Nachdem ich das erste Geheimnis erfahren hatte, wurde ich ungeduldig und wollte das zweite wissen. Schließlich offenbarte es mir der Sekretär es eines Tages. Es war ein Büchlein von 50 Seiten, das gezielte Pläne enthielt, die für höhere Beamte im Kolonialministerium vorbereitet waren, um innerhalb eines Jahrhunderts den Islam völlig abzuschaffen und alle seine Spuren zu tilgen. Diese Pläne bestanden aus vierzehn Artikeln, die sehr geheimgehalten werden sollten, damit sie den Muslimen nicht in die Hand fielen. Diese Pläne waren folgendermaßen:

1. Wir müssen mit dem russischen Zaren einen Vertrag bzw. ein Abkommen schließen, um gemeinsam Buchara, Tadschikistan, Armenien, Horasan, die Umgebungsländer und die an Russland grenzende türkische Territorien zu besetzen.

2. Wir müssen mit Frankreich und Russland zusammenarbeiten, um die islamische Welt sowohl von innen, als auch von außen zu zerstören.

3. Wir müssen zwischen den türkischen und iranischen Regierungen religiöse und politische Unruhen bzw. Auseinandersetzungen stiften und dadurch auf beiden Seiten den Fanatismus der Nationalität und denRassismus erregen. Wir müssen uns auch darum bemühen, dass alle islamischen Länder gegeneinander eine feindselige Stellung einnehmen, indem wir unter ihnen Zwietracht und Unruhen hervorrufen. Zu diesem Zweck müssen wir alle falschen Sekten, auch die vergessenen, wiederbeleben, aufrechterhalten und gegeneinander aufhetzen.

4. Einige Stätten in den islamischen Ländern sollten den Nichtmuslimen gegeben werden: Zum Beispiel die Stadt Medina den Juden, die Stadt Alexandrien in Ägypten den Christen, Imâra Sâibe, Kirmanschah den Nosairiern, welche Ali vergötterten, die Stadt Mossul im Irak den Jesiden, der iranische Golf den Indern, die Stadt Tripoli den Drusen, die Stadt Kars den Alewiten, die Stadt Maskat den Haridschîten. Alle diese sollten dann mit Gold, Waffen und notwendigen Informationen so unterstützt werden, damit sie zur Quelle der Unruhe werden. Der Wirkungskreis dieser Sekten sollten ausgedehnt werden, bis der Islam völlig vernichtet wird.

5. Es ist zu planen, die osmanische und iranische Regierungen in kleine autonome Staten aufzuteilen die sich miteinander auf keinen Fall verständigen könnten, wie es heute in Indien der Fall ist. Denn folgendes Schlagwort ist ja wohlbekannt: “Teile, herrsche und vernichte!”

6. In der islamischen Welt müssen verfälschte Religionen und Sekten gegründet und diese vorher sehr gut geplant werden, damit die von uns erfundenen Sekten und Religionen der Neigung und Kultur des Volkes entsprechen. Im Lande, wo die Sekte Schi’ismus herrscht, müssen wir vier Sekten gründen:

1. Eine Sekte, in der St. Hussejn vergöttert wird.

2. Eine Sekte, in der Dschafer-i-Sâdik vergöttert wird.

3. Eine Sekte, in der heiliger Messias vergöttert wird.

4. Eine Sekte, in der St. Ali Resa vergöttert wird.

Die erste davon ist für Kerbelâ geeignet, die zweite für Isfahan, die dritte für Samarra, die vierte für Horasan. Anderseits sollten wir die vier bekannten Rechtsschulen der Sunniten jeweils zu einer unabhängigen Sekten machen. Nachdem es uns gelungen ist, werden wir zusätzlich eine neue islamische Sekte in Nedschd gründen und blutige Kämpfe zwischen den Sekten verursachen. Die Bücher über diese vier Rechtsschulen werden wir vernichten, so dass jede Sekte nur sich selbst als Muslim ansieht und die anderen als Ungläubige bezeichnet, die getötet werden sollten.

7. Es sollten schlechte Gewohnheiten wie Ehebruch, Homosexualität, Alkoholismus und Glückspiel verbreitet und dadurch unter den Muslimen Unruhe und Feindseligkeit gestiftet werden. Dafür sind in jedem islamischen Land die Nichtmuslime auszunutzen. Mit dem Zweck, dieses Ziel zu erreichen, müssen wir eine große Armee aufstellen.

