Aus der Gruppe der sich auf dem wahren Weg befindenden Ahlu‘s-Sunna kamen die Sufis hervor. Diese hielten sich von Philosophien fern. Sie sagten, dass man, um den edlen Qur‘ân ganz zu verstehen und ein wahrer Muslim zu sein, nicht nur die Gebote und Verbote unseres Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, beachten muss, sondern ihn in allen Lebenslagen und in jedem seiner Charaktereigenschaften nachahmen soll.

Die Grundsätze der Sufis lauten:

1. Faqr, Bedürftigkeit, d. h. Das Bewusstsein, dass man in allen Anliegen auf Allah, den Erhabenen, angewiesen ist. Nichts und niemand kann irgendetwas ins Sein bringen, sondern sie alle sind Gründe, aus denen Allah, der Erhabene, erschafft. Die Sufis sagen, dass es Allah, der Erhabene, ist, der alles Seiende erschafft.

2. Zuhd, Weltabgewandtheit des Herzens, und Taqwâ, Ehrfurcht vor Allah. Das bedeutet, dass man sich bemüht, alle Anweisungen im Glauben zu befolgen, gute Werke tut und seine freie Zeit mit Anbetungen verbringt. Heute noch wird das Wort „Sufi“ in Abwandlungen, z. B. Als „Sofu“ im Türkischen, für Menschen benutzt, die ihrem Glauben besonders verbunden sind.

3. Tafakkur, Reflexion und Besinnung, Sukût, Schweigsamkeit und Sparsamkeit der Worte, und Dhikr, das Gedenken an Allah. Das heißt, dass man über die Existenz Allahs nachdenkt, Seine Gaben bedenkt, nicht unnötig spricht, sich mit niemandem streitet, so wenig wie möglich spricht und immer Allahs durch die Erwähnung Seiner Namen gedenkt.

4. Dass man in seinen spirituellen Zuständen (Hâl / Ahwâl) und Stationen (Maqâm / Maqâmât), d. h. Angesichts der Lichter, die im Herzen aufsteigen, den Zustand seines Herzens und den Grad der Bereinigung seines Rûh, seiner Seele begreift und seine Grenzen kennt.