nacht, während des Wachseins, während des Schlafens, wenn er unter Menschen war, wenn er reiste, wenn er daheim war, wenn er Feldzüge unternahm, wenn er lachte, wenn er weinte, immer war sein gesegnetes Herz mit Allah, dem Erhabenen. Zu manchen Zeiten war er ganz und gar allein mit Allah, dem Erhabenen. Um seine Aufgaben in der diesseitigen Welt verrichten und sein Herz der Welt der Menschen zuwenden zu können, pflegte er zu seiner Gemahlin Âischa, möge Allah mit ihr zufrieden sein, zu kommen und zu sagen: „O Âischa! Sprich etwas mit mir [so dass ich wieder zu mir komme]“, und dann ging er hinaus zu seinen Gefährten, um sie zu lehren. Er pflegte die zwei Rak‘â Fadschr-Gebete daheim zu verrichten, etwas mit Âischa zu sprechen, möge Allah mit ihr zufrieden sein, und sich dann zur Moschee zu begeben, um seine Gefährten beim Pflichtteil des Morgengebetes zu leiten. Dieser Zustand ist von den speziellen, ihm eigenen Zuständen des Propheten. Würde er unter die Menschen gehen, ohne mit Âischa zu sprechen, möge Allah mit ihr zufrieden sein, hätte wegen der göttlichen Manifestationen und Lichter niemand ihm ins Gesicht schauen können.