8. Es ist äußerst mit Ernst zu betreiben, in den islamischen Ländern verirrte und grausame Führer auszubilden, die dann orientiert werden sollten, dem Koran widersprechende Gesetze zu erlassen. Wir müssen sie zu Marionetten machen, damit sie jeder Zeit dem Kolonialministerium zur Verfügung stehen. Dadurch sollten wir in islamischen Ländern unsere Forderungen auf legalem Wege in die Tat umsetzen können und eine Mentalität entstehen lassen, wonach das islamische Leben als strafbare Handlung, die Verrichtung des Gebetes als Fortschrittsfeindlichkeit angesehen wird. Und wir müssen veranlassen, dass die Führer der Muslime aus den Nichtmuslimen gewählt werden. Zu diesem Zweck werden wir einige Agenten angeblich zum Islam bekehren lassen und alles Mögliche dafür tun, dass diese an wichtige, amtliche Stellen kommen, um unsere Forderungen zu verwirklichen.[Die Briten hatten mit ihren Bestrebungen Erfolg gehabt. Sie ließen die Freimaurer wie Mustafa Reschid Pascha, Âlî Pascha, Fuâd Pascha und Talât Pascha und diejenigen von amenischer bzw. jüdischer Herkunft an wichtigste Stellen des Osmanischen Reiches kommen, die Freimaurer wie Abdullah Dschewdet, Mûsâ Kâsım und Abduh machten sie auch in religiösen Angelegenheiten je zu einer Autorität.]

9. Ihr solltet es soweit wie möglich verhindern, dass die arabische Sprache gelehrt wird und dagegen zusehen, dass die Sprachen wie Persisch, Kurdisch und Paschto Verbreitung finden. So solltet ihr in arabischen Ländern die Fremdsprachen und die regionalen Dialekte verbreiten, um das hocharabische, die Sprache des Islams, abzuschaffen.

10. Wir sollten unsere Leute in die nähere Umgebung der Staatsmänner einsetzen und sie später zum Staatssekretär befördern lassen, damit sie den Willen unseres Kolonialministeriums ausführen können. Der kürzeste Weg dafür ist der Sklavenhandel. Zuerst müssen wir geschickte Agenten heranbilden, die wir als angebliche Sklaven dort benutzen können.

Später sollten wir diese Sklaven den nahen Verwandten der moslemischen Staatsmänner, z.B. ihren Söhnen, ihren Frauen und den von ihnen geachteten Persönlichkeiten verkaufen. Diese verkauften Dienerinnen werden nach und nach den Staatsmännern nahe kommen. Wie das Armband den Arm umklammert, werden sie auch, als ihre Kinderfrauen und Mägde die moslemischen Staatsmänner umschließen.

11. Wir müssen den Wirkungskreis der missionarischen Tätigkeiten erweitern. Dazu müssen wir in jeder Volksschicht und jedem Beruf besonders in Medizin, Ingenieurberuf, Buchführung usw. Mission treiben. Wir sollten in islamischen Ländern im Namen der Kirche, Schule, Bibliothek und Sozialhilfe Veröffentlichungszentren eröffnen. Das müssen wir überall in islamischen Ländern verbreiten und Millionen von Büchern über das Christentum spenden. Neben der islamischen Geschichte müssen wir auch die christliche Geschichte und das Völkerrecht veröffentlichen. In die Kirchen und Klöster müssen wir unsere Agenten als Mönche und Nonnen einsetzen. Diese müssen wir als Organisateure beauftragen, um christliche Mission zu treiben.

Wir müssen uns regelmäßig von ihnen informieren lassen, welche Aktion die Muslime durchführen und welche Neigung sie haben. Wir müssen eine christliche Organisation von Professoren, Wissenschaftlern und Forschern gründen, deren Mission es ist, die Neigung, Kultur und Religion der Muslime gründlich zu untersuchen, und anschließend die islamische Geschichte zu verfälschen, ihre Bücher zu vernichten und islamische Wissenschaften abzuschaffen.

12. Wir müssen die ganze islamische Jugend über ihre Religion in Zweifel geraten lassen. Durch Schulung, Bücher, Zeitschriften [bzw. Sportvereine, Kinofilme, Rundfunk] und mit Hilfe der hierfür geschulten Spezialisten müssen wir ihre Moral völlig verderben. Es ist unbedingt erforderlich, die jüdische und christliche Jugend als Köder und zielbewusst zu schulen, um die Muslime hereinzulegen und zu diesem Zweck geheime Organisationen zu stiften.

13. Wir müssen die Muslime zum Aufstand und Bürgerkrieg aufhetzen und ermöglichen, dass es zwischen den Muslimen und Nichtmuslimen immer wieder zu Kämpfen kommt, so dass die Muslime an ihrer Kraft verlieren, und sich die islamischen Länder nicht mehr gegenseitig beistehen können, so dass ihre Vereinigung und Fortschritte unmöglich wird, wir müssen ihre materiellen Möglichkeiten und geistigen Fähigkeiten zerstören und verderben, damit sie ihre aktiven Jugendlichen und Gelehrten verlieren und sich ihre Ordnung in Terror und Revolution verwandelt.

14. Ihre Wirtschaft ist in jeder Hinsicht zusammenzubrechen, ihre Einkommensquellen und Landwirtschaftsgebiete sind zu löschen und zu zerstören, die Talsperren sind niederzureißen, ihre Flüsse sind zu entwässern.

Wir müssen die Muslime dazu bringen, dass sie Antiphatie gegen Gebetsverrichten und Arbeiten haben. Zur Anregung und Verbreitung der Faulheit sind Spieleinrichtungen zu gründen. Rauschgiftsucht und Alkoholismus sollten auch Verbreitung finden.

(Die obenerwähnten Artikel sind mit Karten und Abbildungen ausführlich erklärt.)

Ich dankte dem Sekretär dafür sehr, dass er mir ein Exemplar dieser außergewöhnlichen Belege gab.

Nachdem ich in London noch einen Monat geblieben war, bekam ich von unserem Ministerium den Auftrag, nach Irak zu fahren, um wieder mit Muhammed aus Nedschd in Kontakt zu kommen. Vor der Abreise gab mir der Sekretär folgende Anordnung:

“Sei bitte äußerst vorsichtig! Du darfst auf keinen Fall Muhammed aus Nedschd vernachlässigen: Nach den bisherigen Berichten unserer Spionen ist er ein sehr geeigneter Dummkopf, mit dessen Hilfe wir unsere Pläne in Kraft setzen können. Rede mit Muhammed aus Nedschd deutlich! Unsere Spionen in Isfahan sprachen mit ihm ganz offen und er nahm auch unsere Anforderungen an, nur unter folgender Bedingung: Er soll mit genügenden Eigentümern und Waffen unterstützt werden, damit er sich gegen die staatlichen Kräfte und Gelehrten verteidigen kann, wenn er beginnt, seine neue Weltanschauung bekanntzumachen. Es soll für ihn ein kleines Fürstentum gegründet werden. Unser Ministerium hat all diese Bedingungen angenommen.”

Ich wäre beinahe vor Freude in die Höhe geflogen, als ich diese Auskunft hörte. Daraufhin fragte ich den Sekretär, was ich zu tun hatte. Als Antwort gab er mir folgende Anweisung:

“Unser Ministerium bereitete einen ausführlichen Plan vor, denMuhammed aus Nedschd ausführen sollte:

1. Er sollte überall von der Rechtmäßigkeit reden, alle Muslime umzubringen, nachdem er diese der Gotteslästerung bezichtigt hat, dass sie ihrer Eigentümer zu berauben seien, dass ihr Ehrgefühl zu verletzen sei, dass die islamischen Männer und Frauen zu Sklaven zu machen und danach zu verkaufen wären.

2. Womöglich sollte er behaupten und überzeugen, dass die Kaaba ein Götzenbild und deshalb niederzureißen sei.[Die angebeteten Standbilder und Symbole werden als Götzenbilder bezeichnet. Die Muslime beten jedoch nicht die Kaaba an, sondern richten sich nach Kaaba, da dies ALLAH, der Erhabene, so bestimmt und befohlen hat. Bei jedem rituellen Gebet nach dem Sichniederwerfen in Richtung nach Kaaba rezitieren die Muslime im rituellen Stehen die Sure “Fatiha”: “O, der einzige Schöpfer der Welten, DIR allein dienen wir und zu DIR allein flehen wir um Beistand.”] Er sollte die arabischen Volksstämme dazu anstiften die Pilger anzugreifen, ihre Güter berauben und sie töten lassen, um der Anbetung “Pilgerfahrt nach Mekka” ein Ende zu geben.

3. Er sollte versuchen, den Muslimen zu versagen, dem Kalifen zu gehorchen, sie gegen den Kalifen aufzuhetzen, und ein Heer aufzustellen, um all das zu ermöglichen. Bei jeder Gelegenheit muss er die Meinung äußern, daß es notwendig wäre, gegen die Angesehenen aus Hedschas (Bezeichnung für Mekka und Medina) zu kämpfen und ihren Einfluß abzuschwächen.

4. Er hat zu verkünden, dass es notwendig sei, alle Grabmäler, alle Kuppeln und alle anderen heiligen Stätten in Mekka und Medina und in den anderen islamischen Ländern niederzureißen, da sie alle Götzenbilder seien und zum Götzendienst führten.

Er soll veranlassen, dass der Prophet Muhammed und seine Kalifen und die Gründer der vier rechten Rechtsschulen und ihre Schüler, alle großen Gelehrten, verachtet werden.

5. Er sollte dafür sorgen, dass in den islamischen Ländern Revolution, Despotismus und Anarchie entsteht.

6. Er muss versuchen, einen verfälschten und fehlerhaften Koran zu veröffentlichen, wie es mit den Hadithen gemacht wurde.[Es ist eine große Verleumdung zu behaupten, dass es in den Hadithen Hinzufügungen und Fehler gäbe. Wem einmal geläufig ist, wie tausende von den Hadith-Gelehrten die heiligen Hadithe gesammelt haben, der darf nicht so gemein lügen und solche Lügen nie glauben.]

Nachdem der Sekretär den aus den obenerwähnten sechs Artikeln bestehenden Plan erklärt hatte, sagte er: “Du brauchst diesen großen Plan nicht zu befürchten. Denn unsere Mission besteht daraus, die Samen zur Zerstörung des Islam in den fruchtbaren Boden zu säen. Die Generationen kommen noch, die diesen Auftrag mit Erfolg zu Ende führen werden. Es ist ja das Prinzip der britischen Regierung, Schritt für Schritt und mit Geduld vorzugehen.

War der Prophet Muhammed denn auch nicht bloß ein Mensch, dem es gelang, die große und ungläubliche Revolution des Islam durchzuführen? Muhammed aus Nedschd versprach uns auch, wie sein Prophet, unsere revolutionären Pläne zu verwirklichen.”

Nach einigen Tagen wurde mir von dem Minister und dem Sekretär die Genehmigung erteilt und ich verabschiedete mich von meiner Familie und meinen Freunden. Schließlich machte ich mich auf den Weg nach Basra. Während ich das Haus verließ, sagte mein Sohn zu mir: “Komm bitte bald zurück, Papa!” Daraufhin liefen mir Tränen aus den Augen. Ich konnte meine Beunruhigung und Kummer nicht vor meiner Frau verbergen.

Nach einer anstrengenden Fahrt traf ich schließlich in einer Nacht in Basra ein. Ich ging direkt zu Abdurresâs Haus. Er schlief, aber ich weckte ihn. Als er mich sah, freute er sich sehr. Er empfing mich freundlich. Ich übernachtete dort. Am Morgen sagte er: “Muhammed aus Nedschd kam bei mir vorbei und hinterließ diesen Brief für dich.

Ich öffnete den Brief, in dem stand, dass er nach Nedschd, seiner Heimat, gegangen sei und seine Adresse gab er auch an. Danach machte ich mich auf den Weg nach Nedschd. Nach einer sehr mühsamen Fahrt kam ich dort an. Muhammed aus Nedschd traf ich zu Hause an. Er war sehr abgemagert. Aber ich sagte nichts davon. Später erfuhr ich von seiner Heirat.

Wir einigten uns gegenseitig darauf, dass er öffentlich bekannt geben sollte, dass ich sein Sklave sei und dass er mich irgendwohin hingeschickt hatte und ich nun zurückgekehrt sei.

Er tat es auch so.

Ich blieb bei Muhammed aus Nedschd zwei Jahre lang. Wir bereiteten einen Plan vor, um den Aufruf seiner weltanschaulichen Revolution zu veröffentlichen. Endlich ermutigte ich ihn im Jahre 1143 (1730) dazu. Nachdem er sich einige Mithelfer gefunden hatte, teilte er nahen Freunden und Verwandten seinen Aufruf mit. Später verbreitete er seinen Anhängerkreis. Daraufhin setzte ich Wachleute ein, damit diese ihn vor seinen Feinden schützen sollten. Dabei unterstützte ich sie finanziel so, wie sie verlangten. Immer wenn die Feinde Muhammed aus Nedschd angreifen wollten, stärkte ich den Mut der Wachleute und unterstützte sie.

Je größere Verbreitung sein Aufruf fand, desto mehr Feinde gewann er. Immer wenn die Angriffe zunahmen, wollte er seinen Aufruf aufgeben.

Aber ich ließ ihn nicht allein und erreichte, dass er weiter entschlossen blieb. Ich sagte ihm öfters: “O Muhammed, der Prophet hat mehr Schwierigkeiten erlebt als du. Du weißt ja, das ist der Weg der Ehre. Du brauchst wie jeder Revolutionär, nur eine Weile auszuhalten.”

Es war nicht ausgeschlossen, dass wir jederzeit angegriffen wurden. Ich setzte seinen Gegnern gegenüber Agenten ein, die ich mir kaufte. Immer wenn seine Feinde ihm etwas Böses antun wollte, informierten diese Agenten mich regelmäßig darüber. So machte ich die Feinde von Muhammed aus Nedschd wirkungslos.

Eines Tages erfuhr ich, dass ihre Gegner sich dafür entschlossen hatten, ihn zu töten. Ich ergriff sofort notwendige Gegenmaßnahmen, damit ihre Vorbereitungen scheitern. Zum Schluss hatten die Bevölkerung von der Attentat gegen MuhammedBescheid und haßten nun die Feinde von Muhammed. So fielen sie selbst in die Grube hinein, die sie für Muhammed aus Nedschd gegraben hatten.

Muhammed aus Nedschd versprach mir alle sechs Artikel des betreffenden Plans zu verwirklichen und fügte hinzu: “Zur Zeit bin ich imstande, nur einen Teil davon auszuführen.” Er hatte eigentlich recht. Zu jener Zeit war es ihm unmöglich, alle durchzuführen.

Es fiel ihm schwer, die Ka’aba niederreißen zu lassen. Außerdem zögerte er auch, die Ka’aba als ein Götzenbild zu bezeichnen. Er verweigerte es auch, einen verfälschten Koran zu veröffentlichen, denn er fürchtete sich vor den Scherîfs von Mekka und der Istanbuler Regierung sehr. Hierfür sagte er mir: “Wenn ich diese beiden Angelegenheiten offen erklären würde, würden wir von einem starken Heer angegriffen werden.” Daraufhin nahm ich seinen Ablehnungsgrund an.

Denn er hatte ja recht, die Bedingungen waren damals noch nicht geeignet.

Einige Jahre später gelang es unserem Kolonialministerium, auch MuhammedSu’ud (Saud), den Fürst von Derijje, auf unsere Seite zuziehen und er schickte mir einen Botschafter, der ausserdem unter Su’ud und Muhammed Freundschaft und gegenseitige Hilfe schaffen sollte. Wir benutzten unseren Muhammed aus Nedschd auf dem Gebiete des Glaubens, Muhammed ibn Su’ud aber auf dem der Politik, um das Vertrauen der Muslime zu gewinnen. Es ist eine geschichtliche Tatsache, dass die Staaten, deren Regierung und Regime auf der Religion beruhen, langlebiger, einflussreicher und mächtiger werden.

So wurden wir immer stärker. Und die Stadt Der’ijje machten wir uns zum Zentrum.

Außerdem erklärten wir die neue Religion “WAHHABISMUS” als eine staatliche Religion. Unser Kolonialministerium unterstützte und verstärkte die neue wahhabitische Regierung heimlich. Die neue Regierung kaufte sich elf britische Offiziere als Sklaven, die sehr gut arabisch konnten und die Taktiken des Wüstenkampfes sehr gut beherrschten. Wir bereiteten die Pläne mit diesen Offizieren vor. Die beiden Muhammeds gingen nun den Weg, auf den wir sie hinwiesen. Wo das Ministerium keinen Befehl gab, da fällten wir selbst Urteile.

Wir alle heirateten Jungfrauen der Volksstämme. Die Gebundenheit und Gehorsamkeit der moslemischen Frauen ihren Männern gegenüber gefielen uns sehr. Dadurch verstärkte sich unsere Verbindung mit den Volksstämmen immer mehr. Unsere zentrale Führung wird Tag für Tag wirksamer. Wenn nichts dazwischen kommt, wie zum Beispiel irgendein unerwartetes Unglück, so werden wir wohl zu unserem Ziel kommen. Denn wir haben dafür unser Bestes getan und den Keim schon gelegt.